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Die Jagd des Adlers

Titel: Die Jagd des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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einzunehmen und Bannus aufzufordern, ihn erneut anzugreifen. »Wenn du glaubst, dass du mich besiegen kannst.«
    »In dieser Sache bin ich dir nur allzu gerne zu Diensten.« Jetzt startete Bannus eine Reihe von klug aufeinander abgestimmten Angriffen, die Symeon mit ebenso großem Geschick parierte und blockte, doch als Bannus sich schließlich zurückzog, konnte Symeon nur noch schwer atmen, und er blinzelte heftig. Cato überkam ein peinigendes Gefühl der Resignation, als er sah, wie ungehindert das Blut aus Symeons Wunde strömte, zu Boden rann und den roten Sand tränkte.
    »Wie lange kannst du das noch aushalten, alter Freund?« Unablässig bewegte Bannus seine Klinge hin und her, wobei er genau darauf achtete, wie weit er von Symeon entfernt war, während er ihn reizte. »Du wirst ständig schwächer werden. Und schließlich verbluten. Ich muss einfach nur meine Zeit abwarten und dir vielleicht noch ein paar neue Schnitte zufügen. Dann ist es schon vorbei. Du bist tot, und Yusef gehört mir. Genau so, wie ich dich besiege, werde ich eines Tages Rom besiegen.«
    »Nein!«, schrie Symeon und stolperte nach vorn. Seine Klinge funkelte gelb und rot im Schein des Feuers, als er mehrere Hiebe gegen den Kopf seines Feindes führte. Sein Angriff war nicht besonders elegant; vielmehr verließ sich Symeon ganz auf die ihm noch verbliebene Kraft, während er seine Waffe immer wieder gegen Bannus’ Krummschwert krachen ließ. Doch Bannus wehrte die Schläge mit grimmiger Miene geschickt ab. Schließlich schob er sich ein wenig zur Seite und machte ein paar Schritte nach hinten, als Symeon innehielt und keuchend nach Luft rang.
    »Du hattest deine Chance«, sagte Bannus kalt. »Ich habe keine Lust mehr, noch länger mit dir zu spielen. Es wird Zeit, die Sache zu beenden. Leb wohl, Symeon.« Die letzten Worte stieß er schnaubend zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor, während er Symeon angriff. Ein Wirbel von Schwerthieben prasselte auf Symeon nieder, und Stahl klirrte auf Stahl, als Symeon die Hiebe parierte, doch er hatte immer größere Mühe, sich zu verteidigen. Plötzlich sprang Bannus zur Seite, und seine Klinge schoss mit einem bösartigen Zischen nach unten. Ihre Schneide bohrte sich tief in Symeons Schwertarm, und seine Finger erschlafften. Seine Waffe baumelte noch einen kurzen Augenblick hin und her, bevor sie mit einem dumpfen Aufschlag auf dem sandigen Boden landete.
    Symeon stieß keinen Schrei aus, sondern biss die Zähne zusammen, sodass sich seiner Brust nur ein leises, tiefes Stöhnen entrang. Mit erhobenem Schwert und einem höhnischen, triumphierenden Lächeln auf den Lippen ragte Bannus vor ihm auf. »Es geht genau so zu Ende, wie ich es vorhergesehen habe. Die Zeit ist gekommen, dass du Jehoshua wiedersiehst.« Er trat nach vorn, wobei er sein Schwert noch ein wenig mehr anhob. Cato lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen. Macro starrte mit eiserner Todesverachtung nach vorn.
    Als das Schwert über Symeons Kopf schwebte, gab es eine explosionsartige Folge von Bewegungen. Symeons gesunde Hand riss den Dolch aus Bannus’ Gürtel, und die Klinge richtete sich in einer einzigen flüssigen Bewegung auf, während sie gleichzeitig nach oben schoss. Es war so rasch zu Ende, dass Macro das Geschehene erst begriff, als er den Dolchgriff unter Bannus’ Kinn sah und erkannte, dass die Spitze der Klinge rot aus Bannus’ Schädeldecke ragte. Mit leicht geöffnetem Mund und verblüffter Miene stand Bannus noch einen Augenblick lang regungslos da. Dann sackten seine Arme nach unten, das Schwert fiel ihm aus den leblosen Händen, und er brach neben dem Feuer zusammen, während ein letztes, wildes Zucken durch seine Beine lief.
    Einen Moment lang war es völlig still. Dann richtete Symeon sich schwankend zu seiner ganzen Größe auf und sah auf Bannus hinab. »Ich hab’s dir doch gesagt. Du redest zu viel.«
    Cato öffnete die Augen, überrascht, dass er noch am Leben war. Dann sah er, dass Bannus zu Symeons Füßen lag. »Was ist passiert?«
    Macro sah ihn an. » Das hast du verpasst? Manchmal könnte ich an dir verzweifeln, Junge.« Er drehte sich zu dem Beduinenkrieger hinter sich um, legte vorsichtig seine Finger an die Klinge, die immer noch gegen seinen Hals gehalten wurde, und schob sie lächelnd beiseite. »Wenn es dir nicht allzu viel ausmacht.«
    Die Beduinenkrieger traten von den Römern weg, und Macro und Cato eilten zu Symeon, der sich inzwischen nur noch schwankend auf den Beinen

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