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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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und Howard stellte sich vor, dass mit ihr ein Großteil des Gestanks gelenzt wurde. Als die Temperatur sank und sowohl Feuchtigkeit und Luftdruck stark reduziert worden waren, schloss er die Ventile und kam durch die Schleuse wieder in den bewohnbaren Teil des Schiffs. Als er den Helm des Anzugs öffnete, nahm er einen tiefen Atemzug – es war nicht mehr so feucht.
    Aber es stank noch immer; ätzend und durchdringend.

 
     
     
    15. Kapitel
    ›Wild animal‹ und das Goldene Haus
     
    »Für mich, der ich aus kosmischer Ferne zurückkehre, zum Planeten, auf dem ich herangewachsen bin, gibt es nur das Gefühl lodernder Dankbarkeit«, sagte Siccine, als die Vergrößerungen auf dem Vorausschirm des Gardeschiffs die Erde zeigten; den blauweißen Planeten, schön und friedlich wie nie zuvor. Er verabschiedete sich von den Raumgardisten und blieb am Rand des riesigen Raumhafens stehen, dort, wo der Servicegleiter ihn und Teane Tweet Vlamengoa mit wenig Gepäck abgesetzt hatte.
    Vor ihnen stach wie ein silberner Blitz der Raumfunkturm gegen das stahlblaue Firmament des Frühlingshimmels. Warmer Wind, der nach Schnee roch und noch mehr nach wachsendem Gras, wehte über die Piste. Siccine fühlte sich wie jener Titan, der bei der Berührung mit dem Erdboden neue Kräfte gewann. Er küsste Teane Tweet auf die Wange.
    »Zwar sind wir dienstlich hier«, sagte er inbrünstig, »aber hier können wir private Zerstreuung mit geschäftlicher Aktivität verbinden wie an kaum einem anderen Ort der Galaxis. Höre! April ist der grausamste Monat. Er treibt Flieder aus toter Erde, mischt Erinnern und Begierde, weckt dumpfe Wurzeln ... « er zitierte den Anfang eines uralten T. S. Eliot-Gedichts. »Wortgewaltig, nicht wahr? Dumpfe Wurzeln, die ich hier geschlagen habe. In dieser Stadt, auf diesem wunderbaren Planeten. Es wird teuer und schwierig sein, hier ein Quartier zu bekommen. Andere Planetarier besuchen die Erde, ohne sie zu verstehen, staunen, zahlen viel und reisen wieder ab.«
    »Kennst du hier viele Menschen?«
    »Einige. Gute und schlechte. Aber hier weiß ich, wie ich zu reagieren habe; ich handle mehr unbewusst als nach strengem Konzept.«
    »Wie lange reicht unser Geld?«
    »Mit zwölfeinhalbtausend Ecum können wir eine Menge anfangen. Die Wirklichkeit wird zeigen, was unser Plan taugt.«
    »Zwölfeinhalb MillEcum nur! Wohin zuerst?«
    »Zu einem guten Freund. Einen verdammt guten Burschen – falls nichts dazwischenkam –, der alles weiß, was wir wissen müssen. Komm.«
    Während ihre Passchips kontrolliert wurden, auf dem Weg zum Gleitertaxi, murmelte Siccine von unwirklicher Stadt ...braune Nebel eines Wintermorgens ...Menge strömt über die Brücke ... so viele, viele ... Sie ließen sich zu einer Adresse am Rand der Großen Stadt bringen, jener Stadt zwischen Fluss und Bergen, zwischen Seen, die unter dem Himmel glänzte wie neu gebaut; die Stadt aus Siccines langen, farbigen Träumen. Vor einer leuchtenden Glasmauer, die einen Garten abgrenzte, hielt der Gleiter. Inmitten des Gartens war ein Haus, dessen Edelholzfassade wie Samt schimmerte. Einige Kinder spielten kreischend und schwiegen, als sich Siccine und die hochgewachsene Dunkelhäutige näherten. Die Kinder kamen herangerannt, und der Älteste, ein Junge mit großen, lachenden Augen, blickte Siccine neugierig an.
    »Junior, ist dein Vater da?«
    »Klar! Repariert schon wieder seinen Oldtimer.«
    »Rufe ihn bitte, und sag ihm, ein armer Künstlerfreund wünscht ihn zu sprechen.«
    Der Junge stob davon. Sekunden danach waren im Haus Stimmen zu hören. Ein Mann, gänzlich kahl, kam um eine Ecke und wischte die ölverschmierten Hände an einem Lappen ab. Er grinste, als er Siccine erkannte.
    »Der Große Fremde aus der Tiefe der Galaxis«, sagte er. »Willkommen auf Terra, mitsamt dem schönen Anhang.« Sie schüttelten sich die Hände und stellten einander vor. Coly Imposimato sagte: »Kommt ins Haus. Begrüßt Weib und Kinder und nehmt Platz. Heißes, starkes Cabromin?«
    »Dunklen, rauchfarbenen Single Malt«, antwortete Siccine flüsternd. »Du siehst zwei ausgeplünderte Menschen vor dir, die einen Schlafplatz und etwas Fürsorge brauchen. Von der Milliardenpleite auf Aikmon hast du gehört?«
    Coly nickte. »Euer Geld, Wilyam?«
    »Auch meines. Wir haben nichts als Schulden und Pläne.«
    »Fein.« Coly ließ die Gläser über den Tisch rutschen und füllte sie. »Also: Zwei Zimmer sind frei. Ihr könnt bleiben, solange ihr wollt; kostet euch nur

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