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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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habe. Dann mussten sie davon ausgehen, dass die Cops in fünf bis zehn Minuten hier sind. Und darauf haben sie bestimmt nicht gewartet.«
    »Wahrscheinlich nicht«, stimmte Andy ihr zu.
    »Was bedeutet, dass sie weg sind, stimmt’s?«
    »Denke schon.«
    »Sie sind weg. Einverstanden?«
    »Also gut.«
    »Dann hauen wir ab.«
    Er schüttelte den Kopf und umklammerte sie noch fester.

    »Andy.«
    »Was, wenn sie uns auflauern?«
    »Sie lauern uns nicht auf. Das haben wir doch gerade besprochen.«
    »Vielleicht sind sie ja wirklich abgehauen, genau wie du sagst. Aber es könnte ja sein, dass sie jemanden zurückgelassen haben. Der hat sich versteckt und wartet jetzt nur darauf, dass wir auftauchen.«
    Daran hatte Jody nicht gedacht. »Das wäre doch Wahnsinn«, sagte sie.
    »Ja.«
    Vor ihrem inneren Auge sah sie, wie der Mann mit der Axt im Dunklen kauerte und wartete. Er wusste, dass die Ankunft der Polizei sie und Andy den Hügel hinauf und in die vermeintliche Sicherheit locken würde.
    Ihnen ist klar, dass sie uns hier unten nur schwer finden können.
    Ein Mann bleibt zurück, und die anderen fahren weg. Hier gibt es eine Million guter Möglichkeiten, sich zu verstecken. Er wartet, bis wir denken, dass alles vorbei ist. Und dann schlägt er zu, und das war’s.
    Oh Mann. Das ergab durchaus einen Sinn.
    »Ich weiß nicht«, flüsterte sie.
    »Erinnerst du dich, was du Mable gesagt hast?« Offenbar hatte er mitbekommen, dass Jody seine Theorie nicht für unwahrscheinlich hielt. Er lockerte die Umarmung. Seine Stimme klang gehetzt und eifrig. »Du hast gesagt, dass sie uns umbringen wollen, weil wir Zeugen sind.«
    »Ja. Ich weiß.«
    »Sie werden uns nicht einfach so laufen lassen. Sie haben einen von ihnen zurückgelassen, damit er uns
überfallen kann, sobald wir rauskommen. Es muss einfach so sein.«
    »Ja, das wäre … möglich.«
    Inzwischen mussten wahre Heerscharen von Polizisten angekommen sein. Polizisten und Feuerwehrmänner. Wenn sie die erreicht hätten, wären sie in Sicherheit. Warteten sie jedoch zu lange, würden sie wieder verschwinden und sie allein zurücklassen.
    »Was sollen wir denn jetzt machen?«, fragte sie.
    »Bleiben wir doch einfach hier.«
    »Aber wir können doch nicht ewig hier rumsitzen.«
    »Nur bis morgen. Wenn wir hier bis Tagesanbruch warten, kann sich niemand an uns ranschleichen. Das würden wir doch sofort merken, meinst du nicht?«
    »Außer, er sieht uns, bevor wir ihn sehen. Und dann sind die Polizisten und Feuerwehrleute längst verschwunden. «
    »Ich finde, wir sollten bis morgen früh hierbleiben.«
    »Ich weiß nicht so recht.«
    »Bleiben wir.«
    »Darüber muss ich nachdenken.«
    Andy schmiegte sich an sie.
    Sie streichelte sein Haar und seinen Rücken und versuchte, sich zu konzentrieren. Wie gerne wäre sie jetzt bei den Polizisten gewesen, die jetzt wahrscheinlich gerade zu Dutzenden um das Haus der Clarks herumliefen. Doch sie hatte große Angst vor dem, was zwischen ihrem Versteck und dem Ort der Rettung auf sie lauern konnte.
    Auf die Morgendämmerung zu warten ist ein großer Fehler.
    Sie fragte sich, was ihr Vater in so einer Situation wohl tun würde, und hatte auch sofort eine Antwort parat.

    Sie musste nicht lange warten, dann war Andy eingeschlafen. Sobald sein Atem gleichmäßig wurde und sein Körper sich entspannte, löste sie sich aus seiner Umklammerung. Sie bewegte sich sehr langsam und hielt oft inne. Endlich hatte sie sich von ihm befreit, rollte sich herum und stand auf.
    Andy lag auf der Seite. Sein Kopf ruhte auf einem angewinkelten Arm, und er hatte die Beine angezogen.
    Er schläft tief und fest, dachte Jody.
    Doch sie befürchtete, dass er in dem Augenblick aufwachen würde, in dem sie woanders hinsah. Als hätte nur ihr Blick die magische Kraft, ihn schlafen zu lassen. Während sie sich seitwärts davonstahl, ließ sie ihn nicht aus den Augen.
    Was, wenn das der Augenblick ist, an dem ich ihn zum letzten Mal lebend sehe?
    Was, wenn ich einen Cop hole und wir ihn tot hier finden, blutig und zerstückelt …
    Ihm wird schon nichts passieren.
    Sie kletterte den Hügel hinauf.
    Nachdem sie sich entschlossen hatte, allein zu den Cops zu gehen, hatte sie sich einen Plan zurechtgelegt. Am vernünftigsten wäre ein Umweg gewesen, was bedeutete, in die eine oder andere Richtung loszulaufen, über den nächstbesten Zaun zu klettern und durch irgendeinen Garten die Straße zu erreichen.
    Ein einzelner Verrückter, der ihnen auflauerte, um die Sache zu

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