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Die Invasion - 5

Titel: Die Invasion - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gewünschten Endergebnis hätte«, setzte er hinzu. »Ich persönlich bin ja der Ansicht, vernünftige Gespräche und aufrichtige Verhandlungen werden hin und wieder überbewertet. Selbstverständlich funktionieren sie - zumindest zum richtigen Zeitpunkt. Aber manchmal ist ein heftiger Schlag geradewegs gegen das Kinn einfach deutlich effektiver als eine Unzahl diplomatischer Schreiben. Naja, zumindest macht er mehr Spaß. Und nach allem, was ich bislang gehört habe, scheint sich mir hier und jetzt dafür eine gute Gelegenheit zu ergeben.«
    »Gut.«
 
    Cayleb und Tohmas Symmyns, Großherzog von Zebediah, begrüßten einander auf dem Achterdeck der Kaiserin von Chans mit Verneigungen. Dieses erste Zusammentreffen ließ Cayleb zu dem Schluss kommen, Prinz Nahrmahn besitze ein bemerkenswertes Talent dafür, Personen mit erstaunlich wenigen Worten treffend zu beschreiben. Wäre es möglich gewesen, Zebediahs Fett auszulassen, so hätte der Ertrag ausgereicht, um sämtliche Lampen im Palast von Tellesberg ein ganzes Jahr lang brennen zu lassen.
    Und das ist wahrscheinlich alles, wozu man diesen Kerl gebrauchen kann.
    Der Großherzog war ein Mann durchschnittlicher Größe und ebensolchen Körperbaues. Er hatte eine auffallend große Nase, allmählich schütter werdendes Haar und Schweinsäuglein. Es gelang ihm, andere Personen damit lobenswert stetig anzublicken. Doch der Blick war trübe, was einer Panzerung unmittelbar unter der Oberfläche entsprach. Cayleb musste sogleich an verschiedene Arten giftiger Echsen denken.
    »Es war äußerst freundlich von Euch, diesen weiten Weg zurückzulegen, um mich zu begrüßen, Euer Durchlaucht«, sagte Cayleb und richtete sich aus seiner eigenen Verneigung wieder auf.
    »Ihr seid ein Kaiser, Euer Majestät«, erwiderte Zebediah und entblößte in einem anmutigen Lächeln große, bemerkenswert weiße Zähne. »Ebenso wie Königen stehen auch Kaisern ihre Eigenarten und persönlichen Schwächen zu. Und um ganz ehrlich zu sein«, er gestattete sich, sein Lächeln verschwinden zu lassen und blickte den Kaiser von Charis nun nüchtern an, »unter den gegebenen Umständen wäre ich erstaunt gewesen, wenn Eure Ratgeber es Euch gestattet hätten, mit Eurem Flaggschiff in Schussweite der Hafenbatterien eines Regenten vor Anker zu gehen, mit dem sich Euer Reich offiziell immer noch im Krieg befindet.«
    »Das wohl.« Cayleb verzog das Gesicht zu einer Miene, die beinahe schon ein Schmollen war, und blickte kurz zu seinem Leibwächter hinüber, der im Livree des Hauses Ahrmahk mit gänzlich ausdrucksloser Miene neben ihm stand. Dann wandte sich der Kaiser wieder ganz dem Großherzog zu. »Hin und wieder sind jene Ratgeber ein wenig zu ... vorsichtig. Seit Vaters Tod ist es noch schlimmer geworden. Manchmal glaube ich, man wird mir niemals wieder gestatten, etwas ganz spontan zu unternehmen.«
    »Ich fürchte, ein hoher Rang und große Verantwortung bringen ihre eigenen Beschränkungen mit sich, Euer Majestät«, erwiderte Zebediah mitfühlend.
    »Ich weiß.« Cayleb seufzte, dann holte er tief Luft und straffte die Schultern.
    »Bitte vergebt mir mein schlechtes Betragen, Euer Durchlaucht«, sagte er. »Hier stehe ich und nötige Euch dazu, an Deck zu bleiben und mit mir zu plaudern, statt dafür zu sorgen, dass Ihr so rasch wie möglich in den Schatten gelangt und eine Erfrischung angeboten bekommt. Würdet Ihr mich wohl in meine Kabine begleiten?«
    »Es wäre mir eine Ehre«, versicherte ihm Zebediah.
 
    »Na, das ist doch wohl recht gut gelaufen«, merkte Cayleb einige Stunden später an, als er erneut auf dem Achterdeck der Kaiserin von Charis stand und zuschaute, wie Zebediahs goldüberladene Schaluppe wieder auf die Hauptstadt zuhielt.
    »Tatsächlich?«, fragte eine tiefe Stimme, und Cayleb lächelte Merlin an. Die beiden standen an der Reling. Zwischen ihnen ragte eine der Achterdeck-Karronaden auf. Solange sie nicht allzu sehr die Stimme hoben, konnte hier niemand mitbekommen, worüber sie redeten.
    »Natürlich«, gab der Kaiser zurück und widmete seine Aufmerksamkeit wieder ganz der kleiner und kleiner werdenden Schaluppe. »Ihr etwa nicht?«
    »Ich denke, Großherzog Zebediah hält Euch immer noch für einen unreifen Jüngling, zumindest solange Eure Ratgeber nicht an Eurer Seite sind«, gab Merlin zu bedenken.
    »Ich auch«, erwiderte Cayleb offensichtlich zufrieden, und Merlin stieß ein Schnauben aus.
    »Es ist ja gut und schön, unterschätzt zu werden, Cayleb. Das ist

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