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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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Kutscher, auf den eisigen Straßen Vorsicht walten zu lassen, zurück nach Hamilton. In Cadzow feierte der ganze Haushalt die Ankunft seines Sohns und Erben, und die Zofen eiferten um die Wette, um der jungen Mutter und dem Kind zu dienen. Hamilton ernannte zwei seiner Vettern zu Paten für seinen Erben, und am Neujahrstag wurde das Kind in der Schlosskapelle James George Douglas getauft, wonach ein großes Fest folgte.
    Als der Herzog am dritten Januar wieder nüchtern wurde, öffnete sein Sekretär die geschäftliche Post und gab Hamilton seine persönlichen Briefe aus London. Einer von George Coventry fand beim Herzog besondere Aufmerksamkeit. »Der arme George hat es noch nicht geschafft, seine Stute trächtig zu machen. Ob ich ihm die Arbeit wohl abnehmen sollte?«
    Sein Sekretär, der an Hamiltons grobe Bemerkungen gewöhnt war, lachte folgsam.
    James hörte plötzlich auf zu lachen, als er den zweiten Teil des Briefes las:
     
    Es gibt Gerüchte, dass der alte Herzog von Devonshire sein Amt als oberster Haushofmeister des königlichen Haushalts zurückgeben wird. Auf der Rückreise von der Taufe seines Enkels in Chatsworth bekam er eine Lungenentzündung und ist seitdem nicht wieder richtig gesund geworden. Da dieses spezielle Amt nicht erblich ist, kann ich mir nur allzu gut vorstellen, welche Kriecherei es beim nächsten Empfang des Königs wieder geben wird. Trotz der Tatsache, dass unser Freund Will Cavendish es verdienen würde, das Amt von seinem Vater zu übernehmen, wird es wohl an jemand anderen gehen.
     
    »Will Cavendish verdient nichts Derartiges! Er hat schon viel zu viele Ehren auf dem Silbertablett gereicht bekommen.«
    »Wie bitte, Euer Gnaden?«
    »Bereitet einen Bericht über Schloss Holyrood vor. Seht zu, dass darin meine Verwaltung als erblicher Oberhaushofmeister ins bestmögliche Licht gesetzt wird.«
    James griff nach einem Stück Pergament, das mit seinem herzoglichen Wappen gestempelt war und tauchte eine Feder in das Tintenfass auf seinem Schreibtisch. Er machte sich daran, einen Brief an König George zu schreiben, in dem er die Geburt seines Sohnes anzeigte und ihn darüber in Kenntnis setzte, dass er ihn nach seiner königlichen Hoheit benannt hatte. Er schickte auch besondere Grüße von seiner Herzogin Elizabeth und ließ durchblicken, wie sehr sie das Leben am Hof vermisste. Er erwähnte ebenfalls, dass er seinen Verwalter in der offiziellen Residenz des Königs in der schottischen Hauptstadt zurückgelassen hatte, um sicherzugehen, dass der Palast möglichst effizient, wirtschaftlich und ohne Verluste geführt wurde. In dem Brief sagte er nichts zum obersten Haushofmeisteramt von Devonshire, sondern bat den König um eine Audienz bei seiner Rückkehr. »Schickt dies möglichst schnell, zusammen mit dem Bericht. Und dann fangt an, für die Reise nach London zu packen«, befahl er seinem Sekretär.
    Kurze Zeit später sprach er mit Morton, seinem Kammerdiener, und forderte ihn auf, für London zu packen. Dann unterhielt er sich mit dem Haushofmeister des Douglas-Clans, der für die Führung des Personals in Cadzow verantwortlich war. Er beförderte ihn zum Verwalter und beauftragte ihn damit, einen neuen Haushofmeister einzustellen.
    Bevor Morton zu packen begann, besuchte er die Herzogin. »Euer Gnaden, ich dachte, Ihr wolltet vielleicht wissen, dass der Herzog mir aufgetragen hat, für London zu packen.«
    Elizabeth schlug das Herz angesichts dieser Nachricht bis zum Hals. »Vielen Dank, Morton. Ich weiß Euer Vertrauen zu schätzen.« Das Letzte, was sie wollte, war, nach London zurückzukehren. Abgesehen von der Tatsache, dass eine so lange Reise im Winter für ihr Kind schädlich sein könnte, liebte sie Cadzow und das wunderschöne, wilde Land, das es umgab. Sie fand Emma im oberen Stockwerk damit beschäftigt, die Wiege ihres schlafenden Sohnes zu schaukeln und vertraute ihr ihre Ängste an.
    »Er wird doch wohl nicht allen Ernstes erwarten, dass Ihr ihn begleitet? Aber für alle Fälle könntet Ihr ja ins Bett gehen, ich sage ihm, dass Ihr Euch sehr erschöpft fühlt und mehr Ruhe braucht.«
    Elizabeth empfand sowohl Erleichterung als auch Sorge. »Emma, wenn er je erfährt, dass wir beide uns gegen ihn verschwören, dann wird er dich auf der Stelle entlassen.«
    Emma zwinkerte. »Ich könnte ja immer wieder zurück in die Schauspielerei gehen.«
    »Fehlt sie dir?«, fragte Elizabeth besorgt.
    »Ich soll vermissen, dass ich mich jeden Tag meines Lebens mit hundert

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