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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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sie einfach haben. Die anderen dagegen würden sie sowieso nur töten, sobald sich ihnen die Gelegenheit dazu bot.
    Die Zeit lief mir davon. Trotzdem musste ich erst mal in Ruhe nachdenken. Selbst wenn Tom und die anderen herausgefunden hatten, wo sich die beiden aufhielten, würden sie nichts Unüberlegtes tun.
    Sie sind durchgeknallt, aber keine Fanatiker. Sie würden niemals für irgendeine Sache sterben. Im Gegenteil, ihr Vergnügen besteht ja darin, andere sterben zu sehen.
    Ich blieb unter der Dusche, bis ich mich wirklich porentief sauber fühlte. Dann trocknete ich mich mit einem dicken, weichen Handtuch ab. Es war schon etwas feucht, als ich es von der Stange nahm.
    Ich hoffte nur, dass Hillary diejenige gewesen war, die sich damit abgetrocknet hatte.
    Es erregte mich, mich mit ihrem Handtuch abzutrocknen. Welcher Körperteil hatte wohl diese Stelle des Handtuchs berührt, welcher diese?
    Wenn es sich jedoch um das Handtuch ihres Mannes handelte, war das ziemlich ekelhaft. Was, wenn er seinen
Schwanz oder seinen Hintern mit dem Teil abgetrocknet hatte, mit dem ich mir gerade übers Gesicht wischte?
    Keine angenehme Vorstellung.
    Ich suchte das Handtuch nach irgendwelchen Spuren von ihm ab. Ich roch daran und hielt nach verräterischen Haaren Ausschau.
    Egal, wo wir hingehen, immer lassen wir einen Teil von uns selbst zurück.
    Deshalb suchen die Cops Tatorte auch immer so genau ab. Sie sammeln alles ein, sogar einen Staubsauger benutzen sie, damit ihnen nichts von dem entgeht, was wir zurücklassen. Nicht nur Finger- oder Fußabdrücke, sondern auch kleine Fetzen von unserer Kleidung und natürlich Speichel, Blut und Sperma. Sie suchen nach Hautpartikeln unter den Fingernägeln unserer Beute. Auf Haare sind sie auch ganz scharf.
    Das sind nämlich Sachbeweise, und aufgrund von Sachbeweisen werden Urteile gefällt.
    Da es unser kleiner Haufen nach Möglichkeit vermeiden will, identifiziert oder gar verurteilt zu werden, geben wir uns alle Mühe, keine solchen Beweise zu hinterlassen. Obwohl wir keine Handschuhe tragen (genau wie bei Kondomen ist das Gefühl dann einfach nicht dasselbe), achten wir doch sehr genau darauf, alle Flächen abzuwischen, mit denen wir in Berührung gekommen sind. Unsere Alltagsklamotten lassen wir im Lieferwagen. Bis auf unsere Schuhe und den Sachen, die wir aus der Haut anderer Leute geschneidert haben, sind wir nackt. An diesen Sachen klebt auch immer entweder das Haupthaar oder die Schambehaarung desjenigen, dem die Haut früher einmal gehörte. Habe ich schon erwähnt, dass wir uns bis auf Wimpern und Augenbrauen am ganzen
Körper rasieren? Es sind also nur fremde Haare, die wir zurücklassen.
    Um die Spuren zu beseitigen, die wir auf oder in den Körpern unserer Opfer hinterlassen, laden wir die Leichen einfach in den Lieferwagen. Wir haben natürlich noch mehr Gründe, sie mitzunehmen. Doch eins ist so gewährleistet: Die Leichen können nichts mehr über uns verraten.
    Und schlussendlich lassen wir den Tatort in Flammen aufgehen. Die Brandsätze sind mit Zeitzündern versehen, damit wir genug Zeit haben, um abzuhauen, bevor die Feuerwehr eintrifft.
    Sollte es dennoch einmal vorkommen, dass das Feuer ausgeht oder zu schnell gelöscht wird, ist das auch kein Problem. Was wir an Spuren zurücklassen, wird die Polizisten eher verwirren, als ihnen helfen.
    Nehmen wir zum Beispiel die Haarsträhnen eines Obdachlosen, den wir letztes Jahr in Mulholland aufgelesen haben. Oder die Fingerabdrücke der hübschen jungen Kindergärtnerin, die zum letzten Mal gesehen wurde, als sie nach einer Vorstellung der Rocky Horror Picture Show in ihr Auto stieg (Tom hat sich wirklich geniale Fingerabdruckhandschuhe gebastelt, das muss man ihm lassen).
    Ihr seht, wir arbeiten so ähnlich wie die NASA. Wir haben jede Menge Alternativpläne, Notfall- und Ausfallsysteme. Redundanz heißt das Zauberwort.
    Wir lassen nichts zurück, was uns belasten könnte.
    Bis auf die beiden Zeugen von gestern Nacht.
    Aber um die werden wir uns bald kümmern. Ich persönlich, will ich hoffen. Zumindest das Mädchen will ich haben, den Jungen dürfen sie, wie gesagt, gerne behalten. Einige von meinen Kumpels würden ihn ihr sogar
vorziehen, wenn ihr versteht. Ich will hier natürlich niemanden diskriminieren. Als Mörder sind wir alle gleich.
    Aber ich schweife wieder ab. Endlich fand ich ein gekräuseltes braunes Haar im Handtuch, das durchaus Hillarys sein konnte. Natürlich wusste ich nicht, welche Haarfarbe Benedict

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