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Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz (German Edition)

Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz (German Edition)

Titel: Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yrsa Sigurdardóttir
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verrückt?“
    Jetzt war es Magga, die ganz rot wurde. Es war nicht besonders schön, wenn ein Junge es für verrückt hielt, sich mit ihr zu treffen. Deshalb sagte sie ziemlich unfreundlich: „Erstens würde ich mich niemals mit Raggi treffen, noch nicht mal, wenn ich zuckerkrank wäre und er das letzte Insulin auf der ganzen Welt hätte!“ Sie verstummte, weil sie nicht wusste, was sie als Zweites nennen sollte.
    Anna Lísa grinste und murmelte: „Ein Anzeichen.“
    Raggi war überhaupt nicht glücklich mit der Entwicklung der Dinge. Er fand es genauso blöd wie Magga, als so ungeeignet für ein Date angesehen zu werden. Schnell sagte er etwas, bevor Magga weitere Vergleiche einfallen würden, warum sie sich trotz allergrößter Not nicht mit ihm treffen würde. „Wir gehen zum Öskjuhlíð-Hügel, um Dr. Guðgeir nachzuspionieren.“
    Anna Lísa und Arnar machten große Augen. „Glaubst du etwa auch, dass mit dem was nicht stimmt?“, fragte Arnar Magga verwundert. Er wirkte ein bisschen beunruhigt. Gut und schön, wenn der Wirrkopf Raggi so was behauptete, aber wenn Magga es auch glaubte, musste doch etwas Wahres dran sein.
    Magga wurde verlegen. „Ja, nee, eigentlich nicht. Ich will diesen Unsinn nur widerlegen, dann müssen wir uns das nicht länger anhören.“ Nachdenklich knabberte sie an ihrer Unterlippe und fügte dann hinzu: „Ach, ich weiß auch nicht. Was ist, wenn er wirklich verrückt ist? Er hat meinen Namen auf diesen Zettel geschrieben, aber warum bloß?“ Sie versuchte, an den Gesichtern der anderen abzulesen, ob sie sie für einen Angsthasen hielten.
    Anscheinend nicht. Anna Lísa nickte so heftig, dass ihr die Haare um den Kopf flogen und ihre Frisur in Unordnung geriet. Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht und sagte energisch: „Das ist doch eine gute Idee.“ Hoffnungsvoll schaute sie Magga an. „Ich will mitkommen, darf ich?“
    „Könnte ich mir auch vorstellen“, sagte Arnar ruhig. „Ich wollte immer schon mal jemandem nachspionieren.“
    „Ja, und er kann super belauschen“, quengelte Anna Lísa. „Bitte, es hat nur Vorteile, wenn wir dabei sind.“
    Raggi und Magga tauschten einen Blick und zuckten mit den Schultern. „Na gut“, sagte Magga dann. „Kann ja nichts schaden. Vielleicht müssen wir uns aufteilen, dann ist es besser, wenn wir zu mehreren sind.“
    „Ja, und vielleicht geraten wir in dichten Nebel, dann ist es gut, wenn ihr mich dabeihabt“, sagte Arnar grinsend. Die anderen schauten ihn verwundert an. „Na, mir macht es nichts aus, ob es neblig ist oder nicht, versteht ihr?“ Sie nickten und murmelten, da hätte er natürlich recht.
    Bevor sie sich voneinander verabschiedeten und zu ihren jeweiligen Bussen gingen, verabredeten sie sich für sieben Uhr abends am Lækjartorg, von wo sie mit dem Bus zum Öskjuhlíð-Hügel fahren wollten.
    Anna Lísa, die denselben Bus wie Raggi nahm, redete pausenlos die ganze Fahrt darüber, wie man am besten spionieren könnte. Raggi fand ihre Ideen absurd, da es viel zu lange dauern würde, sich als Büsche oder Statuen zu verkleiden. Als Anna Lísas Haltestelle endlich kam, war Raggi erleichtert, ihr nicht mehr zuhören zu müssen. Jetzt konnte er endlich nachdenken. Er starrte aus dem Fenster und dachte an die Kühlbox, die er in dem Laborraum entdeckt hatte.
    Plötzlich fiel ihm ein, dass sein Vater ihre Verwandten schon wieder zu einem Spieleabend eingeladen hatte. Raggi stöhnte laut. Diesmal sollte ein uraltes chinesisches Spiel gespielt werden, das Mah-Jongg hieß. Raggis Vater hatte schon mal bei einer Weihnachtsfeier versucht, den Rest der Familie dazu zu bringen, es mit ihm zu spielen, aber niemand hatte die Regeln verstanden, und alles endete im Chaos. Jetzt hatte sein Vater die fixe Idee, dass Raggi die Regeln herausfinden würde und man ein, zwei Runden spielen könnte.
    Die Lage war verzwickt. Raggi konnte seinem Vater unmöglich erzählen, warum er noch mal wegmusste. Er versuchte, sich etwas einfallen zu lassen, und war so in Gedanken vertieft, dass er vergaß, an der richtigen Haltestelle auszusteigen. Deshalb musste er einen viel längeren Weg nach Hause gehen als sonst. Das stellte sich allerdings im Nachhinein als Glücksfall heraus, da er am Kiosk vorbeikam. Dort blieb er kurz stehen und schaute nach, ob er Kleingeld dabei hatte. Er kratzte dreizehn Kronen zusammen und ging rein.
    „Eine Tüte für dreizehn“, sagte Raggi entschlossen, obwohl es ihm ziemlich peinlich war, nur so wenig Geld

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