Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die irische Heilerin

Die irische Heilerin

Titel: Die irische Heilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
Vom Netzwerk:
gegen die Wand, und sie bemerkte, wie sich die Tunika über seiner breiten Brust spannte.
    Sie wollte ihre Hände über diese Muskeln gleiten lassen, noch einmal seinen Kuss schmecken. Sie wollte seine sinnliche, nackte Haut an der ihren spüren.
    Eileen schüttelte den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben, und bemühte sich, ihre innere Ruhe wiederzufinden.
    „Ich habe Fisch mitgebracht“, sagte Connor und zeigte auf eine Leine mit Forellen, die an der Tür hing. „Während deiner Abwesenheit habe ich versucht, sie zu putzen. Unglücklicherweise endete das in einer ziemlichen Sauerei, und so habe ich lieber damit aufgehört.“ Er hob seine Hände, beschämt darüber, vor ihr kapitulieren zu müssen.
    „Wie hast du sie gefangen?“
    „Auch wenn ich gern behaupten würde, ich hätte es allein geschafft, so waren es doch der junge Whelon und sein Freund Lorcan, die sie heute Nachmittag gebracht haben. Sie gaben mir den Fisch im Austausch gegen ein Versprechen meinerseits, sie beide morgen bei Sonnenaufgang zu trainieren.“
    „Du?“ Hätte er verkündet, auf Wasser zu gehen, sie wäre nicht überraschter gewesen. „Wie kannst du den Jungen Unterricht erteilen?“
    Während sie sprach, nahm sie die Fische aus und schuppte sie. Sie rieb sie mit Salz ab und tat frisch gehackte Kräuter in sie hinein, um sie zu würzen.
    „Ich mag ihnen vielleicht meine Kunst nicht demonstrieren können, aber ich bin durchaus fähig, andere anzuleiten, Übungen zu vollziehen.“
    „Es sind Jungen, nicht Männer. Kinder, die aufwachsen, um zu lernen, Getreide anzupflanzen und die Ernte einzubringen, nicht, um sich gegenseitig abzuschlachten.“ Eileen spießte die Fische auf und hängte sie zum Grillen über das Feuer.
    „Es wird ihnen nicht schaden. Und es ist alles, was ich ihnen anbieten kann.“ Sein defensiver Tonfall ließ sie verstummen.
    Als die Fische fertig waren, legte Eileen sie zusammen mit etwas Brot auf einen Teller. Sie aßen, an einem niedrigen Tisch sitzend, ihre Knie in vorsichtigem Abstand zueinander.
    „Brauchst du meine Hilfe beim Essen?“, fragte sie.
    „Nein.“
    Eileen bot ihm einen kleinen Dolch an, den er auch annahm. Connor kämpfte damit, seine Forelle mundgerecht zu trennen. Seine linke Hand bearbeitete ungelenk den Fisch.
    Unangenehme Stille breitete sich aus und füllte den Raum.
    „Wirst du morgen den aenach besuchen?“, fragte Connor schließlich.
    „Natürlich. Jeder tut das.“
    „Ich vermute, dass immer eine Heilerin gebraucht wird, wenn die Spiele stattfinden.“ Er verzog das Gesicht. „Männer versuchen sich ja gegenseitig umzubringen, wenn sie um die Gunst der Mädchen ringen.“
    „Mir ist nicht mehr erlaubt, diese Funktion innezuhaben“, sagte sie leise. Ohne dass sie es beabsichtigt hatte, traten ihr die Tränen in die Augen. „Es tut mir leid, aber es macht mich so wütend. Ich kann nicht einfach aufhören, eine Heilerin zu sein. Genauso wenig wie …“
    „Ich aufhören kann, ein Krieger zu sein?“
    Die vorsichtig formulierte Frage ließ sie innehalten. Zum ersten Mal verstand sie seinen Verlust. Stumm umfasste sie seine Hände, zeichnete die verwachsenen Knochen nach, die gerötete Haut.
    „Ich schwöre dir, dass ich alles in meiner Macht Stehende getan habe, um deine Hände zu heilen.“ Sie senkte den Kopf und wünschte, er könnte irgendwie die Wahrheit ihrer Worte erkennen. „Ich hoffe, es war genug.“
    „Das hoffe ich auch.“ Er streckte seine Hand aus und wischte ihr sanft die Tränen ab. Auch wenn es schien, dass er sich seiner missgeformten Finger sehr bewusst war, sollte sie das nicht verunsichern. Sie streichelte vorsichtig die Haut seiner Hände und sah, wie sich sein Gesichtsausdruck veränderte. Er glich auf einmal einem Raubtier, einem wahren Krieger, bereit zur Eroberung.
    Plötzlich zögerte er, als wenn er um seine Beherrschung ringen musste. „Vielleicht wirst du morgen einen neuen Ehemann finden, für den du etwas empfinden kannst. Es gibt viele Wettkämpfe für die Männer.“
    Ihr wurde klar, dass er nicht beabsichtigte, sie zu küssen. Sie ließ ihn los und stand auf. Es musste ihre Fantasie gewesen sein, die sie hatte denken lassen, dass er es vielleicht wollte. Sie versuchte, ihre Verlegenheit vor ihm zu verbergen.
    „Die jungen Männer sind alle sehr ehrgeizig, ihre Stärke zu beweisen“, stimmte sie zu. „Was für ein Unsinn.“
    „Ist das die Art, wie Eachan dein Herz gewonnen hat? Indem er seine Fähigkeiten in einem Wettkampf

Weitere Kostenlose Bücher