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Die Intrige

Die Intrige

Titel: Die Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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den Schreibtisch verteilt.
    Ning machte die Tür zu, rief Amy an und stellte den Lautsprecher an ihrem iPhone an, damit Alfie mithören konnte. Sie setzte sich auf den Bettrand und Alfie rollte den Schreibtischstuhl neben sie.
    Â»Wir sitzen hier also eine Weile fest«, meinte Ning, nachdem sie die langweiligen Begrüßungsformalitäten hinter sich hatten. »Und was passiert jetzt?«
    Â»Ich versuche, mit Ted Brasker eine Strategie auszuarbeiten«, erzählte Amy. »Wir haben nicht nur Ethan verloren, sondern mit ihm auch unser wichtigstes Fenster in die Bewegungen des Aramov-Clans.«
    Â»Und wenn Leonid Ethan hat oder ihn umgebracht hat, dann muss er etwas gegen Irena vorhaben«, stellte Alfie fest.
    Â»So viel ist sicher«, entgegnete Amy.
    Â»Vielleicht klingt das verrückt, aber was ist mit Dan?«, fragte Ning.
    Â»Wer ist Dan?«, wollte Alfie wissen.
    Amy kannte die Geschichte, weil sie Ning bei ihrer Ankunft auf dem CHERUB -Campus befragt hatte, doch für Alfie erzählte Ning schnell eine Kurzversion.
    Â»Leonid Aramov und seine Handlanger haben mich und meine Stiefmutter gekidnappt. Er hat uns beide gefoltert. Nachdem er meine Stiefmutter gezwungen hat, mehrere Millionen Dollar von ihren Bankkonten auf seine zu überweisen, hat er sie umgebracht, aber in der Zwischenzeit konnte ich mit Dans Hilfe fliehen.«
    Â»Dan arbeitet also für Aramov?«, fragte Alfie nach.
    Ning nickte.
    Â»Er ist erst sechzehn – mittlerweile wohl siebzehn. Er arbeitet für den Clan, weil er sonst keine Arbeit bekommen kann. Aber er hasst es, und er hat sein Leben riskiert, um mir zu helfen.«
    Â»Interessanter Gedanke«, meinte Amy. »Wir haben uns so sehr auf Ethan verlassen, dass ich nicht einmal daran gedacht habe, eine andere Quelle innerhalb des Kreml zu nutzen.«
    Â»Ich habe mich ein paar Wochen lang in Dans Wohnung versteckt«, erklärte Ning. »Ich hatte seine Handynummer und habe ihn aus Tschechien angerufen, um ihm zu sagen, dass ich in Sicherheit bin. Aber als ich es ein paar Wochen später aus Großbritannien noch einmal versucht habe, war seine Nummer tot.«
    Â»Hmmm«, machte Amy und sagte nach einer kleinen Pause: »Wenn Dan für Leonid die Drecksarbeit macht, muss er sein Handy wahrscheinlich regelmäßig wechseln, damit man es nicht verfolgen kann. Was ist mit seiner Adresse?«
    Â»Die genaue Adresse weiß ich nicht, aber wenn ihr mich eine Weile mit Google-Earth spielen lasst, kann ich sie sicher eingrenzen.«
    Â»Ich muss mit Ted Brasker und meinem Boss Dr. D. sprechen«, sagte Amy. »Aber wir müssen unbedingt wissen, was im Kreml vor sich geht, daher sollten wir deinen Vorschlag auf jeden Fall in Betracht ziehen.«

17
    Ethans Käfig wurde nur von ein paar Mondstrahlen erhellt. Sobald es dunkel wurde, krochen Scharen von Kakerlaken über den Steinfußboden und gelegentlich zuckte er zusammen, wenn er etwas Größeres hörte – entweder eine Ratte oder etwas entsprechendes Afrikanisches, von dem er keine Vorstellung hatte.
    Das schlanke Mädchen, das Ethan einen Teller mit Reis, gewürztem Fleisch und gebratener Banane gebracht hatte, konnte kaum älter als vierzehn sein. Sie sprach kein Englisch, doch sie lächelte freundlich. Da er das Wasser in seinem Krug so schnell ausgetrunken hatte, ging sie gleich zum Hahn und füllte ihn wieder auf.
    In seiner Verzweiflung hatte diese kleine freundliche Geste Ethan die Tränen in die Augen getrieben. Als er mitten in der Nacht die Käfigtür aufgehen hörte, dachte er, dass es das Mädchen sei, das nach ihm sah, doch dann stellte er fest, dass der Körper, den er im Dunkeln ausmachte, wesentlich größer war.
    Â»Kannst du heute Nacht nicht schlafen?«, fragte Kessie und lachte laut.
    Er hielt eine Zwei-Liter-Plastikflasche Bier in der Hand und war recht seltsam in Gummistiefel, gestreifte Pyjamahosen und Hawaiihemd gekleidet.
    Â»Wenn es so weit ist, bringe ich dich schnell um«, erklärte Kessie. »Solange du ein braver Junge bist.«
    Ethan sah nicht ein, warum er feige sein sollte, wenn es so aussah, als solle er sowieso sterben, egal, was er machte, und fragte: »Was haben Sie denn mit Leonid zu tun?«
    Kessie nahm einen großen Schluck aus seiner Flasche, bevor er sagte: »Ich war ein armer Junge. Ich habe mich aus dem Dreck hochgearbeitet. Hier war gar nichts! Ich habe es mit eigenen Händen

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