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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Narren zu machen als sowieso schon, vielleicht.« Ich war selbst überrascht, als ich hörte, wie bitter meine Stimme klang. Ich zog meinen Mantel aus und reichte ihn ihr durch die Stäbe. » Hier, nehmt das. Ich werde Reyder und Gilfeder sagen, dass Ihr hier seid.«
    Sie machte sich nicht die Mühe zu fragen, woher ich von ihrer Verbindung zu den beiden wusste. » Danke. Obwohl ich vermute, dass Gilfeder es bereits weiß.«
    » Das tut er. Er hat gesagt, er würde Euch riechen.«
    Sie lachte. » Armer Mann. Der Gestank muss ihn glatt umgeworfen haben.«
    Ich kramte in meinem Beutel herum und zog meine Börse heraus, die ich ihr ebenfalls gab. » Vielleicht könnt Ihr das benutzen, um einen Aufseher zu bestechen, um besseres Essen oder so zu bekommen. Es ist nicht viel.«
    Sie nahm die Börse und ließ sie in ihrer Kleidung verschwinden. » Bittet Reyder, es Euch zurückzuzahlen«, sagte sie. » Ich werde wahrscheinlich nicht in der Lage sein, es zu tun…«
    Gott, dachte ich, sie kann immer noch Witze machen.
    » Flamme Windreiter, das Burgfräulein– ist sie in Tenkor aufgetaucht?«, fragte sie.
    Ich hätte schon fast nein gesagt, als ich mich an ihre Situation erinnerte. Sie würde sterben, weil sie versucht hatte, ihre Freundin zu retten. Ihr zu sagen, dass sie keinen Erfolg gehabt hatte, wäre grausam gewesen. Also sagte ich stattdessen: » Ich weiß es nicht. Es tut mir leid.«
    Sie nickte gelassen. Genau in diesem Augenblick kehrte die Wache zurück und forderte mich mit einer Kopfbewegung auf zu gehen.
    Ich wollte mich gerade umdrehen und weggehen, als mir etwas einfiel. Meine Stimme war plötzlich heiser, als ich sie fragte: » Ich war nicht der Erste, den sie hier runtergebracht hat, oder? Nicht der Erste, den sie…« Ich machte eine vage Geste mit meiner Hand.
    Sie zog ein Gesicht. » Äh, nein. Der Vierte, genau genommen. Sie kommt herum.«

28
    k
    Erzähler: Elarn
    Sie kommt herum.
    Und Narren wie Elarn Jaydon glauben ihr.
    Ich entfernte mich von Gluts Zelle, unfähig, noch ein einziges Wort zu sagen. Mein Silblicht ließ ich bei ihr zurück, obwohl ich nicht wusste, wie lange es noch halten würde, wenn ich erst einmal weg war. Ich gab ihm auf jeden Fall noch einmal einen Schub.
    Wieder an Deck, bat ich einen Matrosen, meinen Gezeitengleiter an der Seite herunterzulassen, während ich die Strickleiter hinunterkletterte. Das war nicht ganz einfach, da das Schiff jetzt unter vollen Segeln fuhr und in der Rinne raue See herrschte. Durch Regenfälle im Inland angeschwollene Wassermassen prallten auf die hereinkommenden Gezeitenwogen und eine steife Brise aus dem Süden. Das Ergebnis war ein wahrer Mahlstrom aus Gischt und aufgewühlten Wellen. Die drei Wahrer-Schiffe würden keine leichte Fahrt zur Nabe haben.
    Für mich war es auf alle Fälle anstrengend, nach Tenkor zurückzupaddeln. Ich lenkte meinen Gezeitenreiter so bald wie möglich hinüber ins ruhigere Wasser entlang des Ufers, aber trotzdem musste ich gegen die Gezeiten und den Wind ankämpfen, und es war ziemlich hart. Schlimmer noch war natürlich, wie ich mich fühlte. Ich war so ein Narr gewesen. So ein schwacher, leichtgläubiger, kurzsichtiger und vernarrter Idiot. Wie war es nur möglich, dass ein einzelner Mensch auf so vollständige und sträfliche Weise so dumm sein konnte?
    Als ich jetzt so darüber nachdachte, konnte ich kaum verstehen, dass ich ihre Manipulationen nicht durchschaut hatte. All die Geschichten, dass sie die Informationen, mit denen ich sie versorgen sollte, für ihren persönlichen Gebrauch benötigte– das war natürlich nichts als dummes Geschwätz gewesen. Jedes einzelne Wort, das ich gesagt hatte, war direkt zu ihrem Vater gegangen. Der sie genauso benutzte, wie er seine Agenten benutzte, und mit dessen Wissen und Segen sie wiederum ihren Körper benutzte, ihre Schönheit und ihre Verführungskünste. Sie hatte von meinen Vorbehalten gegenüber Dasrick gewusst, und sie hatte auch gewusst, dass ich in der Moral der Menoden verwurzelt war, also hatte sie ihre Worte passend zurechtgeschneidert und sich als der frische Wind dargestellt, der die Regierung der Wahrer ändern würde. In meinem Kopf hatten sie und ihr Vater nicht mehr die gleichen Ziele verfolgt. All das Gerede, dass sie Dasrick nachspioniert hätte– nichts als Unsinn und Fischschuppen. Sie hatte ihrem Vater nicht nachspioniert, sie hatte für ihn spioniert. Sie hatte mit mir gespielt wie mit einem Fisch am Haken, einem Lachs, dem man angemessen Leine

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