Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke

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ist.«
    » In der Nabe sagt man, dass beide Schiffe bei Gorthen-Nehrung während eines Kampfes gegen Dunkelmagier beschädigt wurden und dass sie jetzt ganz am Ende des Hafens liegen, wo sie überholt werden.«
    » Ja, das habe ich auch gehört. Na und?«
    Jetzt zuckte Marten mit den Schultern. » Weiß nicht. Ich glaube, ich würde gern wissen, wieso niemand in ihre Nähe kommen darf. So, wie die bewacht werden, könnte man glauben, auf den Schiffen befindet sich die Schatztruhe des Wahrer-Rates. Und letzte Woche sind noch zwei Schiffe der Wahrer zur Nabe gesegelt. Da liegen jetzt ganz schön viele von der Wahrerflotte im Hafen, findest du nicht?«
    Ich musste zugeben, dass er recht hatte. » Hmm… seltsam, stimmt. Was haben sie wohl vor?«
    » Oder wovor haben sie Angst?«, entgegnete er. Das war typisch Marten. Erst sagte er etwas, das den Anschein erweckte, als hätte er gar nicht richtig nachgedacht, und dann kam eine lapidare Bemerkung, die alles auf den Punkt brachte. Ich habe nie herausgefunden, ob es sich bei dieser Tiefgründigkeit um Weisheit handelte oder nur um Zufall.
    In diesem Moment kam einer der Gezeitenjungen zu mir und überbrachte mir eine Nachricht. » Da ist eine Dame, die dich sehen will, Reiter Elarn«, sagte er. An der Art, wie er grinste, erkannte ich, dass er das mit der » Dame« nicht so ganz ernst meinte.
    » Das ist sicher Cissy«, sagte einer der anderen Reiter im Raum und lachte. » Dieses Mädchen wird dich nie in Ruhe lassen, Elarn.«
    » Scheint mir nicht so, als wäre es Elarns Ziel, in Ruhe gelassen zu werden«, wagte Marten zu sagen.
    Wie immer war Marten nicht auf dem neuesten Stand. Ich war Cissy bereits leid geworden und versuchte, mich so gut wie möglich aus der Affäre zu ziehen. Seufzend erhob ich mich. » Wie wird das Wetter bei der nächsten Fahrt werden, Denny?«, fragte ich den Gezeitenjungen, während ich ihm nach draußen folgte.
    » Dem letzten Bericht nach gut«, antwortete Denny. » Das Wetter wird schön sein, und der Wasserstand bei den Felszacken beträgt einen Faden. Die Abwärtsströmung beläuft sich auf zwanzig Kerben. Wenn die Monde so sind wie jetzt, müsstest du die ganze Zeit einen guten Lauf haben.«
    Ich nickte zufrieden. Es würde also eine kurze Reise werden, und ich würde noch vor Einbruch der Nacht im Kessel der Nabe eintreffen. Ich überlegte, welches Modell von Gezeitengleiter sich unter diesen Umständen am besten eignete, und sagte dann: » Ich werde den Fliegenden Drachen und das glockenförmige Paddel nehmen. Überprüfe bitte das Wachs und die Leine, ja?«
    Er grinste mich an. » Schon geschehen.«
    Ich grinste zurück. Er war ein guter Junge, wenn auch etwas frech, und ich vermutete, dass er schon bald zum Lehrgezeitenreiter befördert werden würde.
    » Oh«, fügte er hinzu. » Syr-Gezeitenreiter Bennis ist mit der letzten Ebbe die Rinne runtergekommen und sagt, dass ihr bei der Zackennehrung aufpassen müsst. Dort gibt’s jede Menge neuen Sand, und der wird sich noch weiter zum westlichen Ufer ausbreiten. Er schätzt, dass sich da ein ziemlicher Brecher bildet, der auf dem Weg zur Nabe auch noch schwer zu sehen sein wird, falls die Sonne tief steht.«
    Ich nickte noch einmal. » Ich halt die Augen offen. Wo ist denn jetzt die Dame?«
    Wir hatten inzwischen den Haupteingang der Halle erreicht, und er deutete auf die Säulen der Veranda. Eine Frau in einem roten Rock stand da. Ihre Haare waren ein bisschen zu wirr, der Busen ein bisschen zu sichtbar, als dass es schicklich gewesen wäre. Ich unterdrückte einen Seufzer. » Ich gehe danach zur Eilzustellung, um die Pakete abzuholen, die ich mitnehmen soll«, sagte ich zu Denny. Ich sprach vom Büro der » Tenkor-Eilzustellungsdienste«, eine Bezeichnung, die niemand in ganzer Länge aussprach. Die Eilzustellung war ein Zweig der Gilde und befand sich, wie all ihre bedeutenden Gebäude, oben in Tenkorhaven, was von der Halle der Gezeitenreiter aus einen kräftigen Aufstieg bedeutete. Es zählte eigentlich nicht zu meinen Aufgaben, die Pakete abzuholen, aber wenn ich Cissy nach Hause bringen wollte, konnte ich das genauso gut mit etwas Nützlichem verbinden. » Sieh zu, dass meine Ausrüstung bereit ist, wenn ich zurückkomme«, fügte ich hinzu.
    Ich schlenderte zu Cissy hinüber. » Stimmt was nicht?«, fragte ich. » Du weißt, dass du hier eigentlich nicht rumhängen solltest.« Ich unterdrückte den Impuls ihr zu sagen, dass sie ihr Oberteil weiter zuknöpfen sollte, und wunderte