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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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wenn ich verletzt wäre. Ohne jeden Skrupel.«
    » Ist das nicht scheinheilig?«
    » Oh, ja, das ist schrecklich scheinheilig.«
    » Dir ist klar, dass du ein sehr starker Silbmagier bist, oder? Ich weiß inzwischen ein bisschen was über Kinder und ihre Fähigkeiten, und nach meiner begrenzten Erinnerung an das, was wir als Kleinkinder gemacht haben, musst du sehr talentiert gewesen sein.«
    » Die Silbmagie hat mir nichts als Ärger gebracht. Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du es nicht weitererzählen würdest.«
    » Du verbirgst sie?«
    » Was denkst du denn? Es ist schließlich darauf hinausgelaufen, dass mein Vater mir nicht gestattet hat, in Tenkorhaven aufzuwachsen, so lange ich nicht gelernt hatte, meine Silbbegabung zu verbergen, und er sicher sein konnte, dass ich es auch tun würde.« Er hatte natürlich noch einen anderen Grund gehabt: seine irrige Annahme, dass ich unehelich war. Aber ich hatte nicht vor, das zu erwähnen. » Jesenda, ich muss jetzt gehen, sonst verpasse ich die Freilassung der Ebbwoge. Ich werde dir Bescheid geben, wenn dein Gleiter fertig ist.«
    » Brauchst du Geld dafür? Ich habe meine Börse mitgebracht…«
    Ich schüttelte den Kopf und stieß den Gleiter vom Pier ab. » Das ist ein Geschenk«, sagte ich. » Dafür, dass ich dein Silbkätzchen kaputtgemacht habe.« Es war eine dumme Geste; ich würde monatelang kein Geld haben, bis ich das abbezahlt hatte.
    Sie lachte und stand auf. » Hier«, sagte sie. » Fang.« Aber was sie mir zuwarf, war kein Geld; es war ein Silblicht, das sie mit der Kraft ihres Geistes schickte. Es war wunderschön: ein silbernes Glühen, als hätte sie das Mondlicht gefangen und zu einer Kugel zusammengerollt. Ohne auch nur darüber nachzudenken, fing ich die Kraft mit meinem Geist auf. Sanft schob ich sie an Ort und Stelle, so dass sie ein paar Schritt vor mir war und den Weg beleuchtete, während der Gleiter dahintrieb.
    Ich sah zurück zum Pier, und in diesem Moment brach die Bedeutung dessen, was sie gerade getan hatte, über mich herein. Unmöglich. Sie hatte das Unmögliche getan. Sie hatte dafür gesorgt, dass jemand anders– jemand, der kein Wissender war– ihre Magie sehen konnte. Nicht die Illusion davon, sondern die Magie selbst. Niemand konnte das.
    Und dann drangen ihre geflüsterten Worte über das Wasser hinweg an mein Ohr. » Ich wusste es. Ich wusste, dass du es sehen würdest.« Ein plötzlicher Windstoß zupfte ein paar Strähnen aus ihrem Haarband und zerrte an ihrem Kleid, so dass sich die Konturen ihrer Oberschenkel darunter abzeichneten. Die Böe– oder war es die Begierde?– ließ mich erschauern. Wie sie da im Laternenlicht stand, war sie wunderschön und verlockend zugleich, und ich glaube, in diesem Moment habe ich angefangen, mich in sie zu verlieben und sie nicht einfach nur zu begehren.
    Ich wusste, dass es dumm war.
    Sie hatte mir gerade gezeigt, dass sie eine der größten Silbmagierinnen sein musste, die je geboren worden waren. Und ich hatte immer gewusst, dass sie die Tochter von Dasrick war. Beides zusammengenommen, machte sie das zur mächtigen Erbin eines Mannes, der grenzenlos ehrgeizig war und keinerlei Gewissen hatte.
    Sie musste gefährlich sein.

7
    k
    Erzähler: Ruarth
    Ich starrte Kapitän Kayed entsetzt an.
    Ich hatte gedacht, ich hätte bereits den Höhepunkt meines Unglücks erreicht, aber mit dem, was er mir gerade erzählt hatte, streute er mir nicht einfach nur noch mehr Salz in die Wunde, sondern fügte mir eine neue zu. Eine, die mir das Herz brach.
    » Was ist los?«, fragte er verwirrt. » Du siehst furchtbar aus. Aber wir wollten von Anfang an nach Breth fahren, nach Brethbastei. Das musst du doch gewusst haben. Wieso siehst du jetzt so entsetzt aus, da ich es dir gesagt habe?«
    Ich konnte es ihm nicht erklären; ich hatte keine Worte dafür. Ja, als wir Porth verlassen hatten, war unser Ziel Breth gewesen– auf Befehl von Morthred. Das hatte ich gewusst. Ich war dabei gewesen, als der Dunkelmeister Flamme zum ersten Mal eröffnet hatte, dass er sie mit dem Basteiherrn Rolass Trigaan verheiraten wollte. Ich war auf der Reizend gewesen, als sie von Porth weggesegelt war und der Mistkerl seinen Plan in all seinen teuflischen Einzelheiten verkündet hatte: dass sie den Inselherrscher, wenn sie ihm einen Erben geboren hatte, töten und sich selbst zur Herrscherin machen sollte, um dann am Ende ihn, Morthred, zu heiraten. » Eines Tages werden wir über die Mittelinseln herrschen«, hatte der

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