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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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noch lange nicht, dass ich Euch trauen muss. Das habe ich in diesem Kaninchengehege inzwischen herausgefunden.«
    » Ich hoffe, Ihr habt auch gelernt, klug zu sein. Issuntare, zweiundzwanzig Jahre meines Lebens war ich ein Vogel, ohne echte Macht, irgendetwas zu tun. Jeden Tag meines Lebens hatte ich Angst vor beinahe allem, das Ihr aufzählen könnt: Kätzchen, Falken, Schlangen, Menschen, einem starken Wind. Glaubt mir, das hat mich weit über mein Alter hinaus weise gemacht. Ihr könntet mit der restlichen Zeit, die Euch noch gegeben ist, viel Gutes bewirken. Bleibt hier, und diese Zeit mag nicht mehr länger als einen Tag währen. Flieht jetzt, und Ihr habt vielleicht die Chance, diese Zeit in Jahren zu zählen, und die Zahl der Menschen, denen Ihr helft, in Tausenden.«
    Sie antwortete nicht darauf. » Wie heißt Ihr?«, fragte sie.
    » Ruarth.«
    » Ruhe? Ich hoffe nur, dass Euer Wesen Eurem Namen entspricht.«
    Jetzt war ich derjenige, der seufzte. Ich musste offenbar noch eine ganze Menge lernen, was meine Aussprache betraf.
    Am nächsten Tag sprach man im Palast über kaum etwas anderes als das Verschwinden der Matriarchin. Dies nicht so sehr, weil sie verschwunden war, sondern weil sie sechs Palastlustknaben mitgenommen hatte. Der älteste von ihnen war erst zehn. Der Basteiherr war fuchsteufelswild, und es wurde sofort eine Suche in die Wege geleitet. Mindestens die halbe Stadtwache wurde ausgeschickt, um die dem Land zugewandte Seite der Stadt zu durchkämmen; die Übrigen sollten am Hafen suchen und jedes Schiff überprüfen, das angelegt hatte oder irgendwo im Bottich oder im Fluss vor Anker gegangen war.
    Lyssal rief mich zu sich. » Dein Werk?«, zischte sie mich an.
    Ich zuckte mit den Schultern. » Du solltest dankbar sein. Eine Wissende weniger, um die du dir Sorgen machen musst.«
    » Oh. Und wirst du mir jetzt sagen, wer die anderen Wissenden sind?«
    Ich starrte zurück. Zumindest konnte ich jetzt, da sie so wenig Magie benutzte, ihr Gesicht sehen.
    Unglücklicherweise wusste ich, dass es nicht lange dauern würde, ehe sie die Anzahl der noch in Brethbastei lebenden Wissenden sicher herausgefunden haben würde, und so war es auch. In dieser Nacht verschwanden sowohl Ikaan als auch der Sekuria Yebenk, der Anführer der Wache des Basteiherrn. Später am Tag wurden ihre Leichen gefunden; sie trieben im Bottich. Keiner von ihnen hatte irgendwelche Verletzungen, abgesehen von denen, die zu erwarten waren, wenn Menschen von der Basteiherrn-Ader ins Wasser sprangen.
    » Dein Werk?«, fragte ich Lyssal zynisch.
    Ich kannte die Antwort natürlich. Als ich am Morgen wach geworden war, hatte ich den Gestank der Dunkelmagie gerochen und die entsprechende Farbe in allen Ecken des Gebäudes treiben sehen. Mein erster Gedanke war gewesen: Federn und Pocken, Lyssal, was hast du getan…
    Ich fand es heraus, nachdem ich aufgestanden war. Denn unabhängig davon, dass zwei Wissende anscheinend in den Tod gesprungen waren, waren Lord Trigaan und seine verbleibenden Berater in Magie gehüllt, und Trigaan starrte Lyssal wie berauscht an. Noch vor Einbruch der Nacht beauftragte er seinen Kämmerer mit den Vorbereitungen für die Hochzeit.
    Vor der Hochzeit hielt Lyssal noch eine letzte Demütigung für mich bereit.
    » Meine Silbmagie ist fast ganz verschwunden«, verkündete sie eines Abends, kurz bevor wir uns zum Essen begeben wollten. » Ich kann die Illusion meiner eigenen Tätowierungen mit der Dunkelmagie aufrechterhalten, aber es ist schwer für mich, eine Illusion aus der Ferne zu bewahren. So etwas zählt nicht zu den Fähigkeiten der Dunkelmagie.«
    Ich fingerte an meinem Ohrläppchen herum.
    » Ja, genau. Wenn ich nicht in deiner Nähe bin, verblasst deine Tätowierung. Ich möchte, dass du hinunter zu den Ghemfen gehst und dir eine authentische cirkasische Ohrtätowierung machen lässt.«
    Ich starrte sie an. » Eine authentische? Aber das wird kein Ghemf machen, und das weißt du!«
    » Eine authentische«, wiederholte sie. Und dann wedelte sie mit einigen Papieren in meine Richtung. » Geburtsurkunde, Bürgerrechtsurkunde, alles beglaubigt vom cirkasischen Gesandten am Hof von Breth.«
    » Du hast den Gesandten bezwungen?«
    » Ganz und gar nicht. Ich habe ihm lediglich erklärt, und zwar mit der Bitte um Verschwiegenheit, der er nur zu gern nachgekommen ist, dass du ein Dunstigen-Vogel bist. Er konnte das Wort der Thronerbin von Cirkase kaum anzweifeln. Wie es dem internationalen Recht der Ruhmesinseln

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