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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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»Jody, Jody, Jody. Du bist mir ja eine. Wer weiß, ob Andy ohne unsere kleine Heldin noch am Leben wäre.« Er packte ihre Schultern und wackelte vor ihrer Nase mit dem Kopf. »Ich danke dir von ganzem Herzen. Und meine Frau ebenfalls.«
    »Ich auch«, rief Andy.
    Wieder hätte sie ihm am liebsten eine verpasst.
    Wilsons Augen, die sowieso schon gerötet und übergroß waren, schienen förmlich aus ihren Höhlen zu springen. »Wie ich aus zuverlässigen Quellen erfahren habe, hast du einen der Mörder unschädlich gemacht.«
    »So in der Art, ja«, murmelte sie.
    »Wie reizend ! Ganz reizend ! Oh Jack, Sie müssen ein glücklicher Mann sein – bei so einer Tochter.«
    »Jawohl. Das bin ich.« Plötzlich stand er neben Wilson, legte eine Hand um den dünnen Unterarm des Mannes und führte ihn beiseite.
    Vielen Dank, Dad!
    »Wollen Sie nicht noch ein bisschen bleiben und Hamburger mit uns essen?«, fragte er.
    »Es wäre mir ein Vergnügen, Jack.«
    »Wie wär’s mit einem Drink?«
    »Ein doppeltes Vergnügen.«

    Ihr Vater führte ihn in die Küche. »Was hätten Sie denn gerne, Wilson?«
    »Jack, nennen Sie mich Willy. Aber nicht Willy Wiesel, das kann ich nicht leiden.«
    Jody und Andy sahen sich an. Andy verdrehte die Augen. Jody schüttelte den Kopf. Sie folgten den beiden Männern in sicherer Entfernung.
    »Willy Wiesel«, sagte Wilson. »So haben sie mich immer genannt. Aber das kennen Sie ja wohl.«
    »Willy Wiesel?« Dad klang verwirrt. »Ich?«
    »Ha! Aber nein! Wells Fargo. Sind Sie nie Wells Fargo genannt worden? Nach diesem Finanzunternehmen? «
    Jody stieß Andy mit dem Ellenbogen an. Andy sah aus, als bereitete es ihm körperliche Schmerzen, mit so einem Mann verwandt zu sein.
    »So hat man mich nie genannt«, sagte Dad.
    »Das verstehe ich nicht, wo Sie doch Fargo heißen.«
    »Vielleicht dachten sie, dass ihre Aktien danach nicht mehr so gut stehen.«
    »Aktien! Ha! Sehr gut.«
    Jody blieb stehen und packte Andys Arm. »Hey Dad, können wir in mein Zimmer gehen, oder braucht ihr uns noch?«
    »Nein, nein«, rief er zurück. »Aber haltet euch von den Fenstern fern.«
    »Okay«, rief sie. Jody zog Andy hinter sich her. »Hauen wir ab.«
    Gemeinsam humpelten sie in ihr Zimmer. Sie schloss die Tür hinter Andy und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. »Andy, ich will ja nicht schlecht über deine Verwandten reden, aber dieser Typ …«

    »Du solltest froh sein, dass er nicht das hier mit dir gemacht hat.« Er kniff sie in die Wange und schüttelte sie kräftig.
    »Hey.« Sie schlug seine Hand beiseite. »Was ist er noch mal? Der Mann der Schwester deiner Mutter?«
    »Genau.«
    »Da hast du ja noch mal Glück gehabt. Er ist wenigstens kein Blutsverwandter , also musst du dir keine Sorgen machen, dass deine Kinder auch so werden.«
    »Um Himmels willen.«
    »Gott sei Dank.«
    Andy beugte sich vor. »Wieso interessierst du dich dafür, wie meine Kinder aussehen?«
    »Jetzt mach mal einen Punkt.«
    »Hä?« Er stützte die Arme zu beiden Seiten ihres Kopfes gegen die Tür und kam immer näher. Dabei musste er den Kopf in den Nacken legen, um ihr in die Augen sehen zu können. »Hast du keine seltsamen Verwandten? «
    »Nicht so seltsam wie Willy Wiesel.«
    »Dann müssen wir uns ja keine Sorgen machen, oder?«
    »Was?«
    Er blinzelte ihr zweimal mit dem rechten Auge zu. »Dass unsere Kinder auch so komische Trottel werden.«
    »Unsere Kinder? Du bist gerade mal zwölf Jahre alt, Sportsfreund.«
    »Aber das wird sich ändern.«
    »Da würde ich nicht drauf wetten.«
    Plötzlich verschwand der wilde, irre Glanz in seinen Augen.
    »Hey«, sagte Jody. »Tut mir leid. Das war nur Spaß. Natürlich wirst du nicht immer zwölf sein.«

    »Vielleicht schon. Wenn sie mich vor meinem Geburtstag umbringen.«
    »Niemand wird dich umbringen.«
    »Wäre vielleicht gar nicht so schlecht«, murmelte er.
    »Was? Umgebracht zu werden? Da wäre ich mir nicht so sicher. Zum einen tut das sicher furchtbar weh.«
    »Eine Zeit lang vielleicht. Aber dann wäre es vorbei. Verstehst du? Dann kann dir nichts mehr wehtun. Nie mehr.«
    »Ach, hör auf damit.«
    »Und ich könnte bei Mom und Dad und Evelyn sein.«
    »Ja, schon möglich.« Sie legte eine Hand auf seinen Kopf und zog ihn zu sich. Seine Stirn berührte leicht ihre Nasenspitze. Sein Atem schlug heiß gegen ihre Kehle. »Weißt du, was mit meiner Mutter passiert ist?«
    »Ich … nur, dass sie tot ist.«
    »Sie starb, als ich in der zweiten Klasse war.«
    »Wurde sie

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