Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
Augen, lauschte dem ruhigen Atem seiner Geliebten und ließ die fremden Wesen in langer Prozession an sich vorbeiziehen. Er wusste, dass alle jene Planetarier beobachteten, wie sich die Menschheit ausbreiteten – auf Planeten, die erdgleich, stark erdähnlich oder terraformierbar waren. Die Raumgarde kontrollierte die Rechtmäßigkeit der Besiedlung, und bisweilen hatten mutige Händler Kontakt mit fremden Wesen, tauschten geringe Mengen unbedeutender Waren. Aber unter der trügerischen Oberfläche gärte es. Die Triebfeder, der Neid, war die Triebfeder aller Absichten, und die in allen Farben schillernden Kugelwesen in ihren pyramidenförmigen Schiffen hatten die missionarische Aufgabe übernommen, hinterließen Unruhe und Pläne für Schiffe, Waffen und psychologische Kriegsführung. Die Verantwortlichen von Aspalom wollten diese Ansammlung des künftigen Verderbens auflösen und die Gefahren ausschalten. Und er, Gus Gherenc, hatte die Pflicht, 111 Planeten zum Abbruch ihrer Kriegspläne zu bringen. Viel Arbeit , dachte er. Hochkomplizierte Arbeit .
30. Kapitel
Die Kraft der Ideen und der Sonne
Die Anlagen auf Karasingh Gargirs Schrott- und Werkstattplaneten Cockaigne hatten eine Serie Schirmfeldprojektoren hergestellt. Nacheinander starteten jene Überbleibsel der großen Raumschlacht, die kostengünstig repariert werden konnten, mit den Projektoren ins All und näherten sich in zügigem Formationsflug der Sonne (...). Die Schlepper der Reparaturwerft, weitere angemietete Schiffe und jene Raumschiffe der Händler, die mit leistungsfähigen Traktorstrahl-Projektoren ausgerüstet waren, schleppten große Mengen Schrott zunächst in einen Orbit und von dort in die Richtung des Gestirns. Gargir hatte gesagt, er wolle keine Unordnung vor seiner Haustür, und sehr langsam begann sich der Friedhof der Wracks zu lichten.
Als eine gebührend große Menge Schrott den antriebslosen, aber schnellen Flug in die Richtung der Sonne angetreten hatte, trafen sich die Freunde unter den Palmen der Oase; Gargirs Frau und ihre Zofen hatten für ein Essen gerüstet. Schon beim Aperitif bemerkte Don Spitfire:
»Meine Buchhaltung glänzt durch Transparenz. Aber, Freunde, die Lage ist dennoch undurchsichtig.«
»Wie das, Mann der Ziffern?« Gargir begann irritiert das Besteck neu zu sortieren. »Alles ist vorbei: Raumschlacht, Verhandlung, unsere Mitwirkung. Es steht geschrieben im Caputh der ...«
Peet winkte entschlossen ab und sagte: »Darin irrst du.«
»Wenn wir glauben, dass die Aktion Ronrico abgeschlossen sei, so irren wir«, erklärte Pompeo. »Nach all dem Chaos geht auch eine Armee von Geheimdienstleuten, Söldnern, Neidgenossen und Staatssekretären in Zwangspension. Erkennt ihr da ein Gefahrenpotential?«
»Ein kluger Mann, unser Fürst.« Gargir pfiff durch die Zähne und rührte die Eiswürfel in seinem Fruchtsaft um.
»Fürsten sind stets klug«, knurrte Pompeo. »Vermutlich beobachten uns › offizielle ‹ Leute Ronricos und Kobenah sehr genau. Aber sicherlich haben uns Freunde oder Abhängige der inhaftierten Haupttäter blutige Rache geschworen. Wir sollten äußerst wachsam bleiben!«
Fancisco Phaon Tajiri lehnte sich zurück und erklärte:
»Wir werden also unsere Schiffe, voll getankt, in komplizierten Bahnen parken und sämtliche Möglichkeiten der Ortung aktivieren. Und in der Öffentlichkeit sollten wir uns entsprechend verhalten und obendrein schützen lassen. Ich werde die anderen warnen! Und – wie geht es weiter mit dem Schrott?«
»Weitermachen wie bisher«, meinte seine Pilotin Rica Salmand. »Dazu haben wir uns hier versammelt.«
»Dazu, und um die Köstlichkeiten von Gargirs Nomaden-Herd zu genießen.« Cearena Jetstar klopfte mit dem Löffel gegen den Rand der Schale. »Gattin Aaleh wäre beleidigt, wenn wir nicht laut schmatzen und rülpsen würden.«
Das kleine, liebevoll bereitete Gastmahl nahm seinen Fortgang. Im künstlichen Wind unter Solarlampen, von einem berufsmäßigen Gärtner bestäubt, raschelten die Dattelpalmen mit ihren Wedeln. Friedlich kauten die Kamelstuten wider. Über der Oase kreiste wachsam der Robotfalke der Warak-Kabiine.
Ununterbrochen schwebten die Schiffe ein, wuchteten Schrott in die Höhe, starteten in den Orbit und beschleunigten die Last auf den Kurs zur Sonne. Ununterbrochen, bis sämtlicher Schrott vom Boden des dunklen Planeten entfernt und auch der kleine Raumhafen wieder frei war.
Als die Ortungen ergaben, dass die gesamte Menge
Weitere Kostenlose Bücher