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Die Jagd nach den Millionendieben

Die Jagd nach den Millionendieben

Titel: Die Jagd nach den Millionendieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Tarzan das fünfte Tor.
    Dann kam der Schlußpfiff. Er
fiel fast mit dem Pausenklingeln zusammen. Damit war der Unterricht für heute
beendet, und alle rannten zu den Duschräumen. Sogar Klößchen, der sich kaum
bewegt hatte, war verschwitzt.
    Tarzan brachte Dr. Bienert den
Handball, was auch zu den Aufgaben eines Mannschaftskapitäns gehört.
    Als er den andern nachlaufen
wollte, wurde er zurückgehalten.
    „Der Kollege Pauling hat sich
über dich beschwert, Tarzan.“
    „Das tut mir leid, Herr
Doktor.“
    „Du weißt, worum es geht.“
    Tarzan schwieg. Nicht aus
Trotz, sondern weil er plötzlich ein ganz verzwicktes Gefühl in sich spürte. Es
betraf seine Ehre. Niemals — das wußte er in diesem Moment — würde er Dr.
Bienert anlügen. Ihn nicht. Das wäre zu schäbig gewesen. Wenn der „Sir“ also
jetzt direkt fragte, würde er...
    „Ich will nicht wissen, was los
war“, sagte Bienert. „Aber bitte denk’ daran, daß die Hausordnung für dich wie
für alle anderen gilt. Sie hat ihren Sinn. Das Internat ist dein zweites
Zuhause. Wir sind verantwortlich für dich. Aber es kann nicht ständig ein
Kollege hinter dir stehen. Und in deinem Alter gehört man nachts ins Bett.“
    Tarzan nickte. „Das sehe ich
ein, Herr Doktor.“
    „Dein letztes Tor war gut.“
Bienert lächelte. „Ein toller Wurf.“
    Tarzan strahlte über sein gebräuntes
Gesicht. „Da habe ich Glück gehabt. Der Ball wäre mir beinahe über die Finger
gerutscht.“
    Nebeneinander gingen sie zur
Turnhalle, wo auch die Duschräume waren.
    „Klößchen“, sagte Bienert, „ist
doch dein Freund?“
    „Ja. Wir sind befreundet.“
    „Red’ ihm mal ins Gewissen. So
geht’s nämlich nicht weiter. Ich weiß kaum noch, wie ich in Sport eine
Gnaden-Vier begründen soll. In keiner Disziplin erreicht er die
Mindestpunktzahl. Es ist doch blamabel, in Sport eine Fünf zu kriegen. Außerdem
kann es gesundheitlich eines Tages gefährlich für ihn werden, wenn er soviel
futtert und sich so wenig bewegt.“
    „Er ist da leider ganz mutlos.
Weil er glaubt, er schafft’s nicht. Er stopft nur Schokolade in sich rein.“
    „Du mußt auf ihn einwirken,
Tarzan. Dich nimmt er als Vorbild. Trainier’ mit ihm. Wenn er merkt, daß er
Fortschritte macht, wird’s ihm Spaß machen.“

     
    Tarzan versprach das und fühlte
sich stolz. Daß Bienert ihn so ins Vertrauen zog, war toll.
    Zum Mittagessen gab es
Spaghetti mit Fleischsoße, anschließend Pudding. Von seiner Müdigkeit spürte
Tarzan nichts mehr. Leider war er für den Tischdienst eingeteilt. Das
bedeutete, daß er später als die andern aus dem Speisesaal rauskam. Besonders
heute war das blöd. Denn alle vier fieberten der spannenden Begegnung mit den
Bilderdieben entgegen.
    Weil sich gestern abend im
Bierzelt nichts getan hatte, würde Otto, die Knubbelnase, bestimmt um 14 Uhr
ins Aquarium kommen: zu dem zweiten Treff mit dem Komplizen — wie es ausgemacht
war.
    „Das wird elend knapp“, sagte
Tarzan zu Klößchen, „hoffentlich schaffe ich’s.“
    „Zusammen schaffen wir’s. Ich
helfe beim Tischdienst. Kann mir niemand verbieten. Die Wäscheleine hängt auch
bereits. Und die Bett-Tücher sind drauf. Habe ich in der Freistunde gemacht.“
    „Donnerwetter! Du bist wirklich
fix, wenn du nur willst. Ich habe noch drüber nachgedacht, Willi“, er sagte
absichtlich Willi, denn was jetzt kam, war zu feierlich für den lächerlichen
Spitznamen, „daß ich dir eine Menge verdanke. Ohne deine Hilfe hätte ich blöd
dagestanden. Es wäre so schiefgegangen wie der Turm von Pisa. Rausschmiß und
aus. jedenfalls sollst du wissen, daß ich dir das nicht vergesse.“
    Klößchen wurde rot bis hinter
die Ohren. Seine Freude sah beängstigend aus. Sogar die Segelohren glühten.
    „Ist doch... ist doch
selbstverständlich“, stotterte er. „Hättest du bestimmt auch gemacht.“
    „Klar. Nur hätte ich nicht
gewußt, wie ich dich am Seil hochkriegen soll. Meinst du nicht auch, daß dir
eine Entfettungskur gut täte? Erst wenn du weit rennen kannst und mit
Leichtigkeit am Seil hochkommst, würdest du solche Abenteuer bestehen. Überleg’
mal, was dir entgeht. Es ist nämlich ein Riesenunterschied, ob man auf den
Fernseher glotzt und sich ansieht, was andere erleben, oder ob man’s selbst
tut.“
    Klößchen verzog das Gesicht,
als hätte er in ein Stück Schokolade gebissen, das nach Lebertran schmeckt.
    „Stimmt. Ich weiß es ja. Und es
ist auch nicht so, Tarzan, daß ich nicht will. Aber Sport

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