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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Boden, holte Dustys Gewehr, schwang es durch die Luft und ließ den Kolben gegen ihren Kiefer krachen.
    Genau wie beim Golf.
    Danach warf ich sie wieder in den Kofferraum, zog mich an und fuhr zu Tom.
    Ich habe ihr den Kiefer gebrochen, damit sie nicht mit Tom oder den Jungs reden kann. Schließlich darf ja keiner wissen, dass sie nicht Jody ist.
    So. Jetzt wird’s langsam Zeit.
    Wenn ich es nicht mehr lebend da rausschaffe … Scheiße, ich hätte die Bänder vorher in meine Wohnung bringen oder sie jemandem schicken sollen … na ja, jetzt ist es zu spät.
    Ich fahre auf die Einfahrt zu. Über dem Gittertor ist eine Überwachungskamera. Der dazugehörige Bildschirm ist in der Garage, genau wie der Knopf, den Tom drücken muss, um das Tor zu öffnen.
    Wenn ich das Fenster öffne und den Rekorder auf meinen Schoß lege …
    »Hallo, Jungs. Bin ich zu spät dran? Ich hab Jody im Kofferraum. Sie ist noch quicklebendig, genau wie ihr es wolltet. Und ich hab den Jungen ausgeschaltet. Es ist alles glatt gelaufen!«
    Okay. Das Tor öffnet sich.
    Es geht los.
    Noch könnte ich abhauen. Aber das tue ich nicht. Jetzt gibt es kein Zurück mehr.

    Eigentlich ist es Irrsinn. Glatter Selbstmord.
    Wie Gary Cooper in Wem die Stunde schlägt . Da bleibt er zurück, um den Rückzug der anderen zu decken – obwohl er genau weiß, dass er dabei draufgehen wird.
    »Ich tue das nur für dich, Maria. Wo immer du auch hingehst, ich werde immer bei dir sein.«
    Gary Cooper geht nämlich nirgendwo mehr hin. Er beißt ins Gras.
    Gleich da drüben hinter den Bäumen haben wir Hester Luddgate vergraben.
    Wenn ich nur irgendetwas mit diesen Bändern anstellen könnte.
    Na ja.
    Ich lasse sie einfach im Auto. Irgendjemand wird sie schon finden. Und zwar der, der das Duell in Toms Garage überlebt.
    Toller Titel, oder? Drehbuch und Regie: Simon Quirt.
    Wenn diese Aufzeichnungen der falschen Person in die Hände fallen, werden sie wohl nie veröffentlicht werden. Also muss ich dafür sorgen, dass ich überlebe – oder dass ich zumindest die anderen mit ins Grab nehme.
    Wenn ich Lisa retten kann …
    »Lisa, wenn du das hier hörst, sorge bitte dafür, dass die Bänder nicht zerstört werden. Ich vererbe sie dir. Gib sie einem Anwalt oder so. Die Polizei soll sie sich anhören, aber pass auf, dass du immer die Rechte daran behältst. Sie könnten nämlich einiges wert sein. Sieh sie als kleine Entschädigung an für alles, was du durchgemacht hast. Vielleicht kann dir dein Anwalt ja einen Agenten vermitteln, dann kannst du ein Buch oder einen Film aus den Aufzeichnungen machen. Damit meine Taten nie in Vergessenheit geraten.«

    Okay, hier halte ich an. Von hier aus kann ich Toms Haus und die Garage sehen.
    Wo sie wahrscheinlich schon auf mich warten.
    Außer, Tom hat Mitch und Chuck in den Garten geschickt, um mir den Rücken freizuhalten – oder um mich hinterrücks zu überfallen.
    Oh Mann.
    Die Stunde der Wahrheit.
    Ich steige jetzt aus und hole Jody – oder wie immer sie heißt – aus dem Kofferraum. Mein menschlicher Schutzschild.
    Oh Mann.
    Vier gegen einen.
    Nicht so schlimm, wenn man der Terminator ist.
    Na ja. Wenn ich draufgehe, soll man wenigstens über mich sagen, dass ich mit fliegenden Fahnen untergegangen bin.
    Bis später, Freunde.
    Oder auch nicht.
    Adios, Amigos.
    Zu blöd, dass keine Toilette in der Nähe ist.

TEIL ELF
Heimkehr

41
    Jody wälzte sich seufzend herum. Obwohl sie erst seit einer Dreiviertelstunde im Bett lag, kam es ihr wie eine Ewigkeit vor.
    Eigentlich hätte sie sofort einschlafen müssen. Schließlich war sie todmüde. Außerdem befand sie sich nicht in einem zweitklassigen Motel mit lärmender Klimaanlage und harten Kissen. Nein, sie war zu Hause.
    Vertraute, friedliche Laute drangen durch das offene Fenster. Eine leichte Brise wehte, die angenehm kühl, aber nicht so kalt war, dass sie eine Decke gebraucht hätte. Das Nachthemd reichte völlig aus. Leider war es verrutscht, hatte sich eng um ihre Beine gewickelt und drückte auf ihre Wunden.
    Sie setzte sich auf und zog das Nachthemd zurecht. Dann verschränkte sie die Arme unter dem Kopf. Jetzt war das Hemd hochgerutscht, sodass ihr nackter Hintern auf der Matratze lag.
    Das war eigentlich ganz angenehm.
    Aber leider konnte es nicht so bleiben, auch wenn Andy im Gästezimmer schlief. Sie konnte sich zwar nicht vorstellen, dass er nachts in ihr Zimmer schleichen würde, um sie zu begaffen.
    Aber bei ihm wusste man ja nie …
    Sie stemmte die Fersen auf

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