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Die Jagd nach dem Meteore

Die Jagd nach dem Meteore

Titel: Die Jagd nach dem Meteore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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das war zu arg! Ihrer Ansicht nach mußte Mr. Forsyth den Verfasser jenes Artikels verklagen. Der Richter John Proth würde diesen schon zu einem gehörigen Schadenersatz verurteilen, ohne von der Gefängnisstrafe zu sprechen, die jener wegen seiner verleumderischen Anschuldigungen verdiente.
    Die kleine Loo hatte den betreffenden Artikel ernst genommen und gab dem »Whaston Punch« ohne Zögern recht.
    »Ja, er hat recht, sagte sie, warum haben sich Mister Forsyth und Papa einfallen lassen, den verwünschten Kiesel zu entdecken? Ohne sie wäre er unbemerkt vorübergezogen, wie so viele andere, die kein Unheil angerichtet haben.«
    Das Unheil, richtiger das Unglück, woran das Mägdlein hier dachte, war die unvermeidbare Rivalität zwischen dem Onkel Gordons und dem Vater Jennys mit allen ihren Folgen, und das am Vorabend einer Verehelichung, die die schon engen Bande zwischen den beiden Familien noch fester verknüpfen sollte.
    Die Befürchtungen der Miß Loo waren auch begründet, und was geschehen sollte, das geschah. So viel Verdacht Mr. Dean Forsyth und der Doktor Hudelson auch gegenseitig hatten, war es doch noch zu keinem Bruche zwischen ihnen gekommen. Wenn zwischen beiden eine Erkältung eingetreten war und sie es vermieden, einander zu begegnen, so war es bisher doch dabei geblieben. Jetzt freilich, seit der Mitteilung der Sternwarte von Boston, war es vor der Öffentlichkeit festgestellt, daß die Ehre der Entdeckung des Meteors beiden Astronomen von Whaston zukam. Was würden die nun tun? Würde jeder von ihnen auf die Priorität bei dieser Entdeckung Anspruch erheben? Würden sie darüber privatim unterhandeln oder sich in einen öffentlichen Streit einlassen, der für die Presse von Whaston sicherlich – wie man sagt – ein gefundenes Futter wäre?
    Das wußte niemand, ehe vielleicht die Zukunft darauf Antwort gab Gewiß ist nur das eine, daß weder Mr. Dean Forsyth noch der Doktor Hudelson die Hochzeit, deren Datum den Verlobten viel zu langsam herankam, je wieder erwähnten. Wenn jemand vor dem einen oder dem andern darauf zu sprechen kam, hatten sie allemal etwas vergessen, was sie nötigte, sofort nach ihrem Observatorium zurückzukehren. Hier verbrachten sie überhaupt die meiste Zeit jeden Tag nur noch eifriger beschäftigt und noch mehr in Nachdenken versunken.
    Wenn das Meteor von Berufsastronomen wieder gesehen worden war, erschien es ja im Grunde nutzlos, daß Mr. Dean Forsyth und der Doktor Hudelson sich um dessen Wiederauffindung bemühten. Vielleicht hatte es sich für die Sehschärfe ihrer Instrumente viel zu weit entfernt. Eine alles in allem annehmbare Hypothese, die nur durch nichts bestätigt werden konnte. Wenn sie aber ihre unablässige Wachsamkeit Tag und Nacht und mit Ausnützung der geringsten Aufklärung am Himmel nicht bald aufgaben, mußten sie rettungslos krank werden.
    Beide erschöpften sich in fruchtlosen Bemühungen, die Bahnelemente des Asteroiden zu berechnen, dessen einziger und ausschließlicher Verkünder jeder von ihnen zu werden hoffte. Hiermit eröffnete sich noch eine vielversprechende Aussicht, einer dem andern den Rang abzulaufen. Den beiden Astronomen mochte bisher gleiches Verdienst zustehen, dem erfolgreichsten Mathematiker mußte dann aber doch die Siegerpalme zufallen.
    Ihre einzige Beobachtung war freilich von viel zu kurzer Dauer gewesen, genügend Unterlagen für eine solche Berechnung zu bieten. Es war noch eine zweite, vielleicht noch manche weitere Beobachtung nötig, die Bahn der Feuerkugel mit Gewißheit zu bestimmen. Das war der Grund, warum Mr. Dean Forsyth und der Doktor Hudelson, jeder in der Befürchtung, von seinem Rivalen ausgestochen zu werden, den Himmel mit gleichem Eifer und… gleichem Mißerfolg beobachteten. Das launenhafte Meteor erschien nicht wieder über dem Horizont von Whaston, oder, wenn es doch der Fall war, nur im strengsten Inkognito.
    Die vergeblichen Bemühungen der beiden Astronomen spiegelten sich auch in ihrer Gemütsverfassung wieder. Man durfte ihnen gar nicht mehr zu nahe kommen. Zwanzigmal an jedem Tage brauste Mr. Forsyth heftig gegen Omikron auf, der ihm dann in derselben Tonart antwortete. Der Doktor war aber dazu verurteilt, seinen Ingrimm selbst zu verschlucken, und das tat er denn auch.
     

    Tag und Nacht blieben Gruppen versammelt. (S. 69.)
     
    Wer hätte sich’s unter diesen Umständen erlaubt, ihm von der Hochzeit und der Trauungsfeierlichkeit zu sprechen?
    Jetzt waren drei Tage verstrichen seit

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