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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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weniger boshaft und wahrscheinlich auch rechtschaffener, was ihre Spiele anging. Diese Stracey war das reine, hinterlistige Böse. Es gefiel ihr, sich Vergnügen bereiten zu lassen, und so arbeitete sie sich durch die etwas ansehnlicheren Mitglieder der Mannschaft. Ihre Quälereien waren unbedeutend, aber grausam.
    Sie hatte ihr Äußeres schon als Silbbegabte verbessert und tat das Gleiche jetzt auch mit ihrer Dunkelmagie. Meine Fähigkeit, als Wissender durch Magie hindurchsehen zu können, schien sich durch meinen Übergang in einen menschlichen Körper verändert zu haben. Wenn ich Stracey in der Nähe der Mannschaftsquartiere sah, war die Dunkelmagie dichter und greifbarer als zu der Zeit, da ich ein Vogel gewesen war. Das Gleiche galt auch für Gabania und Lyssal: Wenn ich sie sah, dann durch einen von Dunkelmagie gefärbten Nebel. Dies war nicht so, wie es sein sollte. Das Weißbewusstsein sollte die Sehfähigkeit nicht behindern, sondern verstärken. Ich allerdings hatte meine scharfen Augen als Vogel verloren, die mir die Möglichkeit gegeben hatten, eine Reihe von Farben und weit entfernten Einzelheiten sehen zu können, wie es Menschen nie möglich war. Was ich als Gegenleistung erhalten hatte, war mangelhaft.
    Am vierten Tag, nachdem wir von Xolchasturm aufgebrochen waren, ging Stracey zu den Mannschaftsquartieren, um irgendeinen armen Kerl zu suchen, den sie quälen konnte. Stattdessen fand sie mich. Ich war allein und lag in meiner Hängematte, quasselte wie ein Säugling in seiner Wiege vor mich hin. » Bababa. Ma-ma-ma-ma. Ta-ta-ta-ta…«
    » Na, was haben wir denn da?«, fragte sie mit gedehnter Stimme interessiert. » Ich kann mich nicht erinnern, dass ich dich schon mal gesehen habe.«
    Ich fiel aus meiner Hängematte und stand benommen da, senkte den Blick zu Boden.
    » Wieso habe ich dich bisher noch nicht gesehen?«
    Ich zuckte mit den Schultern und gab ein paar unterdrückte Geräusche von mir. Voller Entsetzen erinnerte ich mich, dass ich nicht einfach meine Flügel heben und davonfliegen konnte…
    Sie lächelte; offenbar dachte sie, dass ich zu verängstigt wäre, um zu sprechen. Sie machte einen Schritt nach vorn und nahm mein Kinn in die Hand, wobei sie ihre Fingernägel in meine Haut grub. » Oh, du Hübscher, du brauchst doch keine Angst vor mir zu haben. Vielleicht können wir beide etwas Spaß zusammen haben, was?« Sie ließ ihren Blick nach unten schweifen und fügte erheitert hinzu: » Oh, vielleicht auch nicht. Ein bisschen verwelkt unten herum, was? Ist da überhaupt irgendwas in dieser Hose, Herr Mager? Wieso ziehst du sie nicht einfach aus und lässt mich nachsehen, hm?«
    Ich roch die von ihr ausgehende Nötigung. Ich konnte beinahe ihre Wollust riechen, ihre Neugier, ihren Hunger. Und ich wusste, dass ich tun musste, was sie verlangte, wenn ich nicht wollte, dass sie mich als Wissenden entlarvte. Ich löste die Hose in der Taille und ließ sie herunter. Und erlebte eine Demütigung, die mehr als nur Beschämung war; es war tiefe Erniedrigung.
    » Syr-Lady, er ist ein Schwachkopf.«
    Noch nie war ich so froh gewesen, die Stimme des Kapitäns zu hören, wie in diesem Moment. Ich riskierte einen Blick und sah ihn auf der Türschwelle stehen. Vermutlich hatte er gesehen, wie Stracey auf die Luke zugegangen war, und war ihr gefolgt. » Der ist nicht sehr brauchbar, fürchte ich«, fügte er hinzu und versuchte, beiläufig zu klingen. » In mehr als nur einer Hinsicht unterentwickelt.«
    Ihr Blick flackerte nach unten auf meinen nicht reagierenden Körper. » Das sehe ich.«
    » Ich habe dieses nutzlose Stück Scheiße als Schiffsjungen eingestellt, aber um die Wahrheit zu sagen, war er bisher nicht sehr von Nutzen. Seine Haut verbrennt leicht, und er scheint nie braun zu werden, deshalb haben wir ihm Arbeit gegeben, die er unter Deck machen kann, oder wir lassen ihn nachts die Messingbeschläge putzen. Er scheint nicht sprechen zu können, aber er versteht sehr gut. Wir nennen ihn Kaulquappe.«
    Sie lachte über seine Worte, und in ihrem Lachen schwang Bosheit mit. » Ich begreife, wieso.« Sie dachte einen Moment nach. » Lady Lyssal braucht einen persönlichen Diener«, sagte sie dann. » Sie hat sich darüber beklagt, dass sie keinen hat.« Sie lachte und klatschte in die Hände. » Wieso nicht der hier? Kaulquappe, du stehst im Begriff, der… äh… die Magd des Burgfräuleins von Cirkase zu werden. Komm mit.« Ich zog meine Hose hastig wieder hoch, und sie zerrte mich hinter

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