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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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sagte Jody.
    Ihr Vater schüttelte den Kopf, doch sein schiefer Mund hatte sich zu einem Lächeln verzogen.
    »Einverstanden?«, fragte Andy.
    Zumindest hat er aufgehört zu flennen, dachte Jody.
    »Da musst du erst Sharon fragen«, sagte Dad.
    »Vielleicht hat sie ja eine Schwäche für nervtötende Hosenscheißer«, meinte Jody.
    »Dann muss sie dich ja geradezu lieben.«
    »Das sagt der Richtige.«
    »Kinder, Kinder, seid friedlich.«
    Sharon erschien auf der Galerie. Sie warf einen Blick durchs Fenster und hob grüßend die Hand.

    »Da ist ja meine kleine Frau«, sagte Andy und stand auf, um ihr die Tür zu öffnen. Er verbeugte sich leicht vor ihr. »Wir haben Sie schon erwartet, meine Liebe.«
    Sharon sah Jody und Jack verdutzt an. »Was ist denn mit dem los?«
    »Er ist in Sie verknallt«, sagte Jody.
    Andy wurde puterrot. » Bin ich nicht. Das war doch nur Spaß , verdammt!«
    »Dafür musst du dich nicht schämen, Kumpel«, sagte Sharon grinsend. »Das passiert jedem Mann, den ich treffe.«
    Jody sah ihren Vater an. Sein Gesicht war fast so rot wie Andys.
    »Du siehst heute Morgen ausgesprochen gut aus«, sagte er. Es klang wie ein oberflächliches Kompliment, aber Jody zweifelte nicht daran, dass ihr Vater es ehrlich gemeint hatte. Aus tiefstem Herzen sogar.
    Sharon nickte leicht. »Danke.«
    Sie wirkte ausgeruht und abenteuerlustig. Sie trug eine kurzärmlige weiße Bluse mit Schulterklappen, deren oberste Knöpfe sie offen gelassen hatte. Die Bluse war eigentlich viel zu groß für sie, sodass man die knappen braunen Shorts darunter kaum erkennen konnte.
    Ihre Beine waren glatt und sonnengebräunt. Und äußerst muskulös.
    Die Füße steckten in weißen Tennissocken und flachen, brandneuen und strahlend weißen British Knights.
    Von ihrer Schulter baumelte eine Lederhandtasche.
    Jody fragte sich, ob sich ihre Pistole darin befand. Gut möglich. Andererseits hatte sie die Bluse vielleicht nicht in die Hose gesteckt, weil sie die Waffe in den Hosenbund geschoben hatte.

    Die Bluse war so weit geschnitten, dass sie sich sogar Handgranaten um den Bauch hätte schnallen können, ohne dass man etwas bemerkt hätte.
    Jody sah Andy und ihren Vater an, die Sharon anstarrten, obwohl sie einfach nur dastand, die rechte Hand auf den Riemen der Handtasche gelegt hatte und … Vielleicht fanden sie die Tatsache, dass der Riemen gegen ihre rechte Brust drückte, so überaus interessant.
    Männer.
    »Also«, sagte Sharon. »Was machen wir? Fahren wir gleich los oder wollen wir erst mal frühstücken oder …«
    »Wir essen erst mal was«, sagte Dad. »Schließlich haben wir noch bis Mittag Zeit, um auszuchecken.«
    »Klingt doch gut.«
    »Am Ende der Straße ist ein Lokal.«
    Jody hätte darauf wetten können, dass ihr Vater gleich vorschlagen würde, zu Fuß zu gehen. »Wir nehmen doch das Auto, oder?«, kam sie ihm zuvor. »Mir tun immer noch die Füße weh, und Andy hat ein schlimmes Knie. Außerdem war ich gerade unter der Dusche. Da will ich nicht gleich wieder anfangen zu schwitzen.«
    »Also schön«, sagte Dad. »Dann fahren wir eben.«
    Während er die Schrotflinte in eine alte Decke wickelte, sah sich Sharon vor der Tür um.
     
    Sobald Jody auf der Rückbank saß, ließ sie ihre Hand unter den Beifahrersitz gleiten. Der Teppich fühlte sich schmutzig an.
    »Was suchst du denn?«, fragte Andy.
    Sie ertastete die Pistole. »Ach, nichts.« Sie setzte sich wieder gerade hin.

    Dad bog aus der Parklücke. »Wir müssen nicht unbedingt da drüben essen. Wie wär’s, wenn wir ein bisschen durch die Gegend fahren und uns was Gemütliches suchen? «
    »Oh Mann«, sagte Jody.
    »Vielleicht gibt’s hier einen McDonald’s«, sagte Andy.
    »Du träumst wohl«, sagte Jody. »Du und Sharon müsst euch von euren netten, zuverlässigen Fast-Food-Schuppen verabschieden. Jetzt seid ihr nämlich mit Kong Fargo unterwegs.«
    Dad lachte.
    »Sein Leben besteht aus der Jagd nach kulinarischen Abenteuern.«
    »Wenn wir schon mal unterwegs sind«, sagte er, »dann müssen wir doch nicht genau dasselbe essen wie zu Hause, oder?«
    »Stimmt«, sagte Sharon. »Außerdem wäre etwas Lokalkolorit ganz nett.«
    »Von den lokalen Bazillen ganz zu schweigen«, sagte Andy.
    Jody lachte und stieß ihn mit dem Ellenbogen.
    »Komiker«, murmelte Dad.
    In den nächsten Minuten stellte sich heraus, dass Sharon besser zu ihrem Vater passte, als Jody bisher angenommen hatte. Sie erteilte nicht nur jedem Schnellrestaurant eine Absage, sondern

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