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Die Jagd des Adlers

Titel: Die Jagd des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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finden, werden sie uns bestrafen.«
    »Mach dir keine Sorgen, Miriam. Ich will nur, dass ihre Wunden gesäubert und verbunden werden. Dann verschwinden wir wieder. Sie werden nie erfahren, dass wir hier waren.«
    »Nein. Du musst gehen. Sofort.«
    Cato und Symeon, die durch den Schlitz spähten, beobachteten, wie der Anführer der Briganten sein Schwert zog und auf Miriam richtete. Miriam verzog keine Miene und starrte ihn unerschrocken an. Die stumme Konfrontation dauerte einen Augenblick, dann lachte Bannus und machte mit dem Schwert eine Geste.
    »Mit diesem Ding hier ist so einiges möglich. Nicht mit Gebeten und Predigten.«
    »Tatsächlich?« Sie neigte den Kopf auf die Seite. »Und was hast du erreicht? Hast du den kleinen Kampf gewonnen, bei dem deine Männer verwundet wurden? Nein, ich glaube nicht.«
    Symeon flüsterte: »Vorsicht, Miriam.«
    »Die Lage ändert sich, Miriam«, sagte Bannus in leise drohendem Ton. »Wir haben Freunde, die uns helfen werden. Schon bald werde ich eine Armee hinter mir vereint haben. Dann werden wir ja sehen, was sich so alles erreichen lässt.« Bannus schob sein Schwert in die Scheide zurück, drehte sich zu seinen Männern um und rief: »Bringt die Verwundeten ins Haus.«
    Miriam weigerte sich zurückzuweichen. »Du wirst sie nicht in mein Haus bringen.«
    Bannus wandte sich wieder an sie. »Miriam, du bist eine Heilerin. Meine Männer brauchen deine Fertigkeiten. Du wirst sie behandeln, oder ich werde dafür sorgen, dass es bald unter deinen eigenen Leuten genügend Patienten für dich geben wird. Und wir fangen an mit … Yusef da drüben. Junge! Komm her! Sofort!«
    Das Dielenbrett über Cato knirschte, als Yusef ins Freie trat und zögernd auf den Anführer der Briganten zuging. Bannus umfasste eine Schulter des Jungen und sah lächelnd auf ihn hinunter. »So ein hübscher Kerl. Sein Vater wäre stolz auf ihn. Aber noch stolzer wäre er, wenn er sich mir anschließen und gegen die Römer für die Befreiung unseres Landes kämpfen würde.«
    »Er wird sich dir nicht anschließen«, sagte Miriam. »Das ist nicht sein Weg.«
    »Heute nicht. Aber eines Tages, wenn er alt genug ist, um selbst eine Entscheidung zu treffen, wird er es vielleicht tun, um so Jehoshuas Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Eines Tages. Doch im Augenblick, Miriam, liegt die Entscheidung bei dir. Behandle meine Männer, oder ich werde dem Jungen einen Finger abschneiden.«
    Miriam starrte ihn an. Dann sackten ihre Schultern herab, und sie nickte. »Bring sie vor meine Tür. Ich werde mich dort um sie kümmern.«
    »Nein. In deinem Haus. Ein wenig Schatten wird ihnen guttun.« Ohne ihre Antwort abzuwarten, stieß Bannus Yusef beiseite und erteilte seinen Männern mit lauter Stimme Befehle. Cato sah zu, wie die Briganten von ihren Pferden stiegen und mehreren ihrer Kameraden ins Haus halfen. Die Dielenbretter bogen sich unter ihrem Gewicht, und Staub und Erde rieselten auf Cato und Symeon herab. Eine Tür knirschte in den Angeln, und entsetzt begriff Cato, dass jemand das Zimmer betrat, in dem er auf der Matratze gelegen hatte.
    »Oh, Scheiße«, flüsterte er.
    Symeon sah ihn erschrocken an und legte einen Finger an die Lippen.
    »Mein Schwert«, flüsterte Cato so leise wie möglich. »Es liegt hinter der Matratze. Ich habe es aus der Scheide gezogen und dort versteckt.«
    »Warum?«
    »Ich war mir nicht sicher, was Miriam und den Jungen betrifft. Sie sagte mir, die Römer hätten ihren Sohn getötet.«
    Symeon sah ihn stirnrunzelnd an. »Von Miriam und ihren Leuten droht dir keine Gefahr, das habe ich dir doch gesagt.«
    »Scheiße.« Cato starrte ihn an. Dann wanderte sein Blick zur Abdeckung der Luke unter der Matratze, die er voller Entsetzen musterte. Jeden Moment konnte einer der Briganten das Schwert entdecken, und er würde wissen, dass ein Römer in diesem Zimmer gewesen war. Oder schlimmer noch: Er würde die Matratze beiseiteziehen und die Luke entdecken. Weil es nichts gab, was er dagegen hätte tun können, verhielten Symeon und er sich so ruhig wie möglich und warteten. Er fühlte, wie sein Herz hämmerte. Die stechenden Kopfschmerzen und die Übelkeit kehrten zurück, und er musste sich darauf konzentrieren, die quälenden Empfindungen zurückzudrängen und nicht zu stöhnen oder aufzuschreien.
    »Legt ihn auf die Matratze«, sagte Miriam. »Und holt mir etwas Wasser.«
    Jetzt ist es so weit, dachte Cato. Nur noch einen kurzen Augenblick, dann musste der Verwundete den harten

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