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Die Jägerin (Die Anfänge) (German Edition)

Die Jägerin (Die Anfänge) (German Edition)

Titel: Die Jägerin (Die Anfänge) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadja Losbohm
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ausgerechnet an dem Tag, an dem ich meinen Eisprung hatte, in den Kopf gesetzt hatte, zu sündigen.“
    Mister Meyers schmunzelte über meine Wortwahl. „Was wird mit dem Kind passieren, wenn es geboren wurde? Werden Sie es behalten?“
    Ich blickte zu Boden und drehte einen Knopf an meiner Strickjacke. „Egal ob Mädchen oder Junge, es wird auf jeden Fall in ein Kloster gebracht. Ich kann es hier nicht behalten.“ Ich löste den Blick von meinem Knopf und sah mich in der Kirche um. „Das Kind ist auf geweihtem Boden sicher. Daher ein Kloster. Die Freude ist dementsprechend gedrückt, Mister Meyers. Wie kann man sich darauf freuen, ein Kind zu bekommen, wenn man es sofort weggeben muss?“ Ich blickte wieder hinunter auf mein Spielzeug und drehte weiter nervös daran herum. Bis es schließlich abriss. Ups! Unauffällig ließ ich den Knopf in meiner Handfläche verschwinden.
     
    „Sie sind traurig, nicht wahr?“ Der Reporter lehnte sich vor und reichte über die Rückenlehne seiner Bank hinweg, um seine Hand auf meine zu legen.
    Für einen Moment ließ ich sie dort, doch dann schob ich sie von mir und verschränkte die Arme vor der Brust. „Natürlich bin ich das! Aber es geht nicht anders!“ Ich hatte ihn nicht so anfahren wollen. Aber das war ein empfindliches Thema für mich.
    „Mhh, eine Abtreibung kommt natürlich auch nicht in Frage.“
    Ich sah ihn entsetzt an. Meine Augen verengten sich, als ich ihn anblickte. „Tss, wohl kaum! Abgesehen von der Einstellung der Kirche gegenüber diesem Thema würde ich das Pater Michael niemals antun.“
    „Aber Sie werden es doch besuchen können, oder?“, fragte er.
    Ich wünschte, ich hätte ihm ein freudiges Ja entgegen rufen können. „Ich könnte es. Aber ich weiß nicht, ob ich es tun werde. Pater Michael verlässt niemals diese Kirche. Er kann also niemals zu dem Kloster gehen. Nach all den Jahren der Entbehrungen muss er wieder etwas aufgeben. Es ist schwer genug für ihn. Und ich denke, es wäre noch schwerer für ihn zu ertragen, wenn er sieht, wie ich gehe. Es würde mir ihm gegenüber ungerecht erscheinen.“
    Der Reporter blinzelte mich ein paar Mal an und seufzte. „Mhh,“ machte er und musterte mich. „Sie verwehren sich also die Möglichkeit Ihr Kind zu besuchen, aus Liebe zu ihm? Damit er nicht noch mehr leidet?“
    Ich antwortete nicht, sondern blickte nur traurig zu Boden. Meine Kehle war wie zugeschnürt, und ich verkrampfte mich zunehmend. In meiner Hand spürte ich den Holzknopf, den ich so fest hielt, sodass er sich ins Fleisch bohrte. Es tat weh, aber nicht so sehr wie mein Herz.
     
    Mister Meyers lehnte sich schließlich zurück, um mich eindringlich zu mustern. „Wissen Sie, es ist schon erstaunlich. Pater Michael ist uralt. Aber trotzdem hat er es geschafft, Ihnen einen Braten in die Röhre zu schieben. Viele Männer würden für diese Fähigkeit jede Menge Geld bezahlen,“ bemerkte er mit einem widerlichen Grinsen im Gesicht, das mir einen Schauer über den Rücken jagte.
    „Sie etwa auch, Mister Meyers?“, fragte ich ihn und klimperte mit den Wimpern. Ich musste ihm das einfach an den Kopf werfen.
    „Pah, haha! Nein, bestimmt nicht! Ich will keine Kinder. Ich hasse Kinder!“, antwortete er. Bei der Art wie er mich dabei ansah, wusste ich sofort, dass er die Wahrheit gesprochen hatte. Und ich dachte, es wäre auch besser so, wenn er keine Familie hatte. Er war nicht der Typ dafür.
    „Wo wird es eigentlich geboren werden? Wer holt es auf die Welt? Pater Michael? Oder gehen Sie in ein Krankenhaus?“
    Allmählich entspannte ich mich bei unserer Unterhaltung wieder, und der abgerissene Knopf hüpfte zwischen meinen Händen hin und her. „Dort wäre ich nicht sicher. Nein. Es wird unter der Kirche zur Welt kommen. Es gibt…“, begann ich seine Frage zu beantworten.
    „Das können wohl nicht viele von sich behaupten, oder?“, unterbrach er mich. „Man hat schon von Geburten in Autos gehört. Oder auch auf Flugzeugtoiletten. Aber unter einer Kirche?“
    Ich atmete tief durch, um nicht loszuschreien. Ich hasste es, wenn man mich unterbrach. „Es gibt einen medizinischen Raum dort unten. Pater Michael hat gute Verbindungen zu Ärzten. Wenn es soweit ist, werden diese gerufen. Ich mache mir deswegen keine Sorgen,“ erklärte ich ihm.
    „Ich würde gern noch mehr zu Ihrer Beziehung zu Pater Michael erfahren,“ meinte der Reporter.
    Ich war darüber nicht weiter überrascht. Die meisten Menschen interessieren sich nur für

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