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Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz (German Edition)

Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz (German Edition)

Titel: Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yrsa Sigurdardóttir
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rauszukommen, bevor die Wachmänner die Polizei rufen.“
    Raggi holte den Laptop und verstaute ihn wieder in Arnars Rucksack. Dann gingen die Kinder leise zurück zum Treppenhaus und öffneten vorsichtig die Tür. Nachdem sich Arnar vergewissert hatte, dass kein Wachmann mehr unterwegs war, rannten sie los.
    „Raus, raus, raus“, sagte Magga die ganze Zeit mit leiser Stimme und hörte erst auf, als sie durch den Haupteingang wieder hinaus aufs Gelände gelangt und in Sicherheit waren. „So was habe ich echt noch nie erlebt“, keuchte sie. „Ich bin mir sicher, dass man ein Bild von dir sieht, wenn man totaler Idiot im Lexikon aufschlägt, Raggi.“
    „Was für eine Unverschämtheit“, sagte Raggi gekränkt. „Ich meine, wir haben es geschafft. Sei doch froh.“
    „Froh!“, schmollte Magga. „Wegen dir habe ich diesen Unsinn über geklonte Kaninchen und einen mysteriösen Börsenmakler geglaubt. Und jetzt sind das alles nur Hirngespinste.“
    „Ich hab den Börsenmakler nicht ins Spiel gebracht“, sagte Raggi hämisch. „Das warst du!“
    „Ist doch egal“, entgegnete Magga. „Ich will nie, nie, nie wieder was über die Sache hören. Wir machen einfach das Beste daraus, geben Georg die Karte wieder zurück und tun so, als wäre nichts geschehen. Wir können nur hoffen, dass nichts rauskommt, habt ihr verstanden?“
    „Und was ist mit den ganzen anderen Sachen?“, fragte Raggi, der die Vorstellung, dass Dr. Guðgeir ein Verbrecher war, noch nicht ganz aufgeben wollte. „Was ist mit dem Zettel und der Thermosflasche und so weiter?“
    „Quatsch“, sagte Magga. „Das ist alles Quatsch. Ich will es nicht mehr hören, hab ich gesagt.“ Sie stampfte mit dem Fuß auf. „Gehen wir.“
    Bedrückt gingen sie zur Bushaltestelle, nur Gessi war in Hochstimmung, nachdem er den Energy-Drink getrunken hatte. Raggi war klatschnass, und der Busfahrer warf ihm beim Einsteigen einen bösen Blick zu. Als sich ihre Wege am Lækjartorg trennten, war Raggi völlig niedergeschlagen.
    „Hältst du das auch für Unsinn, Anna Lísa?“
    „Ich weiß nicht. Ich glaube, das mit den geklonten Kaninchen ist Unsinn, aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass mit Dr. Guðgeir irgendwas nicht stimmt.“
    Raggi war erleichtert, dass sie das sagte. „Wie willst du Georg die Karte zurückgeben?“
    „Oh, Gott, keine Ahnung. Ob er noch mal auf den Zaubertrick reinfällt?“
    Raggi wusste keine Antwort. Er steckte seine Hand in die Hosentasche, suchte etwas, fand es aber nicht, und probierte es in der anderen Hosentasche. „Komisch“, sagte er. „Ich hab den Fingerabdruck verloren.“ Dann zuckte er die Achseln. „Na ja, spielt keine Rolle. Den brauchen wir sowieso nicht mehr.“
    Zu Hause angekommen, hatte Raggi große Schwierigkeiten zu erklären, warum er patschnass war. „Wie siehst du denn aus, Junge? Warst du nicht im Kino?“, fragte sein Vater erbost.
    „Äh, doch“, antwortete Raggi, der den Zustand seiner Kleidung vollkommen vergessen hatte. Er hatte die ganze Zeit darüber nachgedacht, wie er die Sache bei Magga wiedergutmachen konnte. Er mochte sie inzwischen wirklich gerne, obwohl sie sehr barsch sein konnte. „Ach, das war so eine Power-Vorstellung“, erklärte er dann. „Du weißt schon, mit doppelter Lautstärke und so. Es gab eine Szene bei hohem Seegang, und da haben sie Wasser auf die Zuschauer gespritzt, um es realistischer zu machen.“
    „Was ist das denn für ein Kino?“, fragte sein Vater erstaunt. „Da rufe ich morgen an, das garantiere ich dir.“
    Anna Lísa hatte ähnliche Schwierigkeiten, ihren Eltern zu erklären, warum Gessi um elf Uhr abends hellwach war. Ihre Eltern waren nach dem Selbstverteidigungskurs und dem Kinobesuch todmüde und wollten eigentlich sofort ins Bett. Aber es war schnell klar, dass daraus nichts würde, denn Gessi hüpfte auf dem Sofa herum und bööte, ohne ein einziges Anzeichen von Müdigkeit. Anna Lísa sagte, sie verstünde das auch nicht, und ihre Mutter vermutete, dass Gessi die Windpocken bekam.
    Schließlich ging Anna Lísa schlafen, wachte aber gegen drei Uhr nachts wieder auf, da Gessi immer noch jede Menge Lärm machte. Sie hörte ihren Vater sagen: „Wenn er in den nächsten zehn Minuten nicht einschläft, Sigga, dann setze ich ihn mit dem Elektroschocker vom Selbstverteidigungskurs außer Gefecht.“ Dieser Satz grub sich in Anna Lísas Unterbewusstsein, und am nächsten Morgen wachte sie mit einer vagen Idee auf, wie sie es schaffen könnte, Georg

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