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Die Jagd beginnt

Die Jagd beginnt

Titel: Die Jagd beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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diese Kombination war in Tarabon nichts Ungewöhnliches. Beide Frauen waren größer als Moiraine, Liandrin allerdings nur um weniger als eine Handbreit.
    Anaiyas grobes Gesicht wurde sogleich, als Moiraine die Tür öffnete, von einem Lächeln überzogen. Dieses Lächeln verlieh ihr die einzige Schönheit, die sie je besitzen würde, aber es reichte. Fast jeder fühlte sich beruhigt, sicher und als etwas Besonderes, wenn er von Anaiya angelächelt wurde. »Das Licht leuchte Euch, Moiraine. Es ist schön, Euch wiederzusehen. Geht es Euch gut? Wir haben uns schon so lange nicht gesehen.«
    »Mein Herz ist leichter, nun, da Ihr da seid, Anaiya.« Das stimmte auch ganz gewiss; es war gut zu wissen, dass sie unter den Aes Sedai, die nach Fal Dara gekommen waren, wenigstens eine Freundin hatte. »Das Licht leuchte Euch.«
    Liandrins Mund verzog sich, und sie zupfte an ihrer Stola. »Die Amyrlin verlangt nach Eurer Gegenwart, Schwester.« Auch ihre Stimme klang schmollend und ein wenig kalt. Das hatte nichts mit Moiraine zu tun oder nicht allein mit ihr; Liandrin hörte sich immer so an, als sei sie unzufrieden mit etwas. Mit gerunzelter Stirn versuchte sie, über Moiraines Schulter hinweg ins Zimmer zu blicken. »Dieser Raum – er ist geschützt. Wir können nicht eintreten. Warum schützt Ihr Euch gegen Eure Schwestern?«
    »Gegen alle«, antwortete Moiraine verbindlich. »Viele der Dienerinnen sind äußerst neugierig in Bezug auf Aes Sedai, und ich will nicht, dass sie in meinen Räumen herumschnüffeln, wenn ich abwesend bin. Bis jetzt bestand keine Notwendigkeit, einen Unterschied zu machen.« Sie zog die Tür hinter sich zu, sodass sie alle nun im Korridor standen. »Sollen wir gehen? Wir dürfen die Amyrlin nicht warten lassen.«
    Sie ging den Flur hinunter, und Anaiya ging an ihrer Seite und plauderte mit ihr. Liandrin stand noch einen Augenblick lang da und sah die Tür an. Wahrscheinlich fragte sie sich, was Moiraine wohl dort verbarg. Dann beeilte sie sich, die anderen einzuholen. Sie lief steif wie ein Wachsoldat vor Moiraine her, während Anaiya einfach nebenher schlenderte und ihr Gesellschaft leistete. Die Schritte ihrer in weichen Abendschuhen steckenden Füße waren auf den dicht gewobenen Teppichen mit ihren einfachen Mustern kaum zu hören.
    Livrierte Frauen knicksten tief, wenn sie vorbeikamen, viele von ihnen tiefer als selbst beim Herrn von Fal Dara. Aes Sedai, drei auf einmal, und dann noch die Amyrlin selbst in der Festung, das war mehr Ehre, als irgendeine Frau aus der Festung während ihrer gesamten Lebenszeit erwarten durfte. Ein paar adlige Frauen befanden sich ebenfalls draußen in den Korridoren, und auch sie knicksten. Sie hätten das gewiss nicht vor Lord Agelmar getan. Moiraine und Anaiya lächelten und nickten jedes Mal, um die Ehrerbietung zu würdigen, gleich, ob es eine Adlige war oder eine Dienerin. Liandrin ignorierte alle.
    Hier hielten sich natürlich nur Frauen auf und keine Männer. Kein männlicher Shienarer über zehn Jahre würde die Gemächer der Frauen ohne Erlaubnis betreten, obwohl ein paar kleine Jungen in den Gängen spielten. Sie knieten sich ungeschickt auf ein Knie nieder, während ihre Schwestern tief knicksten. Gelegentlich lächelte Anaiya und streichelte im Vorbeigehen über einen kleinen Kopf.
    »Diesmal, Moiraine«, sagte Anaiya, »wart Ihr viel zu lange von Tar Valon weg. Viel zu lange. Ihr fehlt Tar Valon. Eure Schwestern vermissen Euch. Und Ihr werdet in der Weißen Burg benötigt.«
    »Ein paar von uns müssen draußen in der Welt arbeiten«, sagte Moiraine sanft. »Ich überlasse Euch den Burgsaal, Anaiya. Und doch hört man in Tar Valon mehr von dem, was in der Welt vorgeht, als ich. Viel zu oft laufe ich vor dem davon, was dort passiert, wo ich gestern war. Welche Neuigkeiten gibt es?«
    »Drei weitere falsche Drachen.« Liandrin spuckte die Worte fast aus. »In Saldaea, Murandy und Tear überziehen falsche Drachen das Land mit Krieg. Derweil lächelt ihr Blauen und redet über Nichtigkeiten und über die gute alte Zeit.« Anaiya zog die Augenbrauen hoch, und Liandrin schloss augenblicklich den Mund und schnaubte noch einmal hörbar.
    »Drei«, sagte Moiraine nachdenklich. Einen Moment lang glitzerten ihre Augen, doch das verbarg sie schnell wieder. »Drei während der letzten beiden Jahre, und nun drei weitere auf einmal.«
    »Genau wie bei den anderen wird man auch mit diesen fertig werden. Diesem Ungeziefer und dem zerlumpten Pack, das ihren Flaggen

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