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Die Jagd des Adlers

Titel: Die Jagd des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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hier gehandhabt werden. Ich denke, Centurio Postumus würde möglicherweise eingestehen, dass er dich ein wenig zu unvorbereitet über die kleine Vereinbarung informiert hat, die wir hinsichtlich der Karawanen getroffen haben, die durch die Region kommen, in der die Zweite Illyrische für Sicherheit und Ordnung sorgt.«
    »Das ist sehr milde ausgedrückt, Herr.«
    Scrofa lachte leise. Dann leckte er sich die Lippen. »Ich kann dir versichern, dass an dieser Situation nichts Ungewöhnliches ist. Das wird von allen Einheiten so gemacht, die an dieser Grenze stationiert sind.«
    »Meines Wissens verhält sich das nicht so«, meldete sich Cato zu Wort. »Uns wurde gesagt, dass diese Vereinbarung erst besteht, seit Centurio Postumus in dieser Festung stationiert ist.«
    »Man hat es wohl eine Weile lang vernachlässigt«, erklärte Postumus. »Ich habe es nur wiederbelebt. Zum Nutzen der Offiziere der Kohorte.«
    »Natürlich.« Macro lächelte. »Wie selbstlos von dir, Centurio Postumus.«
    »Wenn es möglich ist, gleichzeitig unseren Interessen und denen des Kaisers zu dienen, dann kann ich an diesem Vorgehen nichts Unrechtes erkennen.«
    »Ich bezweifle, dass die Karawanen-Kartelle aus Nabatäa das ebenso sehen.«
    Postumus zuckte mit den Schultern. »Sie kommen gut damit zurecht.«
    »Sie haben keine Wahl in dieser Sache«, betonte Macro. »Sie bezahlen, oder du überlässt sie der Gnade der Räuberbanden aus der Wüste. Irgendwie zweifle ich daran, dass dieses Verhalten dazu beiträgt, die Beziehungen zwischen dem Königreich Nabatäa und Rom zu festigen. Wenn ich ein misstrauischer Mensch wäre, würde ich sogar glauben, dass du unser Verhältnis zu Nabatäa bewusst unterminierst – genauso, wie du die Stabilität der Region um diese Festung unterminierst.«
    Für einen kurzen Moment war die Miene des Präfekten voller Unruhe, und er warf einen raschen, Sicherheit suchenden Blick zu seinem Untergebenen, bevor er darauf einging. »Was willst du damit andeuten, Centurio Macro?«
    »Ich sage nichts weiter, als dass ein Außenstehender auf den Gedanken kommen könnte, dass ihr bewusst versucht, die Sicherheit dieser Region zu untergraben.«
    Cato, der direkt neben Macro stand, zuckte zusammen. Sein Freund stand kurz davor, den wahren Charakter ihrer Mission in dieser Region zu verraten. Er tippte möglichst unauffällig mit der Spitze seines Stiefels gegen Macros Ferse. Macro warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Dann drehte er sich wieder zu Scrofa um, der in ein falsches Gelächter ausbrach.
    »Und welchen Grund könnte ich haben, so etwas zu tun?«
    »Das werden wir sehen. Und zwar schon bald«, erwiderte Macro leise. »Sobald ich hier das Kommando übernommen habe, werde ich dafür sorgen, dass eure Gaunereien auffliegen, verdammt noch eins. Und vielleicht werde ich dann selbst auf ein wenig summarische Art für Gerechtigkeit sorgen.«
    »Ah, da fällt mir etwas ein.« Scrofa lehnte sich zurück, faltete die Hände und verschränkte die Finger. »Vielleicht hätte ich das schon früher erwähnen sollen. Kurz vor Beginn unserer Besprechung hat eine Nachricht aus Caesarea die Festung erreicht. Symeon, euer Führer, hat sie gebracht. Offensichtlich ist der Prokurator zum Schluss gekommen, dass die Bestätigung deiner Ernennung nicht in seinen Zuständigkeitsbereich fällt. Also hat er die Sache an den Statthalter von Syrien weitergeleitet. Ich fürchte, dadurch wird noch einige Zeit ins Land gehen, bis wir irgendwelche neuen Nachrichten erhalten. Bis dahin bin ich verpflichtet, auch weiterhin das Kommando über die Kohorte auszuüben.« Er setzte eine entschuldigende Miene auf, was jedoch völlig künstlich wirkte. »Ich kann dir versichern, dass ich diese Verzögerung ebenso sehr bedauere wie du. Aber ich vertraue darauf, dass Cassius Longinus dieser Angelegenheit seine unverzügliche Aufmerksamkeit schenken wird.«
    »Daran zweifle ich nicht«, murmelte Macro. »Wo ist Symeon? Ich möchte mich mit ihm unterhalten.«
    »Er wird weiter für die Kohorte arbeiten – wir können einen guten Führer gebrauchen. Aber es ist nicht nötig, dass du dich mit ihm triffst. Zumindest nicht so schnell. Bis es so weit ist, werdet ihr beide eure Unterkünfte nicht mehr verlassen.«
    »Wir dürfen uns nur noch in unseren Unterkünften aufhalten? Heißt das, du stellst uns unter Arrest?«
    »Noch nicht. Aber ich werde es tun, wenn ihr mir weiterhin Schwierigkeiten macht. Centurio Postumus wird dafür sorgen, dass ein Wachposten vor

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