Die italienischen Momente im Leben
alles über Puccinis Privatleben wissen. Schließlich gingen sie zusammen am Ufer spazieren, dabei entstand zwischen ihnen so etwas wie Vertrautheit.
»Maestro, Sie reisen doch immer durch die Welt, haben Sie da niemals Heimweh nach Italien?«
»Heimweh nach Italien? Wie sollte das sein?! Italien ist der Ort, wo die Seele wohnt, wie kann man da Heimweh haben,wenn man es doch immer mit sich trägt«, erwiderte Puccini ein wenig barsch und warf einen flachen Stein, der dreimal über die Wasserfläche sprang.
»Was für eine schöne Antwort, damit hätte ich nicht gerechnet«, seufzte der Fremde, nahm ebenfalls einen Stein und tat es dem Maestro nach. »Und was ist Italien für Sie?«
Puccini sammelte weitere Steine auf, und als er sie einen nach dem anderen ins Wasser warf, erzeugten sie kleine Wellen, die sich am Ufer brachen. Schweigend blieb er stehen, um ein wenig nachzudenken, und schließlich erzählte er diese Geschichte:
»Es geschah während meiner Jugendzeit in Lucca. Ich erinnere mich an einen dünnen Jungen, der eine große Mappe trug, die Mutter hielt ihn an der Hand. Ich ging in die gleiche Richtung, und als ich sie überholte, konnte ich einen Teil ihrer Unterhaltung belauschen:
›Sag, Mama, ist Italien wirklich das schönste Land der Welt?‹, fragte der Kleine sie plötzlich und zerrte wie wild an ihrer Hand.
›Woher soll ich das denn wissen? … Ich bin doch nie herumgekommen‹, antwortete die Mutter, die mit den Gedanken schon ganz woanders war.
Ich war gerade an ihnen vorbeigegangen und drehte mich ein wenig um, weil ich sehen wollte, ob diese kleine Begebenheit eine Fortsetzung hätte. Der Junge lief jetzt wieder brav an der Hand seiner Mutter und sagte kein Wort. Aber ich hatte den Eindruck, er würde mit halb geschlossenen Augen über die etwas zusammenhanglose Antwort nachgrübeln, die ihn nicht zufriedengestellt hatte. Seine Mutter war stehen geblieben, um mit einer Freundin zu plaudern, und beachtete ihn nicht weiter. Ich ging meines Weges und fühlte mich, ich weiß auch nicht, warum, ein wenig schuldig. Deshalb schwor ich mir, wenn ich einmal kreuz und quer die ganze Welt bereist hätte und ihm wieder begegnete, würde ich ihm auf seine Frage, ob Italien das schönste Land der Welt sei, aus vollem Herzen mit Ja antworten können.«
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»Kabarett und Passerella« (Maccallini-Schnell, 1997), Festival »Estate Romana Teatro« (links oben)
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Das Ensemble von »Tre Delitti« (Clementi- Longoni-Erba, 2007) beim Asti Teatro Festival (links)
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Am Set von »Un colpo di tosse« (Maccallini-Ottai, 2006)
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Bildnachweis
Fotos im Bildteil: Fotolia: Seite 1 oben, Seite 6 Bild 2; Fotosearch: Seite 6 Bild 3; GettyImages: Seite 6 Bild 5; mauritius: Seite 6 Bild 4; shutterstock: Seite 4 komplett
Alle anderen: Bruno Maccallini
Litho: Lorenz & Zeller, Inning am Ammersee
Karte: cartomedia, Karlsruhe
Glossar
Amatriciana:
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