Die irische Wildkatze
makellos weiße Nachthemd und der Halo von goldenem Haar gaben ihr eine sanfte, madonnenhafte Ausstrahlung, und er hatte ein Gefühl, als hätten ihn die Götter besonders gesegnet. Er versuchte, ihr etwas Gutes zu tun. »Du verdienst etwas Besonderes für das unbezahlbare Geschenk, das du mir gegeben hast. Was wünschst du dir, Elizabeth, Diamanten, Smaragde?«
Sie hob den Blick von ihrem Kind. »Ich wünsche, dass man seine Wiege in mein Zimmer bringt. Ich wünsche, in Schloss Cadzow in Hamilton zu sein. Holyrood hat eine düstere, bedrohliche Atmosphäre.«
»Nun ja, es hat ja auch eine düstere Geschichte«, gab er zu. »Die Abtei von Holyrood ist eingestürzt, also kann der Kleine hier nicht getauft werden. Ich war oben auf dem Felsen in Edinburgh und habe mit dem Stadtverwalter die Geburt meines Sohnes gefeiert. Wir könnten ihn dort taufen. Ich könnte John Campbell eine Nachricht schicken, und ihm sagen, dass wir ihn gern als Paten hätten.«
»Nein!« Sie starrte Hamilton entsetzt an. Hat er einen Verdacht? Spielt er Katze und Maus mit mir? »Das Hochland ist einhundertfünzig Kilometer weit entfernt, und Weihnachten steht bevor. Da wird er doch sicher bei seiner Familie sein wollen.«
Hamilton nickte. »Du hast Recht. Warum einen Campbell nehmen, wenn wir auch einen Douglas zum Paten haben können? Sobald du kräftig genug bist, werden wir zurück nach Cadzow fahren und lassen ihn am Neujahrstag dort taufen.«
Elizabeth war überwältigt vor Erleichterung. Er war nicht nur stolzer Vater des Kindes, er brachte sie auch zurück zu dem Schloss, das sie so liebte. Sie küsste die Stirn ihres Kleinen und sagte dankbar: »Ich meine, er sollte Euren Namen haben ... James George Douglas.« Wenn er deinen Namen hat, kann es keinen Zweifel geben, dass er dein Sohn ist. Ihre innere Stimme sagte herausfordernd: Du bist aber nicht großzügig, Elizabeth, du siehst nur nach deinem eigenen Vorteil. - Sei still! warnte sie die innere Stimme.
»Ich habe trotzdem die Absicht, meine Herzogin mit Juwelen zu beschenken.«
Sie sah ihm in die blutunterlaufenen Augen und bemerkte, dass das Weiße darin schon von seiner übertriebenen Trinkerei gelb geworden war. Ihr wurde klar, dass sie zwar ihre Schüchternheit überwunden hatte und ihrer Mutter entgegengetreten war, aber noch viel mehr Mut brauchen würde, um ihre Furcht vor Hamilton zu überwinden. Sie hatte auch Angst vor sich selbst - eines Tages würde ihr Widerwillen und ihr Zorn vielleicht so gewaltsam aufflackern und explodieren, dass das Feuer sie verzehren könnte. Sie mäßigte ihre Gefühle und beschloss, die Sache ganz langsam und Schritt für Schritt anzugehen. »Dann möchte ich bitten, dass Ihr mir Türkise kauft... Ich habe blaugrüne Steine immer schon geliebt. Sie sind ein uraltes Symbol für Schutz und Glück.«
»Wenn Euch Türkise gefallen, dann sollen es Türkise sein.«
Sie senkte die Lider. Weil er heute so froh über die Geburt eines Sohnes war, hatte er ihr alle Wünsche erfüllt. Sie schwor sich im Stillen, dass dies nicht das letzte Mal wäre.
Als am nächsten Tag die Einrichtung des Kinderzimmers in Elizabeths Suite gebracht wurde, war Bridgets Unmut darüber, dass ihr die Autorität genommen wurde, grenzenlos. Sie weigerte sich, mit ihrer Tochter zu sprechen, jammerte aber Emma die Ohren mit bitteren Klagen darüber voll, dass sie die Festlichkeiten in London dafür aufgeben musste, um Weihnachten hier im trüben Schottland zu verbringen, nur weil ihre Tochter im Wochenbett lag. Ihre Undankbarkeit war nicht nur verletzend, sondern auch beleidigend!
»Ihr solltet nicht aus dem Bett aufstehen. Schließlich habt Ihr vor nur drei Tagen geboren. Selbst Lady Charlotte ist zehn Tage im Bett geblieben.«
Elizabeth lächelte Emma aus dem Schaukelstuhl zu, wo sie saß und Baby James stillte. »Du klingst schon langsam wie Mutter.«
»Um Himmels willen! Die Liste der Klagen Eurer Mutter wird stündlich länger.«
»Sie hat Heimweh nach London, und ich weiß, dass sie Maria vermisst. Ich bin schuld daran, dass es ein ruhiges Weihnachtsfest geben wird. Der Herzog kann zum Schloss Edinburgh gehen und sich feiern und gratulieren lassen, aber Mutter ist hier gebunden und hat niemanden als sich selbst zur Gesellschaft. Sie wird auch nicht zufriedener sein, wenn wir nach Cadzow zurückkehren, aber ich ganz bestimmt.«
Am zwanzigsten Dezember hielt James Douglas Wort und brachte Elizabeth und seinen Sohn mit der strengen Ermahnung an den
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