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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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bei diesem königlichen Empfang wurde noch monatelang gesprochen. Nicht nur waren dabei die schönen Gunnings beim Hof von St. James vorgestellt worden, sondern dort hatte die tödliche, böse Fehde zwischen der Herzogin von Devonshire und der Gräfin von Burlington begonnen.
    Dorothy Boyle war keine solche Kränkung mehr angetan worden, seit sie die seltsame Vorliebe ihres Mannes für sein eigenes Geschlecht entdeckt hatte.
    Im Gegensatz zu ihr war Bridget Gunning die glücklichste aller Mütter. Die Anordnung des Königs garantierte den Ruhm ihrer Töchter, denn die Londoner begannen, sich vor ihrem Haus in der Great Marlborough Street zu versammeln, um einen Blick auf die schönen Gunning-Schwestern werfen zu können. Bridget sagte sich, dass wo Ruhm war, das Vermögen nicht weit sein konnte.
     
    Rachel und Orfords Verlobungsfeier fand Anfang Oktober statt, und die Hochzeit war auf den 15.November angesetzt. Als Bridget Gunning ihre Einladung zur Hochzeit öffnete, stellte sie enttäuscht fest, dass die Hochzeit der Tochter des Grafen und der Gräfin von Devonshire in Chatsworth, dem Sitz ihrer Ahnen in Derbyshire, stattfinden würde.
    »Wir werden nicht zur Hochzeit gehen«, teilte sie Maria und Elizabeth mit. »Wir können es uns einfach nicht leisten, nach Derbyshire zu reisen. Wir müssen uns irgendeine plausible Entschuldigung einfallen lassen.«
    Zur Freude Bridgets und dem Kummer ihres Mannes bot ihnen das Schicksal bald eine Entschuldigung mit dem Tode von Jack Gunnings Vater. Ihre Freude verwandelte sich allerdings in Zorn, als der letzte Wille eröffnet wurde und
    Jacks Vater alles dem ältesten Bruder ihres Mannes hinterlassen hatte. Kaum waren sie aus St. Yves zurück, gab sie ihrem Mann die Anweisung: »Du musst noch einmal eine Runde bei den Geldverleihern machen und dir etwas auf deine kommende Erbschaft leihen.«
    »Ich habe diese nicht existente Erbschaft schon einmal beliehen«, sagte er trocken, »und die Rückzahlung ist längst fällig.«
    »Sie wissen ja nicht, dass die Erbschaft nicht existent ist. Du musst dir etwas von Peter leihen, um es Paul zurückzuzahlen. Warum bist du so einfallslos?«
    Das Paar zankte noch stundenlang weiter, und als Lady Charlotte vorbeikam, um Elizabeth zu einer nachmittäglichen Kutschfahrt durch den Park einzuladen, war diese froh über die Gelegenheit, der bedrückenden Atmosphäre entkommen zu können.
    »Es tut mir Leid, dass dein Großvater gestorben ist«, murmelte Charlie.
    »Ich erinnere mich kaum an ihn. Wir sind nach Irland gezogen, als ich noch ein kleines Mädchen war. Aber ich weiß, dass mein Vater traurig ist.« Sie wechselte das Thema. »Wann fahrt ihr nach Derbyshire?«
    »Wir fahren nicht.« Charlie zögerte und vertraute ihr dann an: »Wir haben keine Einladung bekommen, und meine Mutter ist unglaublich verärgert über diese Beleidigung.«
    »Aber deine Mutter und der Graf von Devonshire erschienen mir in Irland wie alte Freunde, und Will und seine Schwestern haben die Einladung deiner Mutter nach Chiswick angenommen. Was ist geschehen?«
    »Mutter versucht zu vermeiden, dass ich mit dem allem zu tun habe, aber ich glaube, ich bin schuld an der plötzlichen Feindschaft. Die Herzogin von Devonshire ist nicht froh darüber, dass Will mir den Hof machen will.«
    Elizabeth war schockiert. Charlie war doch der Traum alles dessen, was eine Debütantin sein sollte. Sie war nicht nur sehr hübsch, süß und unschuldig, sondern auch eine der reichsten Erbinnen von England.
    »Sie hat mich ein Kleinkind genannt. Offensichtlich denkt sie, ich wäre viel zu jung, um die Frau ihres Sohnes zu werden. Will hat mir eine Nachricht geschickt und mich gebeten, ihn im Park zu treffen. Ich hoffe, dir macht das nichts aus, Elizabeth?«
    »Natürlich macht mir das nichts aus, aber werdet ihr denn nicht allein sein wollen?«
    Charlie wurde rot. »Ich glaube, wir sind schon zu oft allein gewesen.«
     
    Will Cavendish entdeckte die Kutsche in dem Moment, als sie in den Park einbog. Er hatte mehrmals geübt, was er zu Charlie sagen wollte. Das Letzte was er wollte, war, sie zu verletzen. Als der Kutscher die Kutsche anhielt, ließ er sein Pferd neben den Wagen gehen. Er war erleichtert, als er sah, dass nicht ihre Zofe, sondern Elizabeth sie begleitete. Er war realistisch genug, um zu wissen, dass man Bediensteten nicht immer trauen konnte.
    »Hallo, Elizabeth.« Sein Blick ging sofort zu Charlie. »Ich muss mich dafür entschuldigen, dass meine Mutter so

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