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Die Jagd des Adlers

Titel: Die Jagd des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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wandte den Blick nicht von Bannus ab, während er regungslos und zum Angriff bereit verharrte. Deshalb war es Cato, der zuerst die Gestalten bemerkte, die aus der Dunkelheit der Wüste auftauchten. Ein Dutzend Männer in schwarzen Roben, die auf Kamelen ritten, schwärmten rasch aus, sodass die fünf Personen neben dem Feuer in kürzester Zeit umstellt waren.
    »Macro«, sagte Cato leise, »steck dein Schwert ein. Langsam.«
    Auch Symeon und Cato schoben ihre Waffen zurück und drehten sich zu den Neuankömmlingen um. Einen Moment lang war es vollkommen still, und Cato spürte, wie er und seine Kameraden von den schweigenden Reitern taxiert wurden. Bannus senkte seinen Dolch, doch sein Arm lag weiter fest um Yusefs Hals.
    Cato flüsterte: »Symeon, wer sind die?«
    »Beduinen.« Symeon hob die Hand zum Gruß und sprach die Männer an. Eine Stimme antwortete in derselben Sprache, und einer der Neuankömmlinge ritt mit seinem Kamel noch ein paar Schritte auf Symeon zu. Dann erklang eine Reihe von Schnalzlauten, und eine Reitgerte klopfte gegen den Körper des Tieres, woraufhin sich zunächst die Vorder- und dann die Hinterbeine des Kamels senkten und der Reiter aus dem Sattel glitt. Der Mann lüftete seinen Schleier und starrte sie alle aus dunklen Augen an, bevor er wieder einige Worte mit Symeon wechselte. Schließlich drehte er sich um und rief seinen Begleitern einige Befehle zu; sogleich glitten diese ebenfalls aus ihren Sätteln. Einer der Männer, die in der Dunkelheit verharrt hatten, hielt die Zügel der drei Pferde, die Symeon und die beiden Römer in der Wüste zurückgelassen hatten.
    »Was wollen sie?«, fragte Cato.
    »Wasser. Im diesem Felsspalt befindet sich eine Quelle. Er sagt, dass sie seinem Stamm gehört – und dass wir unerlaubt in ihr Gebiet eingedrungen sind.«
    Vorsichtig schob sich Macro näher an seine beiden Gefährten heran. »Na schön. Und was hat er vor, in dieser Angelegenheit zu unternehmen?«
    Der Führer der Beduinen befahl einigen seiner Männer, die Wasserschläuche zu füllen, woraufhin diese im Felsspalt verschwanden. Dann wandte er sich erneut an Symeon.
    »Er will wissen, was wir hier machen.«
    Cato warf Macro einen kurzen Blick zu. Dann sagte er zu Symeon: »Wir haben nichts zu verbergen. Du kannst ihnen die Wahrheit erzählen.«
    Wieder kam es zu einem kurzen Wortwechsel, bevor Symeon seine Begleiter über die Einzelheiten informierte. »Ich habe ihm gesagt, dass Bannus unser Feind ist, und ich habe ihn gefragt, ob er uns erlaubt, Bannus und den Jungen mitzunehmen und zu gehen. Er hat nein gesagt.«
    »Nein?« Cato fühlte, wie ihm ein Schauder über den Nacken rann. »Warum nicht? Was will er von uns?«
    »Er verlangt, dass wir einen Preis dafür bezahlen, weil wir unerlaubt in ihr Land eingedrungen sind.«
    »Was für einen Preis? Wir haben nichts, das von Wert wäre.«
    Symeon lächelte. »Außer unserem Leben.«
    »Sie wollen uns umbringen?«
    Macros Hand schloss sich um den Griff seines Schwerts. »Sollen sie es nur versuchen.«
    »Nicht ganz«, erwiderte Symeon. »Er meinte, da wir doch Feinde seien, sollten wir unsere Auseinandersetzung hier zu Ende bringen. Im Licht dieses Feuers. Einer von uns wird gegen Bannus kämpfen. Wenn unser Mann gewinnt, dürfen wir mit dem Jungen gehen. Wenn Bannus gewinnt, darf er mit dem Jungen gehen, und ihr beide werdet getötet.«
    »Ich verstehe immer noch nicht.« Macro runzelte die Stirn und starrte Symeon an. »Soll das heißen, dass du mit ihm kämpfen wirst?«
    »Ja.«
    »Nein. Lass mich das machen. Ich wurde dazu ausgebildet. Meine Chancen stehen besser.«
    »Präfekt, ich weiß, wie man kämpft, und die Dinge laufen schon lange genau darauf zu. Abgesehen davon habe ich dem Anführer der Beduinen bereits gesagt, dass ich kämpfen würde.«
    Bannus hatte alles mit angehört und lächelte. »Nichts wäre mir lieber.«
    »Lass den Jungen frei«, sagte Cato.
    »Warum nicht?« Wieder zog Bannus seinen Dolch. Er schnitt Yusefs Fesseln durch, und als die Seile zu Boden fielen, humpelte Yusef ein paar Schritte von Bannus weg, bevor er im Sand zusammenbrach. Symeon eilte zu ihm und fasste den Jungen bei den Schultern.
    »Yusef, ist alles in Ordnung mit dir?«
    Der Junge nickte.
    »Ich werde dafür sorgen, dass du in ein paar Tagen wieder bei deinen Leuten bist, das schwöre ich.«
    Bannus lachte. »Nur wenn du mich vorher umbringst, alter Freund.«
    Symeon sah zu ihm auf. »Ich werde dich umbringen, Bannus. Das ist die einzige

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