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Die Intrige

Titel: Die Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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wir allein rausgefunden. Vielleicht gibt es noch andere, ähnliche Funktionen, die uns helfen können. Oder er hat vielleicht ein paar historische Erklärungen zu bieten, irgendeine Taste, die wir drücken können, um alles herauszufinden.«
    Jonas wünschte, er wäre darauf gekommen.
    »Hast du den Definator noch, Jonas?«, fragte Katherine.
    »Äh, äh …« Jonas kramte in den vorderen Hosentaschen. Eigentlich hätte er wissen müssen, wo er steckte, aber er hatte so viele andere Dinge im Kopf gehabt. »Hier ist er.« Er zog eine flache, dünne Scheibe heraus.
    Eine völlig unsichtbare flache, dünne Scheibe. Auch wenn sie schwer in der Hand lag, war auf seiner offenen Handfläche nicht der geringste Schatten zu sehen. Jonas hielt ihn ins Licht.
    Immer noch nichts.
    »Sehr witzig, Jonas.« Katherine machte ein empörtes Gesicht. »Das ist wirklich nicht die Zeit für dumme Streiche.«
    »Nein, ehrlich«, sagte Jonas. »Ich habe ihn hier in der Hand. Aber er ist … noch unsichtbarer, als wir es sind.«
    Er strich mit den Fingern über den Definator, suchte nach Tasten oder etwas, mit dem man ihm Anweisungen geben konnte. Die Oberfläche war völlig glatt. Die anderen stellten sich um ihn herum und strichen ebenfalls darüber.
    »Vielleicht funktioniert er in diesem Modus mit Audioaktivierung?«, sagte Alex ruhig und gefasst. »Definator, Displayanzeige.«
    Nichts geschah.
    »Zeig das Display«, sagte Katherine.
    »Beende den Unsichtbarkeitsmodus«, sagte Chip.
    »Hilfe?«, versuchte es Jonas. »Zeig das Hilfe-Menü?«
    Der Definator blieb unsichtbar.
    »Vielleicht sollte ich ihn noch mal hinfallen lassen?«, schlug Chip vor. »Dadurch hat sich die Beleuchtung eingeschaltet.«
    »Oder du machst ihn restlos kaputt«, sagte Alex.
    Nicht durchdrehen, dachte Jonas. Bloß nicht durchdrehen. Das nützt überhaupt nichts. Aber das war schwer zu beherzigen, während sie zusammengeschart auf ein Nichts starrten und dieses unsichtbare Nichts ihre einzige Verbindung zur Außenwelt darstellte, vielleicht sogar ihre einzige Hoffnung, aus dem fünfzehnten Jahrhundert jemals zu entkommen.
    »Äh«, sagte Jonas mit sich überschlagender Stimme, »hat jemand einen Plan B?«
    »Ich schon, aber ich will ihn nicht ausführen«, sagte Katherine leise.
    Na toll, jetzt fing Katherine auch noch an, Unsinn zu reden. Andererseits hatte Jonas sie auch im einundzwanzigsten Jahrhundert nur in den seltensten Fällen verstanden, also war das normal. Es war gut, wenn sich im Moment etwas normal anfühlte.
    »Und?«, sagte Jonas spöttisch. Spott war bei ihr häufig der angemessenste Ton. »Wie lautet er?«
    Katherine warf einen vorsichtigen Blick auf Chip und Alex.
    »Ich glaube, der einzige Weg, hier rauszukommen, besteht darin, die Zeit zu reparieren«, sagte sie. »Selbst wenn wir mit dem Definator nichts anfangen können. Ihr habt gesehen, wie HK den Taser von hier hat verschwinden lassen. Vielleicht macht er mit uns das Gleiche, wenn wir es so hinkriegen, dass es keine Rolle spielt, dass der König und der Prinz letzte Nacht verschwunden sind.«
    »Das heißt, du bist auf HKs Seite. Und findest, dass Alex und ich sterben müssen«, sagte Chip verbittert. »Herzlichen Dank!«
    »Nein!«, sagte Katherine. Sie packte Chip an der Schulter und hielt ihn fest. »Was ich meine, ist, dass wir es irgendwie schaffen müssen, es so aussehen zu lassen, als ob ihr gestorben wärt. Und die Leute, die euren Tod wollen, müssen wir überzeugen, dass ihr es tatsächlich seid. Ich will euren Tod
vortäuschen
. Aber zuerst müssen wir herausfinden, wer versucht hat, euch umzubringen, und warum. Und wie sie auf euer Verschwinden reagiert haben. Und dafür …« Sie schluckte schwer und wirkte ungewöhnlich zögerlich. »Dafür müssen wir von hier fort.«
    »Du hast recht«, sagte Alex überrascht. »Das ist ein guter Plan.« Er legte fragend den Kopf schief. »Warum hast du gesagt, dass du ihn nicht ausführen willst?«
    Katherine biss sich auf die Unterlippe.
    »Ihr werdet das für typisch Mädchen halten«, sagte sie.
    »Du bist ein Mädchen, Katherine«, erinnerte sie Jonas.
    Katherine würdigte ihn keines Blickes.
    »Aber nicht
so
eines. Nicht wie in den Filmen, wo Mädchen bei jeder Kleinigkeit anfangen zu kreischen und ständig gerettet werden müssen.« Voller Verachtung warf sie die Haare zurück. »Du weißt, dass ich nicht so bin.«
    Sie appellierte jetzt an Jonas, als sei ihr seine Meinung wirklich wichtig.
    »Schon gut«, sagte Jonas mürrisch.

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