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Die Janus-Vergeltung

Die Janus-Vergeltung

Titel: Die Janus-Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Jamie Freveletti
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auseinander. »Fahren Sie vorsichtig, das Auto gehört Nordkorea. Wenn sie uns mit einem gestohlenen nordkoreanischen Diplomatenwagen erwischen, lösen wir einen internationalen Konflikt aus.«
    »Das erklärt einiges«, meinte Beckmann.
    »Was?«
    »Der Wagen ist sehr schwerfällig. Er muss gepanzert sein – nordkoreanischer Diplomatenstandard.«
    »Gepanzert – sehr gut. Genau das brauchen wir heute.« Smith spürte sein Handy in der Tasche vibrieren. Er zog es hervor und blickte auf das Display. Es war Fred Klein.
    Als er sich schließlich meldete, rief Klein: »Sie leben! Wunderbar!«
    »Ich sitze mit einem CIA -Agenten in einem gestohlenen nordkoreanischen Diplomatenwagen.« Klein schwieg, deshalb fügte er hinzu: »Sind Sie noch da?«
    »Ja. Ich habe nur überlegt, was das bedeutet. Ich kann nur sagen, ich freue mich wirklich, dass Sie am Leben sind, und habe neue Anweisungen für Sie. Die Terroristen haben es möglicherweise auf bestimmte Bakterien und Forschungsberichte abgesehen, die Ihre Wissenschaftlerkollegen zur Konferenz mitbrachten. Die Proben werden im Hotelsafe aufbewahrt.« Smith blickte kurz zu Beckmann hinüber, der sich ganz auf das Fahren zu konzentrieren schien. Dennoch wählte Smith seine Worte vorsichtig.
    »Nicht mehr. Sie haben drei Kühlboxen mit Bakterienproben mitgenommen. Forschungsberichte habe ich keine gesehen, aber sie könnten sie genauso entwendet und unter dem Hemd oder im Rucksack verstaut haben. Ich habe im Safe nachgesehen, nachdem sie weg waren, und es war nur noch Schmuck drin. Keine Berichte. Was ist in den Kühlboxen?«
    »Verschiedene Bakterien. Zum Teil erst kürzlich entdeckt und gegen Antibiotika resistent, außerdem eine neue Form von H5N1 .«
    »Vogelgrippe«, sagte Smith. »Ein verdammt gefährliches Virus, aber nicht so leicht von Mensch zu Mensch übertragbar. Die Überträger sind hauptsächlich Vögel.«
    »Ja, aber genau dazu habe ich etwas ziemlich Beunruhigendes gehört: Eine Gruppe von Wissenschaftlern in den Niederlanden hat das H5N1 -Virus so verändert, dass es genauso ansteckend ist wie ein Schnupfen. Einer von ihnen wollte auf der Konferenz das Ergebnis der Forschungen verkünden. Einige befürchten, der Kollege könnte das modifizierte Virus mitgebracht haben.«
    »Wo ist dieser Wissenschaftler?«
    »Seine Leiche wurde im vierten Stock gefunden.«
    »Und seine Arbeit?«
    »Sein Bericht befand sich auch im Safe.«
    »Welcher Forscher verändert ein gefährliches Virus und trägt auch noch den Bericht mit sich herum?«
    Seine Worte weckten Beckmanns Aufmerksamkeit. Er sah Smith stirnrunzelnd an und stieß einen leisen Fluch auf Deutsch aus.
    »Ein Forscher, der berühmt werden will«, antwortete Klein. »Eine Frage: Nach welchen Regeln darf man überhaupt gefährliche Viren und Bakterien transportieren? Müssten sie nicht in einem Labor verschlossen bleiben?«
    »Es gibt eine Menge Vorschriften zum Schutz der Labormitarbeiter, aber erstaunlich wenige Sicherheitsregeln darüber hinaus. Das normale Vogelgrippevirus muss nur irgendwo verschlossen sein, zum Beispiel im Hotelsafe.«
    »Und die mutierte Variante?«
    »Wäre vielleicht Biosicherheitsstufe 4, mit entsprechend deutlich schärferen Auflagen, aber ein Virus lässt sich nicht so leicht modifizieren«, erklärte Smith. »In der Kühlbox sollte sich eigentlich nur das normale Virus befinden – und um das zu verändern, bräuchte es einigen Aufwand, selbst mit der Anleitung des Forschers. Wir sollten also zumindest etwas Zeit haben.«
    »Hoffen wir, dass sie reicht. Wir müssen diese Behälter zurückholen und uns vergewissern, dass es sich um das normale Virus handelt. Auch den Forschungsbericht hätte ich gern zurück, aber den werden sie bestimmt kopieren, wenn wir ihn nicht rasch finden – also solange sie noch auf der Flucht sind. Irgendeine Ahnung, wohin sie damit wollen?«
    »Ich habe sie aus den Augen verloren, nachdem sie das Hotel verlassen hatten. Randi Russell möchte, dass wir zum Bahnhof fahren. Oman Dattar ist aus dem Gefängnis entflohen. Sie nimmt an, dass er mit dem Zug entkommen will. Jetzt begleite ich ihren Agenten zum Bahnhof. Dattar hat wahrscheinlich mit dem Angriff auf das Hotel zu tun. Es kann kein Zufall sein, dass er in derselben Nacht entkommt.«
    »Das glaube ich auch nicht, aber mehr Sorgen machen mir trotzdem diese Kühlboxen.«
    »Wenn wir Dattar finden, sollten wir auch die Bakterien und Viren haben. Er hat sie vielleicht nicht bei sich, aber wenn es sein muss,

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