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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Moment kam ihr Vater aus dem Garten. »Ist immer noch feucht«, sagte er. »Wird noch ein paar Stunden dauern.« Er schenkte Andy ein breites, schiefes Grinsen. »Toller Aufzug, junger Mann.«
    Andy verzog das Gesicht. »Das sind Mädchenklamotten. «
    »Solange es nicht zur Gewohnheit wird, ist es schon okay.«
    »Hör auf, Dad.«
    »Hat dir Jody schon gesagt, dass du nicht nach draußen gehen sollst?«
    »Jawohl.«
    Sie ging zum Spülbecken und wusch sich die Hände mit heißem Wasser ab. »Wir sollten auch von den Fenstern fernbleiben«, sagte ihr Vater. »Ich hab schon die Vorhänge zugezogen. Trotzdem, wenn die Kerle richtig verzweifelt sind, könnten sie auf gut Glück auf das Haus schießen und auf einen Glückstreffer hoffen.«
    »Wäre es nicht besser, wenn Sie und Jody auch die Stadt verlassen würden?«, fragte Andy.
    Jody spülte die Seife von ihren Händen und trocknete sie ab. Als ihr Vater nicht antwortete, warf sie einen Blick über ihre Schulter.
    Er lehnte an der Arbeitsfläche neben dem Kühlschrank und starrte mit finsterer Miene auf den Boden. Wenn er
diesen Gesichtsausdruck aufsetzte, sah er wirklich zum Fürchten aus.
    Jody drehte sich zu ihm um.
    »Es geht mir eigentlich gegen den Strich, einfach so den Schwanz einzuziehen. Aber jetzt muss ich eine Ausnahme machen. Meine Ehre bedeutet mir nichts, wenn es um Jodys Sicherheit geht.« Er sah kurz auf, dann wieder zu Boden. »Was soll ich nur tun? Es dreht sich doch alles um die Frage, was das Beste für meine Kleine ist. Natürlich könnten wir für eine Weile verschwinden, aber was, wenn wir zurückkommen? Oder sollen wir irgendwo in die Pampa ziehen, unsere Namen ändern und noch mal ganz von vorne anfangen?«
    »Auf keinen Fall, Dad. Ich nicht. Das Risiko gehe ich ein.«
    »Ja, das weiß ich. Trotzdem würden wir sofort untertauchen, wenn es etwas bringen würde. Aber ich glaube, wir sind erst dann in Sicherheit, wenn diese Kerle gefasst sind. Und je eher das passiert, umso besser für uns alle.«
    »Also hofft ihr, dass sie hierherkommen?«, fragte Jody.
    »Genau. Ich weiß nur nicht so recht, ob ihr dann hier sein solltet.«
    Andy strahlte plötzlich. »Vielleicht kann Jody mit mir nach Arizona kommen.«
    Sie hätte ihn am liebsten geohrfeigt. »Ich gehe nirgendwohin. «
    »Das ist noch nicht entschieden, Schatz.«
    » Was? Du kannst mich doch nicht einfach wegschicken! Kommt nicht infrage! Außerdem brauchst du mich hier. Ich bin eine Zeugin , schon vergessen?«
    »Wir beide«, fügte Andy hinzu.

    »Du wirst auf jeden Fall fahren. Aber ich nicht, Dad! Das kann nicht dein Ernst sein. Was soll denn das für eine Falle sein, wenn du deinen verdammten Köder aus der Stadt schickst?«
    Jetzt sah er sie grimmig an.
    »Es ist mein voller Ernst!«
    »Beruhige dich, Schatz. Und lass das Fluchen.«
    »Du kannst mich unmöglich wegschicken! Das ist nicht fair.«
    Ihr Vater machte eine beschwichtigende Geste. »Ruhig Blut, Jody. Wie es aussieht, bin ich sowieso der Einzige, dem ich vertrauen kann, wenn es um deine Sicherheit geht.«
    »Es ist also abgemacht, ja?«
    »Fürs Erste. Aber drücken wir es mal so aus: Diese Entscheidung ist noch im Fluss.«
    Im Fluss. Dieser Ausdruck gefiel Jody überhaupt nicht. Sie stellte sich dabei eine Pfütze auf einer Tischplatte vor. Wenn man den Tisch nicht bewegte, war alles in bester Ordnung. Doch beim kleinsten Schubs würde die Flüssigkeit über die Kanten schwappen.
    Das Telefon klingelte. Jody zuckte zusammen und spürte, wie ihr Herz raste. Glücklicherweise machte auch Andy einen Satz.
    Er ist genauso nervös wie ich.
    Ihr Vater ging zum Apparat, wobei er den rechten Arm ausgestreckt hielt, als würde er durch die Luft rudern. Das machte er immer, wenn er es eilig hatte. Er packte den Hörer mit seiner großen Hand. »Hallll-o«, sagte er, dann lauschte er schweigend. »Alles klar. Danke.«
    Er legte auf, und Jody hob die Augenbrauen.
    »Nick Ryan«, sagte er.

    »Ach.« Sie kannte Nick gut. Er war mit Dad auf der Polizeischule gewesen und einer seiner ältesten Freunde.
    »Er schmeißt die Show da draußen.« Jodys Vater wandte sich an Andy. »Dein Onkel fährt gerade die Straße hoch. Sieht so aus, als hätte er es rechtzeitig zum Essen geschafft. «
    Darüber schien sich Andy nicht besonders zu freuen. »Oh, toll.«
    »Er ist früh dran. War wohl nicht viel Verkehr.«
    »Sind sie sicher, dass er es wirklich ist?«, fragte Jody.
    »Ein Wachtposten hat ein Nummernschild aus Arizona erkannt. Andy, ich

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