Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
Maliq. Kennen Sie?«
»Flüchtig.« Peet spannte die Schultern und deutete auf die Landschaft vor dem Panoramafenster. »Wir fangen in etwa sechs Wochen mit dem Aufstellen der ersten Kunststoff-Dörfer an. Fünfhundert Einheiten; als Hotel, in Oasen, mitten in der Savanne. Wenn wir in fünf Wochen die Büros eröffnen, könnten die ersten Gäste in zwei Monaten auf Ma’Stoghams Planet auf Safari gehen. Nach entsprechender Werbung – haben Sie die Daten verinnerlicht?«
»Selbstverständlich. Maliq Inc. arbeitet ebenso schnell wie ich. Ihr Vorschuss ist auf unseren Konten eingegangen, und ich werde persönlich das Einrichten der Büros bis zum Augenblick der Eröffnung überwachen.« Er winkte. Der Robothund knurrte und präsentierte die Getränke. Peet und van Koontz stießen auf ihren gemeinsamen Erfolg an und verabschiedeten sich herzlich.
Das Bild wurde zweidimensional und löste sich im Zentrum der Projektion auf. Anson Nadoor und Canta sahen einander an und nickten sich zu.
»So viel zu einer Entwicklung, die nicht mehr rückgängig zu machen ist«, sagte Nadoor. »Ich gehe schlafen und löse dich in sechs Stunden ab.«
»Ich begleite den Wachwechsel mit starker Camaná, Chef.«
Peet und Anson trafen Verabredungen, führten lange Gespräche, unterzeichneten Verträge und schrieben Schecks aus. Sie charterten Schiffe, vergewisserten sich über die richtige Farb- und Markenwahl und verbrachten Tage um Tage mit den Vorbereitungen. Maliq und van Koontz waren von Büro zu Büro unterwegs, mit ihnen ein Heer Robots, Dekorateure und ein Schiff voll Material. Als schließlich Koontz und Maliq zurückkamen, gab Maliq in seinem Wolkenkratzer-Atelier eine Party, zu der sämtliche neuen Mitarbeiter und die wichtigsten Medienvertreter eingeladen waren. Aufwand und Bewirtung waren derartig perfekt und großartig, dass selbst die abgebrühtesten Journalisten sich verpflichtet fühlten, die Redaktionen und die Leser und Zuschauer mit detaillierten Lobpreisungen zu überschütten. Der Name der stellaren Freihändler, der monatelang aus den Schlagzeilen verschwunden war, erhielt wieder den gewünschten Klang und die Beachtung.
Eines Morgens, als Nadoor im himmelblauen Bademantel beim Frühstück saß und seinem Robot Tritte und Fausthiebe versetzte und hörbar unausgeschlafen »Goldgelb getoastet, du Schrott!«, schrie, summte der TriâViso.
Der Robot warf eine neue Scheibe im gewünschten Bräunungsgrad aus. Nadoor unterdrückte seine schlechte Morgenlaune und murmelte:
»Welcher Selbstmordkandidat wagt es, mich zu stören?«
Er griff an sein unrasiertes Kinn und betätigte das Empfangs-Unterbrecherfeld. Im TriâViso baute sich ein Gesicht auf, der hagere Schädel eines leidlich jungen Mannes, vermutlich Terraner, dessen Augen Nadoor abschätzend ansahen. Stur gab Nadoor den Blick zurück und sagte missmutig:
»Wer immer Sie sind, junger Mann – Sie stören mein andachtsvolles Frühstück.«
»Sie, einer der berühmten Freihändler, wollen mehr Geld verdienen, mir zuhören und dabei Ihre schlechte Laune vergessen?«
Nadoor verstand das Stichwort und erhöhte gähnend seine Aufmerksamkeit. »Geld?«
Der Bildausschnitt veränderte sich. Nadoors Gegenüber trug einen gutgeschnittenen Anzug, der ihn als Kontaktoffizier der Ronrico-Armee auswies. Zwar kannte Anson deren Rangabzeichen nicht, aber ihre Menge und ihr Glanz sagten ihm, dass der Gesprächspartner, der geschäftsmäßig grinste, offensichtlich hochdekoriert war.
»Ziemlich viele Ecum.« Der Offizier zuckte mit den Schultern. »Haben Sie moralisch hochstehende Grundsätze? Haben Sie Zeit für ein Gespräch?«
Nadoor breitete die Arme aus und stöhnte: »Nur noch wenige Grundsätze, junger Mann. Viele Skrupel bedeuten sinkende Einnahmen.« Plötzlich dachte er daran, dass sich jeder der Händler längst zur Ruhe setzen und von den Zinsen des Vermögens hätte leben können. »Aber einem Grundsatz bleibe ich treu, Herr General oder so: Über Geld, möglicherweise viel Geld, verhandle ich grundsätzlich weder über TriâViso, Funk, Holoverbindungen oder in lauter Rede. Kommen Sie her, und wir verhandeln. Leise und grundsätzlich.«
»Ich bin in einer Stunde in Ihrem goldenen Haus.«
»In zwei Stunden. Ich erwarte Sie. Privat oder offiziell?«
»Offiziell, aber geheim.«
»Verstehe.« Nadoor beendete sein Frühstück und ging ins Bad, wo er, während er die Nachrichten hörte, sich rasierte und zurechtmachte; angesichts der steigenden Lebenserwartung
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