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Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz (German Edition)

Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz (German Edition)

Titel: Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yrsa Sigurdardóttir
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anfasste, spürte er, dass sie lauwarm waren. Vielleicht war die Box ausgeschaltet. Er wandte sich wieder der Thermosflasche zu, hielt sie ans Ohr und schüttelte sie leicht, aber es war nichts zu hören. Sie war leer. Raggi überlegte, ob er die Thermosflasche aufmachen sollte, beschloss dann aber, es lieber nicht zu tun. Auf der Kanne war ein Aufkleber, auf dem „steril“ stand, und Raggi traute sich nicht, sie zu öffnen, weil dabei vielleicht etwas kaputtging. Außerdem schien die Kanne versiegelt zu sein, und wenn er sie öffnete, würde es später jemand merken. Raggi drehte die Thermoskanne in der Hand.
    Auf der anderen Seite war noch ein Aufkleber. Darauf stand etwas in Englisch: „Female.“ Raggi meinte zu wissen, dass es Frau oder etwas Weibliches bedeutete. Dann las er noch etwas, das er nicht verstand. „IQ 163.“ Raggi nahm ein Blatt vom Tisch, drehte es um und notierte sich die Wörter auf der leeren Rückseite. Er hatte das Gefühl, dass es etwas Interessantes war, und wollte Magga später fragen, ob sie wüsste, was es bedeutete. Ganz unten stand „11/21/98“, und Raggi notierte es ebenfalls auf dem Blatt. Dann nahm er die Thermosflasche genauer in Augenschein, fand aber keine weiteren Aufkleber oder Beschriftungen. Raggi stellte die Flasche zurück und machte die Kiste zu. Zufrieden betrachtete er sie – niemand würde merken, dass sie geöffnet worden war.
    Raggi schaute auf die Uhr. Er war schon seit fast zehn Minuten in dem Labor. Er musste sich beeilen, bevor ihn jemand überraschte und Alarm schlug. Doch auf dem Weg nach draußen sah er noch etwas Merkwürdiges, das er sich unbedingt genauer anschauen musste. Es war eine Art Schlauch, der aus der Wand kam. Daneben war ein kleiner Hahn. Raggi hob das Ende des Schlauchs hoch, spähte hinein, sah aber nichts. Er achtete darauf, nicht gegen die vielen kleinen Glasschälchen zu stoßen, die auf dem Tisch aufgereiht waren, über dem der Schlauch hing. In den Schälchen schwamm nämlich etwas Ekliges in einer durchsichtigen Flüssigkeit, das Raggi an Schimmel erinnerte. Vorsichtig drehte er den Hahn auf. Als nichts geschah, drehte er etwas weiter. Er hörte ein saugendes Geräusch und legte die Hand auf die Öffnung. Die Haut an seiner Handfläche wurde in die Schlauchöffnung gesogen. Es war ein kleiner Staubsauger. Raggi saugte zum Spaß über seine Kleidung und seine Wangen. Dann war ihm das zu langweilig und er drehte den Hahn noch ein bisschen weiter auf. Das Saugen wurde stärker.
    Wow, dachte Raggi, was für ein Wahnsinnsstaubsauger. Er beschloss zu testen, wie stark die höchste Stufe war, und drehte den Hahn bis zum Anschlag auf – bis in den Bereich, der rot markiert war. Dabei hielt er das Ende von sich weg über den Tisch, denn er wollte nicht, dass seine Klamotten in den Staubsauger gesaugt wurden. Es wäre zu schwierig, Magga zu erklären, warum er nackt von der Toilette käme. Das Sauggeräusch wurde furchtbar laut, und Raggi hatte Schwierigkeiten, den Schlauch festzuhalten. Er musste beide Hände nehmen, konnte aber dennoch nicht verhindern, dass das eklige Zeug von den Glasschälchen in den Schlauch gesaugt wurde. Ein Schälchen nach dem anderen leerte sich, und jedes Mal, wenn der Inhalt in dem Schlauch verschwand, erklang ein abartiges Blubb. Raggi schloss die Augen. Als er eine Weile kein Blubb mehr gehört hatte, versuchte er, seine Hände mit dem Schlauch zum Hahn zu bewegen und ihn mit dem Ellbogen zuzudrehen. Das war ziemlich schwierig, und während er es versuchte, verschwanden ein paar kleinere Gegenstände vom Tisch in dem Schlauch. Endlich schaffte er es, und als er den Sauger abgestellt hatte, hörte das Sauggeräusch auf und ein Schlüssel rollte klirrend aus dem Schlauchende. Der war das Letzte gewesen, was Raggi vom Tisch gesaugt hatte. An dem Schlüssel war ein Plastikschildchen mit der Aufschrift „H und P“. Raggi hob ihn auf und versuchte, sich daran zu erinnern, wo er gelegen hatte. Er wollte ihn gerade zurücklegen, als ein altbekanntes Piepen von der geschlossenen Tür ertönte. Jemand wollte rein.
    Raggi wurde flau im Magen und er schaute sich panisch nach einem Platz um, wo er sich verstecken konnte. Sein Blick fiel auf einen schmalen Kleiderschrank am Ende des Zimmers, und er hechtete auf ihn zu. Er konnte sich gerade noch hineinzwängen und die Schranktür zuziehen, als die Labortür aufging. Raggi konnte den Eintretenden durch einen Spalt in der Schranktür beobachten und genug sehen, um zu

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