Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night
bestellte stotternd einen French Toast mit Würstchen.
Sharon nahm den Burrito. Dann lächelte Bess Jodys Vater an. »Und für dich, Schätzchen?«
»Ich nehme auch einen Burrito. Das werde ich wahrscheinlich bereuen, aber …« Er zuckte mit den Schultern.
»Ihr werdet ihn lieben ! Wir haben die besten Chorizo im ganzen verfluchten Staat. Die sind aber höllisch scharf, da wollt ihr vielleicht keinen Kaffee dazu. Wie wär’s mit einer Pepsi, um das Feuer zu löschen?«
Also tranken sie Cola zum Frühstück. »Das nenne ich mal Lokalkolorit«, sagte Jody, als Bess in der Küche verschwunden war.
»Was für eine Frau«, sagte Andy.
»Vielleicht ist sie etwas ungehobelt«, sagte Dad. »Aber es ist doch schön, mal richtiges Amerikanisch zu hören.«
»Oh Mann, Dad. Du bist so konservativ.«
»Tja.« Er nahm einen Schluck Kaffee. »Ich will mir mal die Fotos ansehen. Kommt jemand mit?«
»Warum nicht«, sagte Sharon und stand auf.
Zielstrebig ging Jodys Vater auf das Bild von Wild Bill zu. Sharon folgte ihm.
»Ist dein Vater Republikaner?«, fragte Andy.
»Na ja, manchmal schon.«
»Ich würde gern mal Sharons Tattoo sehen. Es ist bestimmt auf ihrem Busen«, flüsterte Andy.
Jody stieß ihn ziemlich hart mit dem Ellenbogen.
»Hey!«
»Red nicht von ihrem Busen.«
Sie sah, wie Andys Augen zu ihren eigenen Brüsten wanderten.
»Hör auf damit!«
»Ist ja gut! Beruhig dich.«
»Außerdem hat sie das Tattoo wahrscheinlich ganz woanders. Auf ihrem Hintern oder so.«
Andy runzelte die Stirn. »Das wäre ja eine blöde Stelle.«
»Ich würde mir nie eins stechen lassen.«
Er beugte sich vor. »Vielleicht ist es ja auf ihrer Muschi .«
»Was?«
»Du weißt schon, auf ihrer Muschi . Da.« Er deutete auf Jodys Schoß.
Sie schlug ihm auf den Handrücken.
»Au! Das tut weh!«
»Gut. Ich sollte dir den Mund mit Seife auswaschen.«
»Du musst mich doch nicht einfach hauen.«
»Dann lass deine Finger bei dir. Mann! Wenn dich jemand beobachtet hat.«
»Mich hat doch niemand beobachtet.«
»Wie würde es dir gefallen, wenn ich auf deinen Duweißt-schon zeige?«
Andy grinste. »Meinen Pimmel?«
»PSSSST! Wir sind hier nicht allein. Also hör auf damit!«
»Okay.« Er beugte sich vor. »Pimmel, Pimmel, Pimmel, Pimmel«, flüsterte er.
»Vollidiot.«
»Muschi, Muschi, Muschi, Muschi.«
»Wie alt bist du? Fünf?«
»Pimmel und Muschi sitzen auf ’nem Baum«, sagte er. »Und f-i-c-k-e-n …«
Jody hielt ihm den Mund zu. »Halt den Mund! Das ist nicht lustig.«
Er nickte, als wollte er sagen, dass er es ziemlich lustig fand.
»Mal sehen, ob Sharon das auch so lustig findet.«
Andys Lächeln verschwand, und er sah sich nach Sharon um. Sie stand neben Jack und betrachtete ein Gemälde, das eine mondbeschienene Wüstenlandschaft zeigte.
»Ich glaube, dass sie deine Theorien über ihr Tattoo brennend interessieren werden.«
»Sag’s ihr doch.«
»Mach ich auch.«
»Traust du dich doch nicht.«
Jody grinste. Es war ein ziemlich dreckiges Grinsen. »Ich glaube, Sharon weiß ziemlich genau, was eine Muschi ist. Schließlich ist sie ein Cop und hört so was ständig. Es wird nur nicht gerade ihr Lieblingswort sein. Wir Frauen finden es nicht besonders witzig, wenn man so über uns redet.«
Andy verzog das Gesicht. »Sag’s ihr nicht. Bitte.«
»Das würde dir recht geschehen.«
Langsam geriet er in Panik. »Bitte, Jody. Tu’s nicht, okay?«
»Dann sag mir nur einen guten Grund, weshalb nicht.«
»Ich weiß nicht. Weil wir Freunde sind?«
Das hatte Jody nicht erwartet. Gerade war sie noch wütend auf ihn gewesen und hatte ihn auf kleiner Flamme schmoren lassen. Und plötzlich war sie den Tränen nahe. »Ja«, sagte sie. »Wir sind …« Sie konnte nicht weiterreden, also tätschelte sie stumm sein Bein.
»Du bist meine allerbeste Freundin«, sagte er.
Sie schluckte. »Sei ruhig, ja?«
»Okay. Ich werd auch nie wieder Pimmel sagen. Oder Muschi.«
»Oder ficken«, murmelte Jody und konnte kaum fassen, dass sie es tatsächlich ausgesprochen hatte.
»Ich habe nicht ficken gesagt«, protestierte Andy.
»Hast du doch.«
»Also gut. Ich werde nie wieder …«
»Pst, da kommt das Frühstück. Also halt dich zurück.«
Bess kam mit einem vollbeladenen Tablett auf sie zu.
»Sie haben da aber ein schönes Tattoo«, sagte Andy, als sie das Tablett abstellte.
»Vielen Dank, Romeo.«
»Haben Sie noch mehr davon?«
»Darauf kannst du Gift nehmen.«
»Darf ich sie mal sehen?«
Jody stöhnte
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