Die Jagdhunde der IPC
bringen Luft durch verschiedene erloschene Krater herein, leiten sie durch ein verzweigtes Netz in jeden Winkel der Stadt und bringen die Abgase durch einen anderen Krater | wieder ins Freie. Aus naheliegenden Gründen werden in der Stadt selbst keine Raketen oder Verbrennungsmotoren benutzt.«
Kapitän Czuv gab den beiden Terrestriern einen ausführlichen Bericht über die Lebensweise seines Volkes und erhielt seinerseits genaue Auskunft über das Leben, die Gewohnheiten und den Stand der Wissenschaft auf der Erde. Es war fast an der Zeit abzubremsen, als der Mann von Callisto das Gespräch auf die unmittelbaren Sorgen der Bevölkerung brachte. »Mein Offizier und ich waren auf einer wichtigen Mission, aber es war weit wichtiger, euch nach Callisto zu bringen, denn es kann sein, daß ihr uns in vielerlei Weise helfen könnt. Mit Atomenergie können wir allerdings nichts anfangen, denn außer Wismut haben wir keine radioaktiven Elemente. Strahlen nützen uns auch nichts — wir kennen alle Vibrationen, die ihr erwähnt habt und noch einige mehr. Unsere Feinde sind jedoch Meister auf dem Gebiet, und wenn es unseren Wissenschaftlern nicht gelingt, ebenso starke Schutzschirme wie die Hexaner zu entwickeln, ist es Selbstmord, Strahlen zu benutzen. Solche Schirme erfordern das Aussenden von reiner und doch lenkbarer Energie. Habt ihr so etwas auf eurem Planeten?«
»Nein. Und soviel ich weiß, sind diese Schirme auch auf Mars und Venus unbekannt. Wir sind mit den Bewohnern dieser Planeten befreundet.«
»Die Besucher aller Planeten sollten miteinander befreundet sein; das gesamte Sonnensystem sollte zum gegenseitigen Fortschritt in ständiger Verbindung stehen. Aber das wird nie geschehen. Die Hexaner werden hier eines Tages triumphieren, und ein von Hexanern besiedeltes Jupitersystem wird nie Freundschaft mit von Menschen bewohnten Planeten schließen. Wir Callistoaner haben nur eine Hoffnung: Im Südpolgebiet Jupiters lebt eine Rasse, die den Hexanern feindlich gegenübersteht. Sie scheinen häufig in deren Land einzudringen, obwohl sie immer wieder zurückgeschlagen werden. Unsere Boten in diesem Gebiet kehrten jedoch nie zurück — die Fremden scheinen auch uns nicht freundlich gesonnen zu sein.«
»Sie wissen nichts von ihnen?«
»Nichts. Unsere Instrumente sind nicht fein genug, um uns mehr als einen allgemeinen Überblick zu geben. Und in dem ewigen Nebel sieht man so gut wie nichts. Wir wissen jedoch, daß sie eine hoch entwickelte Technik haben, und wir sind dankbar, daß keine ihrer mächtigen fliegenden Festungen uns angegriffen hat. Offensichtlich interessieren sie sich nicht für die Monde, aber sie sind, wenn auch vielleicht unbeabsichtigt, Ursache dafür, daß wir so lange überleben konnten.«
In der Höhle angelangt, bestiegen die drei Männer das callistoanische Raumflugzeug und wurden den Schacht des Kraters emporgeschossen. Die Reise nach Callisto verlief ereignislos. Die Bzarvk , die vollständig von einem dumpfschwarzen Absorptionsmantel bedeckt war, durchstieß die dünne Atmosphäreschicht von Callisto bei tiefer Nacht. Alle Raketen waren abgeschaltet, kein Licht schien, und jedes Gerät war abgestellt. Unsichtbar tauchte das Schiff nach unten, und erst, als es unterhalb des Kraterrandes war, explodierten die vorderen Raketen zu wildem Leben. Jetzt erkannten die Terrestrier einen weiteren Grund für die immense Tiefe der Schächte. Sie diente nicht nur dem Schutz vor den Detektoren der Hexaner, sondern auch dazu, die Geschwindigkeit des freien Falls zu überwinden, ohne mehr gegenbeschleunigen zu müssen, als die zarten Körper der Callisto-Bewohner ertrugen, Von der Höhlung am Fuß des Schachts führte ein Tunnel in die Stadt Zbardk. Portal und Stadt waren Wruszk auf dem entfernten Europa sehr ähnlich. Es dauerte nicht lange, und der terrestrische Kapitän und sein Pilot konferierten mit dem Rat von Callisto.
Monate irdischer Zeit zogen sich langsam dahin, Monate, in denen King und Breckenridge intensiv das Angriffs- und Verteidigungs System von Callisto studierten, ohne eine Verbesserung zu finden. Kapitän Czuv und sein Kriegsschiff waren zurückgekommen, und als der Kommandant seine terrestrischen Gäste besuchte, äußerte King ihre Unzufriedenheit.
»Wir sind es beide leid, nichts tun zu können, Czuv. Bisher waren wir völlig nutzlos, und wir sind zu dem Schluß gekommen, daß ihr uns völlig falsch einsetzt. Wir sind überzeugt, daß wir mit unserer Körperkraft mehr für euch
Weitere Kostenlose Bücher