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Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz (German Edition)

Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz (German Edition)

Titel: Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yrsa Sigurdardóttir
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Mitleid in der Stimme. „Letzte Nacht wurde hier eingebrochen, und die Einbrecher haben offenbar die Türschließanlage demoliert. Als Georg versucht hat, sein Büro aufzuschließen, hat er einen Stromschlag bekommen.“ Als sie den Gesichtern der Schüler ansah, dass ihnen das ziemlich unheimlich war, fügte sie hinzu: „Macht euch keine Sorgen, die Schließanlage bleibt so lange ausgeschaltet, bis der Fehler gefunden ist. Das wird nicht noch mal passieren.“
    „Wird Georg wieder gesund?“, fragte Raggi ängstlich.
    „Ja“, antwortete sie barsch. „Das wäre jedenfalls besser für ihn. Ich kann ihn nämlich nicht ewig vertreten.“ Sie warf Raggi einen unfreundlichen Blick zu. „So, weiter jetzt. Diese Brücken sind Teil einer Ausstellung, die am Ende des Ferienkurses präsentiert wird. Dort werden alle eure Projekte gezeigt.“ Sie hob den Zeigestab, klopfte damit auf den Tisch und rief: „Strengt euch an!“
    Die Schüler waren so verängstigt, dass sie weitermachten. Die einzige Gruppe, die nicht wusste, was sie tun sollte, war die Einbrechergruppe. Jeder war sauer auf jeden, und sie konnten sich auf nichts einigen. Raggi wollte eine neue Brücke bauen, Anna Lísa wollte die alte Brücke weiter verzieren, Arnar wollte sie durch den Anbau weiterer Stäbchen ausbessern, und Magga wollte nichts sagen. Sie saß nur eingeschnappt da und beteiligte sich nicht an der Diskussion. Raggi hatte die Nase voll. Er meldete sich wieder und fragte, ob er mal kurz raus dürfe, er müsse im Büro etwas von den Bauarbeitern ausrichten.
    Die Assistentin schaute ihn missbilligend an. Dann rief sie: „Raus!“, was Raggi sich nicht zweimal sagen ließ. Er lief schnell in den Flur und ging zum Büro. Unterwegs überlegte er, ob Magga vielleicht recht hatte und Dr. Guðgeir gar nichts Verbotenes machte. Es fiel ihm allerdings furchtbar schwer, das zu glauben. Wie sehr er es auch versuchte, er wurde das Gefühl nicht los, dass der Firmenchef etwas Übles im Sinn hatte. Wenn er doch nur herausfinden könnte, was es war. Dann könnte er Magga beweisen, dass er kein völliger Idiot war. Die Frage war nur, wie er das machen sollte. Gedankenversunken betrat Raggi das Büro.
    Dort war die Hölle los. Zwei muskelbepackte Polizisten unterhielten sich mit der Sekretärin und mit zwei Männern in Uniformen mit der Aufschrift „Sicherheitsdienst“. Das mussten die Wachmänner sein, denen sie gestern Abend entkommen waren. Der eine Polizist hatte einen Block in der Hand und machte sich mit Bleistift Notizen. Keiner von ihnen bemerkte Raggi, der neben dem Empfangstresen stehen blieb und zuhörte.
    „Sie meinen also, das eine Kaninchen ist abgehauen“, sagte der ältere Polizist.
    „Ja, es waren zwei, aber wir haben nur eins wiedergekriegt“, antwortete der eine Wachmann. „Sie waren beide klatschnass, und überall war Wasser. Wir haben ihre Spuren bis runter zum Schwimmbad verfolgt. Der Dieb oder die Diebe müssen ins Wasser gefallen sein.“
    „Mit den Kaninchen?“, fragte der Polizist, während sein Kollege mit dem Notizblock etwas aufschrieb.
    „Ja, ja, wahrscheinlich schon“, antwortete der Wachmann zögernd. „Jedenfalls schwamm eine Mohrrübe im Wasser.“ Die Polizisten schauten den Wachmann an, als sei er völlig durchgeknallt. Hastig fügte er hinzu: „Es schwamm noch ein anderes Beweisstück im Wasser.“ Er steckte die Hand in seine Tasche und zog einen kleinen Gegenstand heraus. Raggi reckte sich unauffällig, um sehen zu können, was es war. Der Wachmann räusperte sich und reichte dem älteren Polizisten das Beweisstück. „Wir glauben, dass es ein Fingerabdruck ist“, sagte er wichtigtuerisch. „Vermutlich der Fingerabdruck des Einbrechers.“
    Der Polizist machte ein verwundertes Gesicht und starrte den Klebstoffabdruck in seiner Hand an. „Das wird ja immer mysteriöser“, sagte er. „Verrückte Bauarbeiter, muhende Kälber, ein entlaufenes Kätzchen, Kaninchen, ein Stromschlag und dann auch noch ein schwimmender Fingerabdruck. Ich glaube, es wird einige Zeit dauern, bis wir die Sache aufgeklärt haben.“
    In diesem Moment stürmte Dr. Guðgeir herein. Er hielt einen großen, dicken Umschlag in der Hand. „Ásta!“, herrschte er die Sekretärin an. „Geben Sie das in die Eilpost. Das muss noch vor heute Mittag raus nach Amerika.“ Dann stürmte er wieder hinaus. Die Sekretärin schaute ihm über die Schulter des einen Polizisten nach.
    „War das nicht Ihr Chef?“, fragte der Polizist. „Können

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