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Die Invasion - 5

Titel: Die Invasion - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Geschosse stammen. Doch nicht eine einzige Kugel war den Charisianern auch nur nahe gekommen.
    Schweren Herzens sprang er wieder in den Geschützstand zurück. Seine Männer waren mittlerweile deutlich besser darin geworden, in Deckung zu bleiben, während sie ihre Geschütze bedienten - wer zu langsam lernte, war mittlerweile gewiss schon tot oder verwundet. Aber sie mussten die Deckung zumindest kurzzeitig verlassen, um die Kanonen wieder schussbereit zu machen. Und weil das so war, fielen immer weitere von Doyals Männern. Blutig und brutal wurde der corisandianischen Artillerie nach und nach all ihre Kraft genommen - und Doyal konnte die Feinde, die ihm seine Männer nahmen, nicht einmal erreichen.
    Zeit für den Rückzug, dachte er und war selbst erstaunt darüber, dass er sich so schnell eine Niederlage einzugestehen in der Lage war. Nur sah er wahrhaftig keine Alternative. Ich muss diese Kanonen hier fortschaffen, solange ich noch Tiere habe, die sie ziehen können - und Männer, die sich darum kümmern. Koryn wird einfach einsehen müssen, dass ...
    Abrupt brach sein Gedankengang ab, als erneut laut Musketenschüsse krachten.
 
    Von seinem Platz im Kirchturm aus konnte Gahrvai das ganze Gelände einsehen, das er zum Schlachtfeld ausgewählt hatte, doch das eben nur so lange, bis dichte Rauchwolken immer wieder Teile davon verdeckten. Entscheidende Teile, wie Gahrvai bewusst wurde, als die Geschützbatterien sich immer wieder in Rauch hüllten, den er mit seinem Fernglas nicht zu durchdringen vermochte.
    Gahrvai wusste nichts von den todbringenden Scharfschützen, die immer weiter Doyals Stellung bestrichen, und auch nicht davon, dass seine eigenen Kanonen die exponierte Position der charisianischen Artillerie nicht erreichen konnten. Er hatte keine Vorstellung davon, wie einseitig diese Konfrontation war. Stattdessen empfand Gahrvai sogar einen Hauch von Optimismus angesichts der Tatsache, dass der Feind hier nicht alles so vorfand, wie er sich das gedacht hatte. Und dieser Optimismus wuchs sogar noch weiter, als Barcor und Mancora nach viel zu langem Innehalten endlich wieder vorrückten.
 
    Die Charisianer hatten bei ihrem Vorrücken nicht ein einziges Mal innegehalten. Vielmehr waren sie einfach immer weitermarschiert, bis die Entfernung zum Gegner nur noch etwa zweihundert Schritt betrug. Dann blieben sie stehen und richteten peinlichst genau ihre Schlachtreihen aus. Es war den Marines sogar vergönnt, wieder zu Atem zu kommen, während die Corisandianer gegen die Unordnung in ihren eigenen Reihen ankämpften, die nach dem unerwarteten Angriff der Aufklärer-Schützen ausgebrochen war. Als der Feind sich dann wieder in Bewegung setzte, waren sie bereit.
 
    Gahrvais aufkommender Optimismus verwandelte sich in eisiges Entsetzen, als die gesamte Schlachtlinie der Charisianer plötzlich hinter einer neuerlichen, explosionsartigen Rauchwolke verschwand. Gahrvai mochte sich ja zu weit hinter den Schlachtreihen aufhalten, um zu begreifen, über welche Entfernung hinweg die Aufklärer-Schützen geschossen hatten. Er war jedoch immer noch nah genug, um zu erkennen, dass die Schlachtlinie der Charisianer das Feuer über eine Entfernung hinweg eröffnet hatte, die mindestens doppelt so groß war wie die maximale effektive Reichweite seiner eigenen Truppen.
    Von seinem erhöhten Blickpunkt im Kirchturm aus sah Gahrvai, wie die vorderste Reihe seiner eigenen Bataillone ins Schwanken geriet wie Bäume im Sturm, als die tödliche Salve einer Sense gleich ihre dichte Formation durchfuhr. Die Wucht dieser entsetzlichen Sturmböe riss viel zu viele seiner Männer zu Boden. Die Soldaten standen einander so nahe, dass jeder Marine, der sein eigentliches Ziel verfehlt hatte, beinahe sicher gehen konnte, zumindest das Ziel eines seiner Kameraden getroffen zu haben, und die großen Kugeln aus weichem Blei hämmerten unerbittlich auf die Corisandianer ein. In Blutfontänen stürzten die Männer zu Boden. Die Schreie der Verwundeten hörte Gahrvai nicht. Er konnte allerdings die Panik seiner Männer beinahe körperlich spüren, als ihm bewusst wurde, wie sehr sie dem Feind angesichts der Reichweite ihrer eigenen Waffen unterlegen waren.
    Mein Gott, die werden uns abschlachten!
    Dieser Gedanke zuckte Gahrvai durch den Kopf, als die Charisianer eine zweite, ebenso massierte Gewehrsalve abfeuerten. Diese Salve war vielleicht nicht ganz so tödlich wie die erste. Das aber lag nur daran, dass der Rauch der ersten Salve immer noch

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