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Die Janus-Vergeltung

Die Janus-Vergeltung

Titel: Die Janus-Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Jamie Freveletti
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nach einer Nische, sah jedoch keine mehr.
    »Eins, zwei …« Randi ließ nicht locker, und Smith ebenso wenig. Sie lief wieder nach rechts. Diesmal sah Smith kein Gegenfeuer. Sie schossen und rannten, und Smith seufzte erleichtert, als er im Licht des Mündungsfeuers eine Seitennische erblickte, in der sie Deckung fanden. Als sie nach einigen Sekunden in den Tunnel zurückkehren wollten, glaubte Smith, eine Bewegung aus den Tiefen der Nische zu sehen. Er hielt Randi am Arm zurück, drückte sich mit dem Rücken an die Wand und schob sich langsam vorwärts. Dann trat er blitzschnell vor und knipste die Taschenlampe an. Sein Gewehrlauf zeigte auf Rebecca Nolans Gesicht.
    »Nicht schießen, ich bin’s«, sagte sie.
    Smith schluckte, von unendlicher Erleichterung ergriffen.
    Sie trat zu ihm und schlang die Arme um seine Taille. Er legte den Arm um ihren Hals, spürte ihre Schläfe an seinen Lippen und küsste sie. Sie drückte sich an ihn, und er spürte, wie sie zitterte; sie hatte bisher nie Angst gezeigt. Die Situation musste wirklich dramatisch sein.
    »Wie viele sind es?«, fragte er.
    »Vier. Und noch eine Gruppe oben.«
    »Ich bin Randi Russell. Sind sie alle bewaffnet?« Randis Stimme war nur ein leises Flüstern in der Dunkelheit.
    »Wahrscheinlich, ja. Khalil und Dattar sicher. Von den beiden anderen weiß ich es nicht.«
    »Haben sie dich verletzt?«, fragte Smith. Sie schwieg. Zorn stieg in ihm hoch, und sein Gesicht fühlte sich plötzlich heiß an.
    »Ich lebe«, sagte sie. »Und es ist noch alles dran.« Sie klang schon wieder etwas mehr, wie er sie kannte, doch sie ließ ihn trotzdem nicht los.
    »Hat er sein Geld zurück?«, fragte Randi.
    »Noch nicht. Sie wollten zuerst ihren Angriff starten.«
    »Erzählen Sie uns alles«, forderte Randi sie auf. »Aber schnell, wir haben nicht viel Zeit.«
    Rebecca berichtete in Kürze, was vorgefallen war, und Smith war gleichzeitig erleichtert und bestürzt, dass seine Annahme richtig war.
    »Wie viel Zeit haben wir noch?«, fragte Randi. Smith drück te auf den Knopf für die Zifferblattbeleuchtung seiner Uhr.
    »Sieben Minuten.«
    »Was passiert dann?«, fragte Rebecca.
    »Die Stromschiene wird wieder eingeschaltet.«
    »Weißt du, wie viele solche Nischen es bis zum Bahnsteig noch gibt?«, fragte Smith.
    »Nur eine. Und da liegt eine Leiche drin.« Rebeccas Stimme brach.
    »Wer ist es?«, fragte Randi.
    »Ein Mitarbeiter der MTA . Er ist mitten reingeplatzt.«
    »Bereit?«, fragte Randi.
    »Wir gehen weiter. Du bleibst hier. Wenn du glaubst, dass es sicher ist, lauf in die andere Richtung.« Smith griff in seine Jacke und zog die Beretta heraus. »Nimm die hier. Das Magazin ist voll, und sie hat ein Laservisier. Weißt du, wie man damit umgeht?«
    »Es wird schon gehen.«
    »Und das auch.« Er reichte ihr sein Handy. »Sobald du ein Signal hast, ruf den Anacostia Yacht Club aus dem Telefonbuch an. Sag dem Mann, der sich meldet, Smiths Annahme war richtig. Sag ihm, Dattar ist hier, und er soll die Station von der Polizei umstellen lassen. Sie sollen aber unter keinen Umständen ohne Schutzmaske runterkommen.«
    »Wie weit haben Sie die Bakterien auf die Stromschiene aufgetragen?«, fragte Randi.
    »Mindestens sechs Meter. Ungefähr dreißig Meter von hier. Einer von Dattars Leuten glaubt aber, dass ein Teil der Bakterien schon abgestorben ist.«
    »Wir müssen los«, drängte Randi. »Eins.« Smith spürte Re beccas Hände an seinem Gesicht. Eine war warm, die andere hielt die Pistole; das Metall fühlte sich kalt auf der Haut an. Sie neigte seinen Kopf zu ihr und küsste ihn.
    »Zwei«, sagte Randi.
    »Bitte, pass auf dich auf«, flüsterte Rebecca.
    »Drei.« Randi trat in den Tunnel, Smith dicht hinter ihr.
    Sie feuerten und rannten ein Stück, bis Smith den Arm ausstreckte und ihr auf den Rücken tippte. Als Randi stehen blieb, duckte er sich und zog sie ebenfalls hinunter.
    »Sie schießen nicht zurück. Das gefällt mir nicht«, sagte Smith.
    »Mir auch nicht. Die haben irgendwas vor.«
    »Aber was?«
    »Keine Ahnung.«
    »Dann gehen wir weiter«, entschied Smith.
    »Eins, zwei, drei.«
    Smith und Randi starteten erneut. Sie mussten ungefähr den halben Weg bis zur nächsten Nische zurückgelegt haben, als drei Mündungsblitze vor ihnen aufflammten. Smith hörte Randi stöhnen. Sie taumelte zurück, und er fasste sie mit dem linken Arm um die Taille, während er mit der rechten Hand weiter feuerte. Er ließ sich auf ein Knie nieder, zog sie ebenfalls

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