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Die Invasion - 5

Titel: Die Invasion - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Marines unter Beweis zu stellen. Bislang hatte er noch keinen einzigen seiner Untergebenen zusammenstauchen müssen.
    Bislang.
    »Zhak, Sie geh'n zurück und meld'n dem Lieutenant, wo wir sind! Erklär'n Sie ihm, der letzte Vorposten auf'er Liste ist beseitigt. Der Rest von uns wartet hier.« »Aye, Sarge.«
    Der angesprochene Marine nickte, dann stürmte er in der Dunkelheit auch schon davon. »Der Rest von euch geht in Stellung«, fuhr Wystahn fort, und die anderen machten sich daran, das Gebiet um die Position des Kavallerievorpostens zu sichern.
    Kritisch beäugte Wystahn ihr Vorgehen. Dann stieß er einen befriedigten Grunzlaut aus und ging in die Hocke, um sich anzuschauen, in welchem Zustand der überlebende Corisandianer war.

.X.
 
Haryl's Crossing, Baronie Dairwyn,
Corisande-Bund
 
    Sir Koryn Gahrvai zwang sich dazu, möglichst geduldig zu wirken, während er darauf wartete, dass die ersten Sonnenstrahlen des Morgens die Welt erhellten. Er konnte riechen, dass es bald regnen würde. Doch unmittelbar bevorzustehen schien ein Regenguss noch nicht. Dass eine Regenfront aufzog, ließ vermuten, dass dieser Tag zumindest ein wenig kühler sein würde als der gestrige. Das wäre angenehm, gerade da es, sollte alles so verlaufen wie geplant, am heutigen Tag hitzig genug zugehen dürfte.
    Da, dachte er und beobachtete den ersten lachsfarben-goldenen Schimmer am östlichen Horizont. Jetzt dauert 's nicht mehr lange!
    Er hatte sein Hauptquartier im Haus des Plantagenbesitzers verlassen und war ein wenig vorausgeritten, um persönlich die Lage im Auge zu behalten. Die Stadtgrenze allerdings hatte er noch nicht überschritten. So verführerisch der Gedanke auch war, er wusste, dass er nichts bei seinen vordersten Einheiten verloren hatte. Auch wenn vielleicht seine Anwesenheit dort die Moral der Truppe erhöhen mochte, wog das doch nicht die Möglichkeit auf, er könnte dort kampfunfähig gemacht werden ... oder, was ungleich wahrscheinlicher war, er könnte in irgendwelchen kleineren lokalen Schwierigkeiten hängen bleiben, statt, wie er es sollte, die gesamte Schlacht zu überwachen.
    Nach reiflicher Überlegung hatte er entschieden, den Turm der größten Kirche von Haryl's Crossing als vordersten Gefechtsstand zu nutzen. Von dort würde er das Gelände am besten einsehen können. Der Turm lag hoch genug, um dort den Semaphorenmast zu befestigen, den seine Pioniere über Nacht vorbereitet hatten. Der Turm war zudem als Orientierungspunkt auffällig genug (vor allem jetzt, mit dem neuen Mast darauf), dass es Boten, die ihm, Gahrvai, Nachrichten der ihm unterstellten Kommandanten zukommen lassen wollten, nicht allzu schwerfallen dürfte, ihn auch zu finden. Jetzt gähnte Gahrvai und umschloss mit beiden Händen seine Tasse heiße Schokolade. Der Himmel wurde nach und nach heller, und die ersten Details der Landschaft zeichneten sich in der Dunkelheit ab.
    Er war froh, die Truppen schon am Vorabend in Stellung gebracht zu haben. Entweder hatten Windshares Kundschafter die Position der charisianischen Kolonne falsch übermittelt, oder die Charisianer hatten seit gestern Abend ihr Tempo deutlich angezogen. Gahrvai war geneigt anzunehmen, dass beides gleichermaßen zutraf. In einem derart dicht bewachsenen Terrain die Position des Gegners genau zu ermitteln wäre selbst unter optimalen Bedingungen schwierig gewesen, und nur zu gern hätte Sir Koryn das unerwartet frühe Eintreffen der Charisianer einem Fehler der Kavallerie zugeschrieben. Doch er glaubte nicht, dass die Sache wirklich so einfach war. Er fragte sich, ob die Charisianer vielleicht irgendwie von der Anwesenheit seiner Truppen hier in Haryl's Crossing erfahren haben mochten. Er konnte sich zwar nicht vorstellen, wie sie ihre eigenen Kundschafter nahe genug hätten heranbringen können, ohne entdeckt zu werden. Es war jedoch immer noch möglich, dass einige der Einheimischen der Gegenseite Informationen hatten zukommen lassen - sei es unfreiwillig, sei es gegen Bezahlung.
    Gahrvai nippte an seiner Schokolade, genoss das volle Aroma, und neue Energie schien durch seine Adern zu pulsieren. Jetzt sollte es nicht mehr allzu lange dauern ...
    Da! Das waren die Standarten seiner vordersten Bataillone. Gahrvai verfügte immer noch nicht über so viele Musketen, wie er gern gehabt hätte, ob nun mit Stein- oder mit Luntenschloss. Schlimmer noch: Gemäß den Berichten seiner eigenen Kavalleriekundschafter führte wohl jeder der Charisianer, die sie bislang zu Gesicht

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