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Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Die Jahre der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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füllte die Trommel nach und zog sich zurück.
    Commander Barker stand seinen Mann. Er hatte ein Gewehr an der Schulter, gab einen Schuss nach dem anderen ab und ging dabei rückwärts auf die Laster zu. Aus den Augenwinkeln sah er, dass einer der schnelleren Überträger einen Soldaten packte. Er fuhr herum und feuerte drei Kugeln ab. Zwei trafen sein Ziel in den Hals, die dritte Kugel warf seinen Kopf zurück, denn sie hatte es unter der Nase getroffen. Der Angreifer fiel zuckend zu Boden. Barker lief zu dem Soldaten hinüber, der keuchend am Boden lag und sich fieberhaft nach Bissen oder Kratzern absuchte.
    » Ihnen geht’s gut, Soldat«, rief er und streckte eine Hand aus, um dem Mann auf die Beine zu helfen. Der Soldat musterte seinen Retter. Seine Augen wurden groß.
    Barker sah den Ausdruck im Gesicht des Mannes, dann wirbelte er herum. Gleich hinter ihm war ein Überträger.
    Barker riss sein Gewehr hoch. Doch der Überträger war zu schnell. Er sprang ihn an, warf ihn nach hinten und biss ihm ins Gesicht. Barker schrie auf, als er spürte, dass sein Blut in seinen Mund lief. Es gelang ihm, den Lauf seiner Waffe hochzureißen, die Mündung ans Kinn des Angreifers zu pressen und abzudrücken. Dessen Schädeldecke flog nach hinten und übersäte die Umgebung mit Hirnmasse.
    » Barker!«, schrie General Sherman, der sich am Heck von Brewsters Laster festhielt.
    » Haut ab!«, schrie Barker und erhob sich auf die Knie. Er griff sich ins Gesicht. Seine Wange war grauenhaft zerrissen, und seine Nase sah auch nicht besser aus. » Verschwindet! Ich bin infiziert!«
    » Wir können versuchen, es aufzuhalten!«, rief Sherman und streckte einen Arm aus, damit Barker sich zum Laster beeilte.
    » Nein!«, rief Barker und griff an seinen Pistolengürtel. Er löste eine Handgranate und hob sie hoch, damit Sherman sie sah.
    Sherman erbleichte. Dann nickte er grimmig, schwang sich auf den Wagen und schloss das Verdeck hinter sich.
    » Gute Reise, General«, keuchte Barker und schaute dem in der Wüste verschwindenden Laster hinterher.
    Er war der letzte Mann der Basis Suez.
    Barker stand auf und wandte sich zu den Überträgern um.
    Nun hatten sich Hunderte in der Basis versammelt. Sie glotzten ihn mit dem an, was von ihren fiebrigen Augen noch übrig war– mit unverhohlenem Hass. Und sie stießen kehlige Laute aus, um den letzten ihnen verbliebenen menschlichen Gegenspieler herauszufordern.
    » Na schön, ihr Schweinebacken«, zischte Barker. » Ihr habt’s auf mich abgesehen? Dann kommt her und holt mich.«
    Die Überträger brüllten auf und überbrückten die Entfernung zwischen sich und ihm in wenigen Sekunden. Als sie ihn zu Boden rissen, zog Barker den Splint aus der Handgranate.
    Bevor der weiße Blitz ihn mitnahm, hörte er sich lachen.
    5 Mission Oriented Protective Posture: Militärischer Schutzanzug, der bei Einsätzen in verseuchten Gebieten getragen wird.

FÜNFTER TEIL
    LODERN

Washington, D. C.
    8 . Januar 2007
    12 . 34 Uhr
    » Hier ist Kanal Dreizehn mit den aktuellen Nachrichten zur Krisenlage im Mittleren Osten. Im Studio: Julie Ortiz!«
    Julie lächelte ins Kameraobjektiv.
    » Guten Tag. Ich bin Julie Ortiz. Danke, dass Sie uns zuschauen. Unsere wichtigste Schlagzeile heute: Kehren die Toten zurück? Laut der Information, die der Presse gestern anonym zugespielt wurde, tun sie es; es handelt sich um eine morbide Nebenwirkung des Morgenstern-Erregers. Regierungsbeamte haben die Behauptung vehement bestritten, als eindeutig falsch bezeichnet und gesagt, sie sei wahrscheinlich dazu geeignet, grundlos Panik und Spekulationen hervorzurufen. Zudem hat der Kongress nach einem parteiübergreifenden Untersuchungsausschuss verlangt, der das Leck ermitteln soll, von dem das FBI glaubt, es hätte seinen Ursprung hier in Washington.«
    Julie schaute kurz auf ihre Notizen und fuhr fort.
    » Die Reaktion der Öffentlichkeit auf diese Nachricht kam schnell und fiel sehr unterschiedlich aus. Religiöse Gruppierungen haben sich in ihren jeweiligen Gebetshäusern versammelt. Einige haben verlauten lassen, uns stünde, falls sich diese Meldungen als wahr erweisen, die Apokalypse bevor. Viele Familien haben begonnen, Nahrungsmittelvorräte anzulegen, und überall im Land meldet der Lebensmittelhandel Knappheit an lebensnotwendigen Gütern wie Zucker, Mehl und Konserven. Trotzdem hat eine große Mehrheit der Amerikaner hinsichtlich dieser Meldung ihren Unglauben ausgedrückt. Sollten wir diese Berichte ernst nehmen?«
    Julie

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