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Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz (German Edition)

Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz (German Edition)

Titel: Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yrsa Sigurdardóttir
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an seinem Platz. Dabei spürte er etwas Hartes und schob seine Hand in die Tasche. Es war der Schlüssel, der aus der Staubsaugeröffnung gefallen war. Er musste ihn in der Hektik in die Tasche gesteckt haben. Hoffentlich würden Dr. Guðgeir und seine Assistentin den nicht vermissen.
    Als Raggi zurück in den Klassenraum kam, waren Magga, Anna Lísa und Arnar in die Aufgabe vertieft. Raggi ließ sich auf seinen Stuhl fallen und sagte beiläufig: „Na, wie läuft’s?“
    „Dein Gehalt wurde gekürzt“, antwortete Magga kurz angebunden und musterte ihn misstrauisch. „Du musst sechzehn Jahre lang umsonst in der Fabrik arbeiten, wenn die Firma nicht Pleite machen soll.“
    Sie arbeiteten weiter an dem Projekt, und gegen Ende des Tages war klar, dass es nicht reichen würde, die Gehälter der vier Geschäftsführer zu kürzen, sondern jeder von ihnen eine Million im Monat einzahlen musste, damit die Firma nicht pleiteging. Anna Lísa erklärte, sie würde für ein so mieses Gehalt nicht weiterarbeiten, kündigte und wollte einen Klamottenladen aufmachen. Magga verbot Raggi zu kündigen, als er es Anna Lísa gleichtun wollte, und sagte, er sei für zwanzig Jahre vertraglich an die Stereoanlagenfirma gebunden. Raggi war natürlich eingeschnappt und wollte den anderen klarmachen, dass eine Euro-Druckerei von Anfang an vernünftiger gewesen wäre. Am Ende einigten sie sich darauf, dass Raggi das Gebäude, in dem vorher der Kindergarten für die Kinder der Mitarbeiter gewesen war, für die Euro-Produktion bekommen sollte, woraufhin sich die Finanzen der Firma erheblich besserten. Anna Lísa fing sogar wieder an, bei ihnen zu arbeiten. Sie waren recht zufrieden, als Georg verkündete, der Unterricht sei beendet. Als er sich streckte und fragte, ob jemand mit ihm Dehn- und Entspannungsübungen machen wolle, weigerten sie sich jedoch. Raggi brüllte sogar laut und vernehmlich „nein!“, bevor Georg den Satz beendet hatte.
    Als Magga ihre Sachen in ihren Rucksack stopfte, schaute sie Raggi scharf an. „Du warst eben superlange auf dem Klo. Was hast du eigentlich gemacht?“
    „Ach, das willst du bestimmt nicht wissen“, antwortete Raggi. „Der Gemüseeintopf, du weißt schon. Den habe ich nicht gut vertragen.“
    Magga stellte keinen weiteren Fragen.

Am Öskjuhlíð-Hügel
    Auf dem Weg zum Bus erinnerte Raggi Magga an ihr Versprechen, am Abend mit zum Öskjuhlíð-Hügel zu kommen.
    „Ich habe mich bewährt, Magga“, sagte er und schämte sich kein bisschen für diese Übertreibung. Dr. Guðgeir und seine Assistentin würden sein Verhalten wohl kaum als vorbildlich bezeichnen. Zum Glück hatte es keinen Aufruhr gegeben, und Magga hatte nichts gemerkt. Die Tatsache, dass Dr. Guðgeir nicht versucht hatte herauszufinden, wer das Glibberzeug verrührt hatte, hielt Raggi für einen eindeutigen Hinweis, dass etwas nicht stimmte. Vielleicht war dieses Gemisch ein Außerirdischer, den Dr. Guðgeir irgendwo geklaut hatte, wobei Raggi hoffte, dass es nicht so war. Dann wäre es nämlich ziemlich gemein gewesen, das Zeug umzubringen. Der Außerirdische hatte womöglich viele hundert Jahre in einem Raumschiff verbracht, um zur Erde zu kommen, nur damit Raggi seine Bemühungen in zehn Sekunden zunichtemachte. Hoffentlich war es wenigstens ein böser Außerirdischer gewesen, der die Weltherrschaft an sich reißen wollte. Aber bei Raggis Pech war es bestimmt ein ganz Gutmütiger, der nur Blumen pflücken wollte. Jedenfalls war es schwer vorstellbar, dass so ein Gemisch die Weltherrschaft erringen wollte. Vielleicht durch Größenwahn. Raggi verdrängte diese wirren Gedanken.
    „Irgendwie habe ich den Verdacht, dass du was angestellt hast, was ich nicht mitgekriegt habe“, sagte Magga und musterte Raggi forschend. Er hielt ihrem Blick stand und versuchte, nicht zu blinzeln. „Aber da ich nichts beweisen kann, halte ich mein Wort.“ Tief im Inneren war Magga froh, dass sich Raggi bewährt hatte, denn es juckte sie in den Fingern herauszufinden, was für krumme Sachen Dr. Guðgeir, wenn überhaupt, machte.
    Raggi atmete erleichtert auf. „Super! Wir müssen vor acht Uhr da sein. Darfst du abends raus?“
    Magga nickte. Anna Lísa und Arnar verfolgten das Gespräch verständnislos, denn sie wussten nichts von der Absprache zwischen den beiden. Plötzlich glaubte Anna Lísa zu wissen, worum es ging, und sagte selbstzufrieden: „Aha! Ihr habt ein Date!“
    Raggi errötete bis zu den Zehen. „Nee“, knurrte er. „Bist du

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