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Die Jahre am Weiher: Der zweite Fall für Winnie Heller und Hendrik Verhoeven (German Edition)

Die Jahre am Weiher: Der zweite Fall für Winnie Heller und Hendrik Verhoeven (German Edition)

Titel: Die Jahre am Weiher: Der zweite Fall für Winnie Heller und Hendrik Verhoeven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Roth
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hatte.
    „Ein Zeuge hat damals ausgesagt, Edda gegen Mittag am Rande des Uhlenforstes gesehen zu haben“, ergriff sie auf sein Zeichen hin das Wort. „Allerdings haben wir im Zuge unserer Ermittlungen im Mordfall Lilli Dahl glaubwürdige Hinweise darauf gefunden, dass das Mädchen in Wahrheit schon viel früher und möglicherweise auch an einer ganz anderen Stelle verschwand, als nach der Aussage des genannten Zeugen allgemein angenommen wurde.“
    „Ja und?“, blaffte Sven Brüning mit wachsender Ungeduld. „Im Fall von Ann-Kathrin Jehninger bestehen doch keinerlei Zweifel darüber, wann und wo sie verschwunden ist. Und ich finde nicht, dass wir unsere kostbare Zeit mit …“
    „ Der Täter, der Edda Bender entführt hat, war mit großer Wahrscheinlichkeit ein Insider“, fiel Verhoeven dem Kollegen von der Vermisstenabteilung abermals ins Wort. „Jemand, der hier lebt und der hautnah mitbekam, wie die Suche nach Edda Bender verlief. Und wenn es in Ann-Kathrins Fall ähnlich ist, hätten wir …“ Das Läuten von Winnie Hellers Handy unterbrach seine Ausführungen.
    Sie warf einen Blick auf das Display und gab ihm mir einer knappen Geste zu verstehen, dass der Anruf dienstlich war.
    Er nickte ihr zu, und sie nahm das Gespräch entgegen, während sich die übrigen Beamten gedämpft zu unterhalten begannen.
    „Die Hunde haben auf einem Parkplatz in der Nähe des Kindergartens angeschlagen“, berichtete Winnie Heller, nachdem sie ihr Telefonat beendet hatte. „Wahrscheinlich hat der Täter sie von dort aus mit dem Wagen fortgebracht.“
    „Und die Kollegen vor Ort?“, fragte Verhoeven.
    „Nehmen sich trotzdem jetzt das Gelände jenseits der Gleise und das angrenzende Waldstück vor“, antwortete seine Partnerin.
    Blinder Aktionismus , spottete Brünings Miene.
    Verhoeven wollte etwas entgegnen, als nun auch sein Beeper losging. Das kriminaltechnische Labor, wie ihm ein Blick auf die Nummer verriet. „Entschuldigen Sie mich einen Augenblick“, sagte er, indem er das Laptop kurzerhand an seine Partnerin weiterreichte. „Frau Heller wird Sie mit den weiteren Fakten zu Edda Bender und Viola Krempinski vertraut machen.“
    Dann verließ er das Besprechungszimmer und rief Lübke an.
    „Wie läuft’s bei euch?“, begrüßte ihn der Leiter des kriminaltechnischen Labors.
    „Leider noch keine Spur von dem Mädchen“, entgegnete Verhoeven, während er überlegte, ob Winnie Heller wohl sauer war, dass er sie einfach ins kalte Wasser geworfen hatte. Doch dann fiel ihm etwas ein, das sie einmal zu ihm gesagt hatte, kurz nachdem sie sich kennen gelernt hatten. Sie wissen doch, wie das mit dem Sprung ins kalte Wasser ist : Je kälter, je besser …
    Die Erinnerung entlockte ihm ein Schmunzeln. Sie wird sich schon durchbeißen, dachte er. Und wahrscheinlich ist sie mit den Fakten zu Edda Bender und Viola Krempinski ohnehin weit besser vertraut als ich. „Und du hast Neuigkeiten für mich?“, wandte er sich wieder an Lübke.
    „ Wie man’s nimmt.“
    „Was heißt das?“
    Lübke hustete. „Wir haben den Schuppen und die Hütte komplett auseinander genommen“, verkündete er dann in einem Ton, der keinerlei Rückschlüsse darauf zuließ, inwieweit die genannten Bemühungen zu einem Erfolg geführt hatten.
    „Ja und?“, drängte Verhoeven. „Weitere Briefe?“
    „Fehlanzeige. Keine Briefe, keine Socke, keine Kinderleiche. Aber im Garten ist was Interessantes.“
    „Was?“
    „Zypressen“, antwortete Lübke zu Verhoevens größter Überraschung. „Ich habe mich darüber gewundert, weil es zwei sind und weil bei beiden etwas in den Stamm geritzt ist.“
    Verhoeven horchte auf. „Initialen?“
    „Nein, das eigentlich nicht“, antwortete Lübke mit gepresster Stimme. Vielleicht bewegte er sich, während er telefonierte. „Das heißt … Ach, zum Henker noch mal, ich weiß es nicht. Im Grunde ist es mehr so `ne Art Zahlenreihe, verstehst du? Auf jedem Stamm eine. Aber da sind  auch Buchstaben.“ Er ächzte, als würde er in die Knie gehen. „VR16P26 und ER7P31“, las er von irgendwo ab. „Sagt dir das was?“
    „Leider nein“, entgegnete Verhoeven, der auf einem alten Werbeflyer der Polizei mitgeschrieben hatte.
    „ Vielleicht ist das ja auch nur wieder so ´ne Spinnerei von eurer Lilli“, mutmaßte Lübke. „Wenn du mich fragst, scheint die ja mächtig einen an der Waffel gehabt zu haben. Aber ich dachte, ich sag’s dir trotzdem, noch dazu, wo doch Zypressen als Symbol für Tod und

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