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Die Jäger des Lichts (German Edition)

Die Jäger des Lichts (German Edition)

Titel: Die Jäger des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Fukuda
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dieübervoll war mit Atom-, Cyber-, Bio- und Chemiewaffen, wurde irgendwann klar, dass niemand auf den Knopf drücken würde. Denn das wäre einem katastrophalen globalen Selbstmord gleichgekommen, einer Vernichtung der Welt binnen Stunden, wenn nicht Minuten. Alle hätten verloren, es hätte keinen Sieger gegeben.
    Darauf folgte ein Wettrüsten anderer Art, dessen Ziel es nicht war, die meisten Waffen anzuhäufen, sondern eine völlig neue Waffe zu entwickeln. Eine Geheimwaffe, die so unkonventionell und unerwartet sein würde, dass sie die ahnungslosen Feindesnationen ausschalten und dem Sieger gleichzeitig erlauben würde, aus den Trümmern aufzusteigen. Aber was für eine Waffe sollte das sein? Wie sollte sie aussehen, wie wirken?«
    Einer der Älteren geht mit der Whiskyflasche in der Hand zu Krugman und gießt ihm nach. Krugman packt das Glas so fest, dass seine Finger weiß werden. Er legt den Kopf in den Nacken und kippt den Whisky dann in einem Schluck hinunter.
    Schließlich fährt er fort: »Eine kleine Gruppe abtrünniger Wissenschaftler in einem kleinen Inselstaat namens Sri Lanka versuchte, eine neuartige Waffe zu entwickeln. Sie nannten sich die Ceyloniten, ein pompöser Name für eine Gruppe von postgraduierten Ingenieuren mit zu viel Zeit und zu hohen Studiumsdarlehen, die in einer globalen Wirtschaftskrise die unternehmerische Chance ihres Lebens nicht ablehnen konnten. Sie sollten militärische Waffen entwickeln: nicht nuklear, nicht Cyber, nicht biochemisch. Sondern genetisch.«
    Krugman stößt ein schrilles Lachen aus, als zweifle er selbst an der Komik seiner Worte. »Eine genetische Waffe. Kurz: ein genetisch mutierter Supersoldat, resistent gegen atomaren Fallout, resistent gegen alle bekannten biochemischen Waffen. Und weil er aus Fleisch und Blut und frei von Computerchips ist, auch resistent gegen eine Cyber-Attacke. Und nicht nur resistent, sondern unverwüstlich. Ein Supersoldat, der nicht über den streng kontrollierten Luftraum oder das gut gesicherte Internet angreift, sondern zu Fuß über Land. Welche Nation hatte noch Abwehrsysteme gegen einen konventionellen Angriff? Alle entsprechenden Verteidigungsanlagen waren schon lange außer Betrieb und verfallen, bröckelnde Maginot-Linien, so wehrhaft und nützlich wie die Spinnweben in ihren Mauern. Ein Feldzug mit resistenten Supersoldaten wäre brutal, überraschend, verheerend. Was, wenn man einen solchen Supersoldaten genetisch konstruieren könnte?«
    Krugman gießt sich noch einen Schluck ein und schwenkt das Glas in seiner Hand, anscheinend ohne zu bemerken, dass er ein paar Tropfen verschüttet. »Ja, was? Wir werden es nie erfahren. Die Geldgeber kriegten kalte Füße und zogen der gesamten Operation den Stecker. Aber ein fanatisches Mitglied der Ceyloniten, ein siebenundzwanzigjähriger Mann namens Ashane Alagaratnam, war von den Experimenten besessen; als die Finanzierung gestrichenund das Labor geschlossen wurde, stahl er Vorräte und Geräte von dem Gelände. Ohne Billigung der Führung der Ceyloniten forschte Alagaratnam in seinem versteckten provisorischen Labor weiter. Der Narr.
    Die Behörden kamen schließlich dahinter und verhafteten alle Beteiligten. Bis auf Alagaratnam. Der war mittlerweile flüchtig, untergetaucht, vom Erdboden verschwunden. Über das, was in den folgenden paar Jahren geschah, wissen wir nur sehr wenig. Aber wir wissen, dass ihm das Geld ausging. Er hatte nicht mehr genug Mittel, um Versuchstiere zu erwerben, also benutzte er das einzige Versuchskaninchen, das er sich leisten konnte.«
    »Er benutzte sich selbst«, flüstere ich.
    Krugman nickt. »Irgendetwas ging schief. Katastrophal schief. Aber er ahnte nichts davon. Die in ihm ausgelösten Veränderungen reiften unsichtbar unter seiner Haut. Also experimentierte er weiter an sich herum, ohne zu begreifen, was er in sich entfesselt hatte. Als die Symptome ausbrachen, geschah es zunächst langsam. Erhöhte Empfindlichkeit gegen Sonnenlicht, verstärkte Abneigung gegen Gemüse, verbunden mit einem neuen Heißhunger auf alle Fleischsorten, je roher und blutiger, desto besser. Dann, eines Tages …«
    »Wurden die Symptome offensichtlicher«, vermutet Sissy.
    Krugman lacht und kneift kurz die Augen zu. »Zu sagen, sie wurden offensichtlicher … ist noch milde ausgedrückt. Absolut umwälzend trifft die Sache eher. Alagaratnamführte ein Videotagebuch, das jetzt als historisches Dokument aufbewahrt wird. Man kann seinen rapiden Verfall auf dem

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