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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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mehr zu fehlen. Dass die beiden Dunkelmagierinnen tot waren, bekümmerte sie offenbar nicht im Geringsten. Noch seltsamer war, dass es sie auch gar nicht interessierte, wie sie eigentlich gestorben waren. Es kam ihr gar nicht in den Sinn, sich zu fragen, ob sie selbst vielleicht die Nächste sein könnte.
    Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Nichts an ihrer Umwandlung war irgendwie vorhersehbar.
    Nachdem die beiden Frauen verschwunden waren, hielt sie die Nötigung der Seeleute selbst aufrecht. Einen Teil des Tages sprach sie gewöhnlich mit Kayed über unseren Kurs und unsere Position. Sie zwang ihm keine bestimmten Befehle auf, wie er das Schiff zu segeln hatte, aber sie drängte ihn, die Reise mit allen sicheren Mitteln, die ihm zur Verfügung standen, zu beschleunigen.
    Sie hatte natürlich ihre Gründe, weshalb sie Brethbastei möglichst schnell erreichen wollte, doch die kannte ich nicht. Ich war nicht dabei gewesen, als Glut und Gilfeder zu ihren Schlussfolgerungen darüber gelangt waren, wer sie umgewandelt hatte, und ich begriff nicht, dass sie einen triftigen Grund hatte, so schnell wie möglich ins Bett des Basteiherrn von Breth zu steigen. Nichts an ihr kam mir damals irgendwie schlüssig vor. Ich wusste nur Eines, das aber ganz genau: dass ich nicht wollte, dass sie starb, um vor der Dunkelmagie bewahrt zu werden. Glut hatte sie beim letzten Mal gerettet; es musste auch diesmal einen Weg geben, wie wir es schaffen konnten. Gilfeder würde ein Heilmittel finden. Oder wir würden die Wahrer zwingen, sie mit Silbmagie zu heilen. Ich würde niemals aufgeben, niemals.
    Drei Tage, bevor wir in Brethbastei einlaufen sollten, kam Kapitän Kayed mitten in der Nacht zu mir in die Mannschaftsquartiere und weckte mich. » Komm mit in die Offiziersmesse«, flüsterte er mir ins Ohr. » Sofort.«
    Ich rollte mich aus meiner Hängematte und folgte ihm.
    » Sie hat irgendetwas vor«, erklärte er mir ohne Umschweife, während ich mich ihm gegenüber am Offizierstisch niederließ. » Sie hat nicht die Absicht, mit dem Hafenlotsen am Steuerruder in Brethbastei einzulaufen. Hier, willst du Rum?«
    Ich lehnte ab und dachte darüber nach, was er gesagt hatte. Er klatschte mir ein Stück Kreide in die Hand und klopfte auf die Holzbretter des Tisches. » Sag mir, was da vor sich geht«, bellte er.
    » Schiff ertrinkt in Dunkelmagie«, schrieb ich. » Glüht davon.« Die Magie wirbelte um mich herum, so dass ich mich gänzlich in den Schwaden verfangen hatte und meine Sicht die ganze Zeit getrübt war, aber davon sagte ich ihm nichts.
    Er verstand sofort, was ich meinte. » Du denkst, Wissende könnten es aus der Ferne sehen und die Stadtwache alarmieren. Und in Brethbastei wird es Beamte geben, die zum Weißvolk gehören.«
    Ich nickte.
    » So etwas Ähnliches hatte ich mir schon gedacht. Sie hält diese Nötigung jetzt schon so lange aufrecht, dass wir für dich alle rot sind, ja?«
    » Ja.«
    » Sie hat mich gefragt, ob es eine Möglichkeit gibt, dass sie irgendwo in aller Stille von Bord gehen kann. Ich fürchte, dass sie das Schiff verlassen und uns dann alle mit Dunkelmagie in tausend Stücke sprengen wird, bevor wir wegsegeln können. Auf diese Weise kann niemand erzählen, was wir erlebt haben…«
    Ich schüttelte den Kopf. » Nein. Wird sie nicht.«
    » Wie kannst du dir da nur so sicher sein?«
    Ich schrieb: » Ich kenne sie. Sie ist nicht so wie andere. Das kann man sehen.«
    » Sie ist eine Dunkelmagierin«, sagte er angewidert. » Das ist alles, was ich sehe. Kaulquappe, du gerätst doch nicht in den Bann ihrer Dunkelmagie, oder? Sie kann nicht einfach weggehen und uns am Leben lassen. Die Nötigung ihrer Dunkelmagie wird irgendwann aufhören, und hier auf dem Schiff gibt es niemanden, der nicht dem erstbesten Schiff der Wahrer oder den Wachen von Breth erzählen würde, was wir erlebt haben.« Er beugte sich über den Tisch, packte mit dem Haken seines am Unterarm befestigten Messers meinen Kragen und zog mich dann zu sich heran, bis unsere Nasen sich fast berührten. » Du musst sie töten. Morgen. Sonst sind wir alle tot.« Dunkelmagie kroch von seinem Rumpf zu seinem Hals hoch und schnürte ihm die Kehle zu. Er würgte und griff danach, aber da war nichts, was er hätte ergreifen können. Mit einer gewaltigen Anstrengung beruhigte er sich, und die Dunkelmagie löste sich allmählich wieder auf.
    Ich schüttelte den Kopf. » Nein.«
    Er hielt mir die Messerschneide an den Hals. » Bist du taub, Mann? Sie

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