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Die Intrige

Die Intrige

Titel: Die Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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»Damit erweitert sich der Umkreis, in dem Ethan sich aufhalten kann. Und ich glaube, dass uns der Pilot in den Bergen abgehängt hat.«
    Â»Kannst du die Maschine nicht finden?«
    Amy schüttelte den Kopf. »Zwischen Russland und Georgien ist es sehr gebirgig. Ich kann das Flugzeug südlich vom Flugplatz lokalisieren, aber sobald es in die Berge kommt, verschwindet es. Wenn es niedrig genug geflogen ist, hat das Radar es nicht erfasst, und es gibt keine Einträge darüber.«
    Â»Mist«, stieß Ryan hervor, denn Amy verkleinerte den Kartenausschnitt und zog mit der Fingerspitze einen großen Kreis.
    Â»Da die Yak über Zusatztanks verfügt, kann Ethan irgendwo zwischen Sibirien und Südafrika sein. Europa ist in Reichweite, aber unwahrscheinlich. Er könnte sogar zurück nach Kirgistan geflogen sein.«
    Â»Können wir irgendetwas tun?«, fragte Ryan.
    Â»Die CIA hat Spezialisten, die die Wege von Flugzeugen verfolgen können, aber das ist keine genaue Wissenschaft. Ich habe sie einmal gebeten, ein paar Drogenschmuggelflüge der Aramovs zu verfolgen. Sie haben Tage gebraucht, um die Daten zu analysieren, und haben mir dann eine Auswahl von zwanzig verschiedenen möglichen Zielen angeboten.«
    Ryan ließ sich rücklings auf Amys Bett fallen und trat nach einer Lampe.
    Â»Wir haben Ethan verloren«, stieß er hervor. »Und wenn Leonid ihn umbringt, ist das allein unsere Schuld. Wir hätten nie zulassen dürfen, dass ihn Irenas Leute in die Finger kriegen, nachdem seine Mutter gestorben war.«

16
    Irena Aramov hatte ihre Schmugglerorganisation damit aufgebaut, dass sie billige Militärflugzeuge gekauft hatte. Doch die Wartung dieser alten Vögel konnte teuer sein, und so hatte sie schlichtweg beschlossen, dass es profitabler war, an den Wartungsarbeiten zu sparen, die Dokumente für die Flugtauglichkeit zu fälschen und somit lieber gelegentlich einen Absturz in Kauf zu nehmen, als viel Geld für Ersatzteile und Mechaniker zu bezahlen.
    Das Flugzeug, in dem Ethan jetzt saß, war selbst nach Aramov-Standards ein Schrotthaufen. Die Einschusslöcher an der Außenseite waren zwar geflickt worden, das Innere mit den zerrissenen Verkleidungen und den blutigen Fingerabdrücken sah jedoch aus, als hätte man darin die letzten Szenen eines Actionfilms gedreht.
    Um eine Ladefläche zu schaffen, hatte man ein Dutzend Sitze herausgerissen. Dort standen Kisten mit allem möglichen Müll und Patronenhülsen, die jedes Mal herumschepperten, wenn das Flugzeug erzitterte. Um Ethans Flugerlebnis zu optimieren, hatte man ihn mit Handschellen an einen nach Urin stinkenden Sitz gefesselt, dessen gebrochene Rückenlehne ihn im Kreuz kratzte.
    Nach drei Stunden in der Luft ging der Jet in einen steilen Sinkflug über und machte auf einer vom Bodenpersonal mit Phosphorfackeln beleuchteten Asphaltlandebahn eine Nachtlandung. Kessie ging hinaus und begann eine lautstarke Unterhaltung mit Männern, die Ethan nicht sehen konnte, während die Tankcrew einen Schlauch unter dem Flügel anbrachte.
    Die Luft, die durch die offene Kabinentür hereinströmte, war tropisch heiß, und gleich darauf begannen Männer die Treppe hinauf- und hinunterzulaufen und prall gefüllte Sporttaschen sowie große Plastikwannen einzuladen, auf denen »Rinder-Antibiotika« stand. Ethan vermutete, dass der Inhalt weit weniger legal war.
    Danach kam die grausigere Ladung – und die Erklärung für die Blutflecken im Inneren des Flugzeugs. Zuerst brachte man einen durchsichtigen Sack voller Steinbockhörner, dann unbearbeitete graue Pelze einer wolfsartigen Kreatur, gefolgt von den unverkennbar gefleckten Gepardenfellen. Zuletzt wurde noch das frische Fell eines Löwen an Bord gebracht, an dem der verdreckte Kopf hing.
    Selbst nachdem die Waren verladen worden waren, stand Kessie noch draußen auf der Landebahn und verhandelte wütend mit einer Truppe Männer, der er schließlich gebündelte Scheine in irgendeiner obskuren Währung überreichte.
    Â»Weiter!«, befahl Kessie der Zwei-Mann-Crew und zog befriedigt die Tür hinter sich zu.
    Obwohl die Felle alle einzeln in durchsichtiges Plastik gewickelt waren, roch es in dem kleinen Flugzeug jetzt streng nach Wild, und Dutzende von Fliegen schwirrten herum. Mit den gefesselten Händen konnte Ethan sie nicht von seinem Hals vertreiben, und eine große metallicgrüne

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