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Die Jaeger der Nacht

Die Jaeger der Nacht

Titel: Die Jaeger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Fukuda
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Mitglieder der HSG hatten sich vorgenommen, diese Hepra-Infiltratoren zu entlarven.
    »Warum hast du ausgerechnet die Gesellschaft der Leute gesucht, die besonders darauf erpicht waren, dich auffliegen zu lassen?«, frage ich.
    Weil die HSG der einzige Ort sei, wo einen niemand vermute, antwortet sie. Die Mitgliedschaft in diesem Club sei wie das Auge des Sturms, in dem man niemals von einem Verdacht oder einer Beschuldigung angeweht werde. Und es habe noch den zusätzlichen Vorteil, dass sie als Erste davon höre, wenn ein anderes Hepra verdächtigt werde.
    Ihr Plan war simpel: zunächst bestätigen, dass die Person ein Hepra war, und dann den Verdacht als unbegründet zerstreuen.
    »Und was dann?«
    Sie sieht mich an, ihre Lippen formen stumm ein paar Worte, dann bricht sie ab. »Kontakt herstellen«, sagt sie schließlich. Sie sitzt auf einem Ende des Sofas, ein Bein unter ihren Körper gezogen und mir halb zugewandt.
    »Du warst gut«, sage ich. »Ich hatte nie den geringsten Verdacht. Keine Sekunde lang.«
    »Du warst nicht so gut.«
    »Was?«
    »Dir ist der eine oder andere Schnitzer unterlaufen. Ich habe beobachtet, wie sich Gefühle in deinem Gesicht widergespiegelt haben. Oder du bist im Unterricht eingedöst. Zugegeben, nur für den Bruchteil einer Sekunde –, aber das leichte Wegnicken des Kopfes war unverkennbar.« Ihre Augen leuchten, als ihr noch etwas einfällt. »Und ich hab dir mehr als einmal den Arsch gerettet. Zum Beispiel vor ein paar Nächten in Mathe, als du nicht lesen konntest, was an der Tafel stand. Sogar letzte Nacht, hier in der Bibliothek beim Direktor. Deine Hände haben angefangen zu zittern.«
    »Ich weiß.« Dann kommt mir ein Gedanke. »Warum hast du mich nie direkt angesprochen? In der Schule. Oder hier. Wenn du mich durchschaut hattest? Du musstest mir doch nur sagen, dass du wusstest, was ich bin.«
    »Weil das alles auch eine List hätte sein können. Vielleicht wolltest du andere Hepra ködern, sich zu outen. Das war durchaus eine Möglichkeit. Also habe ich dich einfach weiter beobachtet. Ich habe sogar tagsüber draußen vor deinem Haus rumgeschnüffelt.«
    »Dann war also tatsächlich jemand dort!«
    Sie lässt die Schultern sinken. »Du hättest rauskommen sollen. Ich hatte gehofft, du würdest es tun. Ich habe dagestanden und gewartet und gehofft, du würdest die Tür öffnen und in die Sonne hinaustreten. Und mich sehen, wie ich mit dir in der Sonne stehe. Jedes Geheimnis dahin, alles offenbart, einfach so.« Sie zögert. »Denk nur, wie anders alles wäre. Wenn das tatsächlich damals passiert wäre und nicht erst jetzt.«
    Ich nehme die Flasche vom Boden, schraube sie auf und gebe sie ihr. Sie nickt dankbar. Als sie die Flasche ansetzt, betrachte ich ihre Oberlippe, die gegen die Öffnung drückt, während sich ihr Mund langsam öffnet. Wasser fließt heraus, und ein kleines Rinnsal sickert an ihrem Hals hinunter, sammelt sich am Schlüsselbein.
    »Also«, sagt sie und schraubt die Flasche wieder zu, »da wären wir nun.«
    Ich rutsche auf dem Sitz des Sofas hin und her. »Du hast einen Plan«, sage ich. »Ich hab gesehen, dass du im Kontrollzentrum irgendwas im Schilde geführt hast. Du hast rumgeschnüffelt und Fragen gestellt.«
    »Ich hatte einen Plan«, sagt sie leicht frustriert. »Aber der hätte nie funktioniert, das habe ich schnell erkannt.«
    »Und welchen?«
    »Ich wusste von Anfang an, dass ich die Jagd verhindern muss. Sie würde mich komplett bloßstellen – nie im Leben könnte ich bei dem Tempo mithalten. Und selbst wenn, wäre ich außer Atem und schweißgebadet, bis ich die Hepra erreicht habe. Und sogar wenn ich nicht erhitzt und verschwitzt sein sollte – was ich auf jeden Fall wäre –, könnte ich die Hepra niemals essen. Umbringen ja, aber sie essen? Niemals.«
    Ich nicke. Genau so sehe ich das auch.
    »Also dachte ich mir: Was, wenn ich die komplette Jagd sabotieren könnte?«, fährt sie fort. »Was, wenn es eine Möglichkeit gäbe, die Kuppel nachts herunterzufahren? Dann wären die Hepra da draußen entblößt und jedermann schutzlos ausgeliefert. Alle würden nach draußen stürzen, Jäger und Institutspersonal. Einfach so, ein mörderischer Run, und die Jagd ist Geschichte.«
    »Aber?«
    »Aber es gibt keine Möglichkeit, die Wände der Kuppel einzufahren. Keinen Knopf, keinen Hebel, keine Tastenkombination. Es wird alles automatisch über Sonnensensoren gesteuert.« Sie ist lauter geworden und bricht plötzlich ab. Leiser fährt

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