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Die Jagdgesellschaft von Billingshurst

Die Jagdgesellschaft von Billingshurst

Titel: Die Jagdgesellschaft von Billingshurst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Jackob
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eindeutig fest, dass die Leiche von den Hunden aufgespürt werden sollte.«
    Mein berühmter Freund starrte eine ganze Weile in den Kamin, bis er sich schließlich aufsetzte und mir den Blick zuwandte: »Jemand verfolgt einen diabolischen Plan und John Drummond ist sein Opfer.«
    Â»Sie haben also in Billingshurst mit Kreosot präparierte Erde gefunden?«
    Â»Exakt, Watson.«
    Â»Wunderbar, Holmes. Doch hilft uns das weiter?«, warf ich ein.
    Â»Es ist ein wichtiger Hinweis, denn er zeigt uns, dass die Tat in allen Einzelheiten und von langer Hand geplant wurde. Es war kein Zufall bei der Entdeckung der Toten im Spiel. Ich werde Toby noch einmal benötigen, um mit ihm einen Spaziergang in Billingshurst zu unternehmen. Vielleicht führt er uns ja auf die rechte Spur. Nachdem also unser Spürhund meine Vermutung bestätigt hatte, galt es herauszufinden, ob eine der Personen möglicherweise ein Verhältnis hatte oder Probleme gesellschaftlicher Art, über die man in der gehobenen Gesellschaft hinter vorgehaltener Hand sprach. Dazu suchte ich Langdale Pike auf, doch keine der verdächtigen Personen samt Ehefrauen steht in dem Ruf, skandalträchtige Beziehungen zu pflegen. Nicht einmal ein Gerücht ist derzeit in Umlauf. Lediglich Andrew Whitelane soll einmal eine Liaison mit Evelyn Ashcroft, der Tochter von Admiral Ashcroft gehabt haben. Aber sie scheint inzwischen beendet zu sein. Dennoch weist in unserem Fall alles auf eine Affäre hin, und das gänzliche Fehlen eines Indizes zeigt einmal mehr, wie geschickt der Täter vorgegangen ist.«
    Holmes ging zum Kamin, nahm seine Meerschaumpfeife vom Sims, stopfte sie und kam noch einmal auf den Klatschreporter zu sprechen.
    Â»Ich habe Pike gebeten, die Augen und Ohren offen zu halten und noch eine weitere Spur zu verfolgen. Mal sehen, ob wir nicht doch dahinter kommen, wer da in fremden Gärten gewildert hat. Pike ist allerdings ein recht träger Geselle, es kann also ein bisschen dauern bei ihm. Aber früher oder später kommt er hinter jedes skandalträchtige Geheimnis.«
    Nachdem er die Pfeife angezündet hatte, griff er im Vorbeigehen am Arbeitstisch eine Petrischale und kam wieder zu mir. Er deutete auf ihren Inhalt und fragte mich nach meiner Meinung.
    Â»Das sieht aus wie eine geringe Menge verklebten Sandes, Holmes. Woher haben Sie den denn? Doch nicht etwa aus der Kopfwunde der Toten?«
    Â»Bravo, Watson. Und was folgern Sie daraus?«
    Â»Nun, der Sand weist darauf hin, wo die Tote ermordet wurde. Da sich Billingshurst sowohl in der Nähe des Adur als auch des Arun befindet, schließe ich daraus, dass sich der Mord auf einer der dortigen Sandbänke ereignet hat. Wahrscheinlich eher am Adur, denn die Anwesen unserer Verdächtigen liegen deutlich näher an diesem Fluss.«
    Â»Gut, Watson, aber das ist noch nicht alles. Was können Sie noch herauslesen?«
    Ich versuchte, seine Methoden anzuwenden, aber mir kam nichts Neues in den Sinn, weshalb ich mich für eine Gegenfrage entschied.
    Â»Woher stammt denn nun der Sand?«
    Holmes schien die Antwort zu kennen und blickte mich unverwandt an.
    Â»Wie ich schon sagte, aus der Kopfwunde. Denken Sie einen Schritt weiter. Was fällt Ihnen noch auf?«
    Ich rekapitulierte erneut die Fakten, aber es gelang mir nicht, weiterführende Schlüsse aus ihnen zu ziehen. Also wiederholte ich meine schon einmal geäußerte Folgerung.
    Â»Die Unbekannte wurde in der Nähe des Flusses getötet.«
    Â»Auf den ersten Blick könnte Ihre Folgerung richtig sein, aber Sie übersehen eine wesentliche Möglichkeit. Lassen Sie uns erst einmal das Tagesgeschäft vergessen und bei einem Sherry ein wenig Ruhe finden.«
    Dann rief er aus Leibeskräften nach unserer Wirtin.

Freitag, 17. April
Neuigkeiten
    Den nächsten Tag verbrachte ich damit, zu inhalieren und vor dem Feuer sitzend zu versuchen, die wirren Ereignisse der letzten Tage in ein Schema zu bringen. Wir wussten, dass die Leiche bei Drummond vergraben wurde, nachdem der Täter den Siegelring unseres Klienten entwendet hatte. Zudem hatte er die Hunde abgerichtet und am Samstagmorgen das Gatter des Zwingers geöffnet. Es handelte sich sehr wahrscheinlich um eine Person, die bei der Jagd dabei gewesen war, vielleicht aber auch um Mrs. Drummond. Und wenn der Stallbursche verantwortlich war? Möglicherweise hatte der Täter einen Komplizen. Die Situation schien

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