Die irische Wildkatze
angesichts dessen, wie selten das vorkam. In den letzten zwei Jahren hatte er sich nie selbst ausgezogen, erinnerte sich nicht einmal, je früh am Morgen nach Hause zurückgekommen zu sein. Sein Kutscher lieferte ihn ab, dann brachte Morton ihn zu Bett. Er bezahlte ihre Dienste gut.
Er zog den Morgenmantel an und öffnete das samtene Kästchen. Der taubenblutrote Rubin, umgeben von weißen Diamanten, war vollendet, genau wie seine Braut ein perfektes Juwel war. Er würde die Umgebung schaffen, die ihre einzigartige Schönheit richtig zur Geltung brachte, so dass jeder, vom König angefangen, ihn um seinen einzigartigen Besitz beneidete. Sie war alles, was er sich von einer Herzogin wünschte - jung, schön, sanft und unschuldig.
James weigerte sich zu glauben, dass seine junge Frau Lust oder dekadentes geschlechtliches Verlangen in ihm wecken würde. Solche Dinge waren für Huren reserviert. Er wollte nicht, dass sie je von fleischlicher Lust oder niederer Sinnlichkeit berührt wurde, denn sie würde die Mutter seiner Söhne sein. Er lächelte zufrieden. Seine keusche Braut, innerlich so schön wie äußerlich, war die Vollendung. Sie war gerade sein wertvollster Besitz geworden. Er schob das Kästchen in seine Tasche und machte sich auf den Weg zum Zimmer seiner Braut.
Elizabeth saß in ein weißes, seidenes Nachthemd gekleidet, das Haar zu einer goldenen Wolke um ihren Kopf gebürstet in dem riesigen Bett wie eine Puppe. Als der Herzog sich auf die Bettkante setzte, weiteten sich ihre violettblauen Augen, deren Pupillen von Laudanum immer noch geweitet waren. Sie wäre am liebsten aus dem Zimmer gerannt, aus dem Haus, fort von London - aber ihre betäubten Beine wollten sich nicht bewegen. Sie sah, wie er ein samtenes Kästchen öffnete, fühlte, wie er den Messingring von ihrem Finger zog und schaute zu, wie er ihr einen goldenen Ehering und dann einen mit Juwelen besetzten Ring auf den Finger schob. Sie schaute hinab auf das rote Herz, das von glitzernden Steinchen umgeben war. Es ist Valentinstag. So viele rote Herzen ... Das Symbol der Liebe. Wie ironisch. Sie sagte, was er erwartete, dass sie sagen würde: »Danke. Er ist wunderschön.«
»Du hast zarte Hände. Sie sind wie für Juwelen gemacht.«
Sie betrachtete seine Hände. Sie waren kantig, mit breiten Fingern wie Spateln, das Zeichen dafür, dass er sich durchsetzen würde, koste es, was es wolle. Sie wandte schnell den Blick ab. Das waren Hände, die anderen Schmerzen zufügen konnten.
»Elizabeth, du bist noch sehr jung und unschuldig. Ich muss die Ehe vollziehen, und ich bedaure, dir eventuell Schmerz zuzufügen. Ich verstehe, dass die körperliche Vereinigung einer wohlerzogenen Dame von Natur aus zuwider ist, aber ich bin sicher, du wirst es tapfer ertragen.«
Elizabeth war sich da gar nicht so sicher. Sie waren einander fremd. James Hamilton hatte sie noch nicht einmal geküsst, und sie hatte auch nicht die geringste Lust darauf. Nein, sie waren mehr als nur Fremde - sie waren Gegner. Mit wachsender Panik sah sie zu, wie er nur einige der Kerzen auslöschte. Sie senkte die Lider, damit er die pure Angst in ihrem Blick nicht sah. Sie hörte das Rascheln seines Morgenrockes, als er ihn auszog, spürte, wie die Matratze hinuntergedrückt wurde. Es schockiert sie, dass er nackt war, als er sich über sie schob. Sie versuchte, sich innerlich zu distanzieren, wie sie es auch in der Kapelle getan hatte, aber sie konnte nicht entkommen. Sie lag reglos da, als er das Nachthemd bis zu ihrer Taille hinunterschob.
Er sah wie hypnotisiert auf sie hinunter. Sie war überirdisch schön und zart, in jeder Beziehung feiner als jedes andere weibliche Wesen, das er je gekannt hatte. Ihre Haut war wie Porzellan, ihr Fleisch schimmernd wie Perlen, ihre
Brüste waren absolut vollendet. Er trank tief von ihrer ätherischen Schönheit wie ein Verdurstender und streckte die Hand aus, um ihre Weiche zu streicheln. Plötzlich hielt seine Hand inne. Wenn er sie streichelte, würde er die Kontrolle verlieren. Wenn er es zuließ, seiner Lust nachzugeben und sich in ihrem Körper zu verlieren, würde all seine Macht auf sie übertragen werden. Sie würde ihn dann beherrschen. Lange betrachtete er sie nur, ohne sie zu berühren, dann zog er das Nachthemd wieder hoch, damit ihre Brüste bedeckt waren.
Elizabeth fürchtete, er könnte ihr das Nachthemd ganz ausziehen, aber er schob es nur ein wenig über ihre Schenkel hoch. Dann drückten seine Hände ihre Beine
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