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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Plötzlich war ihr Mund wie ausgetrocknet. »Nein, gar nicht.« Sie blieb also ausgestreckt auf der Motorhaube liegen und polierte weiter, während Rob sie anstarrte. Und sie ihn ansah.
    Sie hatte poliert und poliert, obwohl das Auto längst blitzblank gewesen war.
    Seitdem habe ich das Auto nicht mehr gewaschen, fiel ihr ein.
    Ich sollte Rob anrufen, wenn wir wieder zu Hause sind.
    Wenn wir wieder zu Hause sind. Der war gut.
    Wir bleiben ja nicht ewig hier, dachte sie. Vielleicht eine, schlimmstenfalls zwei Wochen. Dad hat ja nur vierzehn Tage Urlaub, dann müssen wir sowieso zurückfahren.
    Und dann rufe ich Rob an und sage ihm, dass das Auto völlig verdreckt ist. Und diesmal ziehe ich wieder den Bikini an – und zwar ohne das Hemd.

    Nein, besser nicht.
    Sie konnte ihn schon hören: »Oh Gott, Jody! Was ist denn mit dir passiert?«
    Sie beugte sich vor und besah sich im Spiegel.
    Ihr Bikini würde die Bescherung nicht mal ansatzweise verdecken.
    In einem Monat ist alles verheilt, dachte sie.
    Wenn ich da noch lebe.
    Na toll.
    Man weiß ja nie. Zweimal hätten sie dich fast erwischt. Und sie werden erst aufgeben, wenn …
    Jody verzog das Gesicht, als das Handtuch auf ihren Rücken knallte. Obwohl sie absichtlich so heftig zugeschlagen hatte, war sie überrascht, wie weh es tat.
    Hat aber geklappt, dachte sie. Jetzt denke ich an etwas anderes.
    Mit dem Handtuch über der Schulter suchte sie den Boden nach dem Seifenpapier und den Verbänden ab und trug alles zum Mülleimer neben der Toilette.
    Sie öffnete die Hand, um das Zeug hineinfallen zu lassen.
    Und entdeckte eine aufgerissene Folienverpackung am Boden des Eimers, bevor sie unter Klebeband und Mullbinden begraben wurde.
    Jodys Herz klopfte wild. Ihre Knie wurden weich, und ihr Magen krampfte sich zusammen. Sie fühlte sich wie betäubt.
    Sie hatten es doch getan. Sie hatten es wirklich und wahrhaftig getan.
    Darüber sollte ich mich nicht aufregen, dachte sie. Ich sollte mich lieber freuen. Dad ist einsam, und Sharon ist die perfekte Frau für ihn.

    Kein Wunder, dass er sie als »phänomenal« bezeichnet hatte. Er war mit ihr ins Bett gestiegen.
    Er hatte sie gebumst.
    Sie gefickt.
    Jody hatte richtige Magenschmerzen. Sie setzte sich auf die Toilette und hielt sich den Bauch.
    Das ist doch irre, dachte sie. Genau das habe ich mir doch die ganze Zeit gewünscht, oder etwa nicht?
    Sie kennen sich doch kaum.
    Sie haben sich doch gestern zum ersten Mal gesehen.
    Wie lange ist das jetzt her?
    Jody hatte keine Ahnung, wie spät es war. Zehn Uhr morgens? Sie hatten sich letzten Abend gegen acht getroffen. Und dann war Dad klammheimlich verschwunden.
    Oh Dad, wie konntest du nur? Ständig predigst du, ich soll auf den Richtigen warten, auf die große Liebe. Oder zumindest, bis ich achtzehn bin (oder achtundzwanzig, wenn es nach dir gehen würde). Ich bin jetzt über ein Jahr mit ihm zusammen, er musste sogar einen Bluttest machen und …
    … und Dad treibt es mit einer Fremden!
    Was, wenn Sharon AIDS hat?
    Dad würde so etwas nie tun.
    Das hatte Jody zumindest bis jetzt immer geglaubt.
    Wenn man hörte, wie er über solche Sachen redete, musste man sich wundern, dass er überhaupt ein Kondom besaß.
    »Glaub ja nicht, dass dich ein Kondom schützen kann«, hatte er sie gewarnt. Sie hatten vor dem Fernseher gesessen, wo gerade Magic Johnson eine Ansprache zum Thema Safer Sex gehalten hatte. »Glaub ihm ja kein
Wort. Wenn der Kerl infiziert ist, dann kannst du genauso gut russisches Roulette spielen. In einem von sechs Fällen platzt das Ding oder rutscht im falschen Augenblick runter. Dass du schwanger sein könntest, ist dann das geringste deiner Probleme. In einem von sechs Fällen, Schatz.«
    Erst hält er mir solche Vorträge, und dann zieht er los und tut genau das Gegenteil!
    Vielleicht hatte er gar keine Wahl gehabt – weil Sharon vor ihm in ihrem Morgenmäntelchen umherstolziert war und ständig mit ihm geflirtet hatte.
    Wahrscheinlich hatte das Kondom ihr gehört. Sie geht wahrscheinlich nirgendwohin, ohne sich vorher ein paar Dutzend davon in die Tasche zu stecken. Nur für den Fall, dass sie mit einem geilen Typen in die Kiste springen will.
    Die Schlampe.
    Vielleicht war Dad inzwischen todkrank, und das war nur ihre Schuld.
    Jody blinzelte sich den Schweiß aus den Augen und wischte sich übers Gesicht.
    Plötzlich bemerkte sie, dass sie regelrecht schweißgebadet war. Kribbelnd lief er ihr in Bahnen den Rücken hinunter. Der Toilettensitz war schon

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